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#FacesOfPhotography – Teil 122: Frank Bayh und Steff Rosenberger-Ochs aus Stuttgart

Frank Bayh und Steff Rosenberger-Ochs haben eine berufliche Berg- und Talfahrt hinter sich, konnten aber im Laufe der Zeit mit ihren Kunden alternative Produktionsformen entwickeln, haben eine große Ausstellung realisiert und konnten im Herbst mit Ihren neuen freien Strecken sogar noch an einer Kunstmesse teilnehmen. Über all das haben sie mit den #FacesOfPhotography gesprochen:

Steff und Frank, wie geht es Euch?
Danke. Uns geht es tatsächlich ganz gut, was wir als keinesfalls selbstverständlich erachten.

Was haben die vergangenen Wochen und Monate für Euch beruflich bedeutet?
Das Jahr 2020 war eine regelrechte Berg- und Talfahrt. Wir fotografieren vorwiegend Menschen in den Bereichen Werbung, Mode und Unternehmenskommunikation. Der Januar ist bei uns schon immer ein eher schwacher Monat in dem scheinbar der Großteil unserer Kunden nach dem Neujahresreset erst wieder »hochfahren« muss. Als dann alles im Februar wieder Fahrt aufnahm kam schon bald der erste Lockdown und es wurden alle geplanten Produktionen abgesagt oder erstmal auf unbestimmt verschoben. Auch laufende Jobs die bereits für Kunden aus dem Veranstaltungssektor fotografiert waren, wurden gestoppt und große Postproduktionskontingente dazu ganz abgesagt. Also erstmal totale Flaute.
Im Laufe der Zeit haben sich dann aber doch immer mehr Kunden mutig gezeigt und waren bereit, mit uns zusammen ausgetretene Wege zu verlassen und alternative Produktionsformen auszuprobieren – sei es mit sehr viel kleinerem Team als gewöhnlich zu fotografieren, Jobs von drinnen nach draußen zu verlagern oder digitale Möglichkeiten mehr auszuschöpfen. Das hat dann auch super geklappt, obwohl das ständige umorganisieren, Kompromisse finden und Abändern von allen Beteiligten viel Flexibilität erfordert hat und bisweilen auch chaotisch war. Über die Sommermonate ergab sich somit tatsächlich ein anständiges Kontingent an Aufträgen für uns.
Ähnlich war es auch im künstlerischen Bereich. Über der Durchführbarkeit von Ausstellungen schwebte ein großes Fragezeichen, die Partizipation an internationalen Schauen war ziemlich schnell ausgeschlossen. Aber auch hier waren im Sommer – mit etwas Einfallsreichtum und Flexibilität – auf heimischem Boden wieder Dinge möglich. So konnten wir zum Beispiel unsere, seit sieben Jahren mit den Kollegen Monica Menez und Yves Noir bestehende, Ausstellungsreihe »Fumes and Perfumes«, die kuratierte großformatige internationale Fotokunst an den Wänden eines stuttgarter Parkhauses zeigt, als Drive-Through-Event durchführen. Mit diesem Konzept hatten wir anfangs unsere Sorgen, da es ja vollkommen neu war, sehr viel Arbeit machte und die Leute im Vorfeld mit der Drive-Through Idee eher haderten. Entpuppt hat sich das Ganze dann als Riesending mit sensationell viel Lob und Aufmerksamkeit. Die Mühen, etwas neues auszuprobieren wurden belohnt und der Erfolg der Ausstellung hat uns glücklich gemacht. Im September war dann mit unserer Galerie ArtYard sogar noch die Teilnahme an einer Kunstmesse möglich.

Wie ist es derzeit?
Im Grunde genommen wiederholt sich seit November und dem Wiedereinsetzen der Lockdownmaßnahmen das Szenario des Frühjahrs. Auftragsmäßig ist es wieder ruhig geworden. Viele Jobs die normalerweise im Dezember zum Jahresabschluss noch kommen, kamen nicht, und wir hoffen dass mit dem Frühling und dem Sommer wieder mehr möglich sein wird und zum Jahresende hin all die Maßnahmen und Impfungen den gewünschten Effekt erzielen.

Hattet Ihr Zeit und Muße für freie Arbeiten?
Zunächst setzte bei uns eine Art Schockstarre ein. Verunsicherung und Existenzangst lähmten für ein paar Tage. Dann folgte etwas wie das Genießen der zwangsauferlegten Entschleunigung. Wir konnten ja selbst nichts für die Situation und aller Druck und die Hektik, die unser normaler Fotografenalltag ansonsten mit sich bringt, war wie weggeblasen. Schließlich obsiegte doch wieder der Drang, kreativ zu werden, etwas aus der Lage zu machen, etwas zu erschaffen. Im Frühsommer entstand so die Miniserie »United presidents of the states (in times of a pandemic)« über coronaauffällige Staatsoberhäupter, also Coronaleugner, -verharmloser und -ignoranten wie Trump, Bolsonaro und Kollegen. Die Bilder konnten wir dann erfreulicherweise in der oben erwähnten Ausstellung im Parkhaus auch zeigen. Derzeit arbeiten wir wieder an einer freien Serie mit aktuellem Bezug. Sie handelt, angeregt von Coronademos, Querdenkern und der QAnon Bewegung, von Verschwörungstheorien und deren Anhängern, inszeniert in Studioportraits mit aufwändiger Postproduktion.

Hat die Pandemie den Blick auf Eure Fotografie verändert?
Wir behandeln in unserer freien Arbeit schon lange auch soziale und politische Themen, insofern können wir nicht behaupten dass Corona unseren Blick verändert hätte. Verändert hat es aber definitiv unsere Wahrnehmung des Berufsbilds eines Fotografen und Künstlers. Auch wenn wir als Kreative, Kunstschaffende und Freiberufler Phasen mit schwächeren Auftragslagen und Durststrecken kennen, so ist solch eine weltweite Pandemie, bei der sovieles im wirtschaftlichen und sozialen Bereich auf der Strecke bleibt und man selbst praktisch keine Kontrolle und nur sehr begrenzt Einfluss auf die Gegenmaßnahmen hat, etwas das nachdenklich macht.

Wird sich die Fotografie generell verändern?
Die Fotografie verändert sich, wie andere Kunstformen auch, ständig. Schon immer. Da fließt sicherlich auch der Aspekt mit ein dass sich durch einschneidende Ereignisse die Weltsicht und damit die Bildsprache und die Themen verändern. Den größeren Einfluss haben aber wahrscheinlich immer noch neue technische Entwicklungen in Hard- und Software die neue Ausdrucksformen erschließen.

Was ist Euer persönlicher fotografischer Wunsch für die Zukunft?
Natürlich wünschen wir uns, bald wieder alle Jobs und eigenen Projekte so frei und uneingeschränkt durchführen zu können wie vor der Pandemie, also ohne einen Großteil an Zeit in Hygiene-, Sicherheits- und umständliche Logistikmaßnahmen stecken zu müssen. Und was dieses Jahr besonders toll war, war, dass trotz oftmaligem Durcheinander, Chaos und Umbuchereien alles auf wundervolle zwischenmenschliche und persönliche Art gewuppt werden konnte. Das fühlte sich sehr gut an und mag doch bitte gerne so bleiben…

Website von Frank Bayh und Steff Rosenberger-Ochs
Instagram-Feed von Frank Bayh und Steff Rosenberger-Ochs
Facebook-Seite von Frank Bayh und Steff Rosenberger-Ochs
Behance-Auftritt von Frank Bayh und Steff Rosenberger-Ochs

Natürlich können Sie auch gerne über Fotogloria Kontakt zu Frank & Steff aufnehmen – melden Sie sich jederzeit unter 040 609 42 906 -0 oder info@fotogloria.de

#FacesOfPhotography – Teil 104: Verena Müller aus Stuttgart

Zu den Kunden von Verena Müller gehört ein großes Krankenhaus, für das sie die Auswirkungen der Pandemie zu rein dokumentarischen Zwecken fotografiert hat. Und auch sonst hat sie in den vergangenen Monaten Jobs rund um das Thema fotografieren können – darüber und seit wann wieder andere Themen angefragt werden, darüber hat sie mit den #FacesOfPhotography gesprochen:

Verena, welcher ist Dein fotografischer Schwerpunkt?
Meine Fotos mache ich im Bereich Editorial und Corporate, am liebsten fotografiere ich Menschen. Aus der Beobachtung, während sie zum Beispiel in ihrer Arbeit vertieft sind, und inszeniert als Portrait. Es ist schön und spannend, dabei aus ihrem Leben zu erfahren. Je nach Job passiert das mehr oder weniger, aber ich kann immer neue Gedanken und Eindrücke aus diesen Begegnungen mitbringen.
Einen Schwerpunkt in meiner Arbeit bilden sicherlich die Themen Gesundheit und Medizin. Das hat sich aus einem größeren freien Fotoprojekt über Menschen mit seltenen Erkrankungen entwickelt. Diese Arbeit ist jahrelang in Deutschland als Ausstellung getourt.
Generell kann ich sagen, dass für mich Geschichten und Themen nicht unbedingt eine offensichtliche Dramatik haben müssen. Ich mag auch die leisen, unscheinbaren Alltagsthemen und bin überrascht, unter einer manchmal gewöhnlichen Oberfläche eine Tiefe zu entdecken, die ich nicht erwartet hatte.

Altersheim in Stuttgart – an diesem Tag, den 13. März 2020, wurde verkündet, dass keine Besucher mehr kommen dürfen.

Wie waren Deine vergangenen fotografischen Wochen und Monate – rein jobmäßig betrachtet?
Kurz nach dem Lockdown wurden alle Aufträge abgesagt oder verschoben. Anders als erst einmal erwartet, bin ich bis jetzt doch gut durch diese Zeit gekommen. Da Medizin, wie schon erwähnt, ein Schwerpunkt meiner Arbeit ist, konnte ich im Auftrag für einen langjährigen Kunden, ein großes Klinikum, die Corona-Situation vor Ort fotografieren. Da war keine aktuelle Verwendung geplant, sondern es war eher eine Dokumentation dieser »historischen Situation«.
Und dann kamen weitere Jobs von Zeitungen und Magazinen hinzu, alle zum Thema Corona, beispielsweise Portraits eines Pathologen, dessen Schwerpunkt Covid-19 ist, oder Gastronomen, die ihr Lokal schließen mussten.
Seit vielleicht einem guten Monat kommen auch wieder andere Aufträge, beispielsweise Mitarbeiterportraits – das Homeoffice scheint in einigen Unternehmen jetzt vorbei zu sein. Ich denke, ich habe großes Glück mit meinen Arbeitsschwerpunkten. Wenn ich mit Kollegen aus anderen Bereichen spreche, die zum Beispiel hauptsächlich Veranstaltungen fotografieren, weiß ich, dass die Einschränkungen bei ihnen noch länger und viel stärker spürbar sein werden.

Covid19: Auf der Intensiv-Station.

Hattest Du Gelegenheit, an freien Strecken zu arbeiten?
Die Zeit im Lockdown habe ich genutzt, um endlich meine neue Homepage zu machen. Ich arbeite seit über drei Jahren hauptberuflich als Fotografin. Gerade in der Anfangszeit war mir wichtig, wirtschafltich alles zum Laufen zu bringen. Da hat mir die Zeit für ein freies Projekt gefehlt. Jetzt habe ich mich für ein Thema entschieden, fange an Kontakte herzustellen und
arbeite gerade das Exposé aus. Ich stehe in den Startlöchern!

Was denkst Du, was wird die Zukunft der Fotografie allgemein bringen?
Ich denke durch die wirtschaflichen Auswirkungen der Pandemie wird in manchen Bereichen mehr gespart werden. Allerdings denke ich auch, dass weiterhin sehr viele Fotos auf allen möglichen Kanälen veröffentlicht werden. Hier finde ich es wichtig, uns als Fotografen gut aufzustellen und zu verhandeln, die eigene Bildsprache zu verfestigen, Beratung zu
bieten und dadurch Kunden zu binden.

Stephanie Hofmeister, 44, Wirtin der Fellbacher Weinstube „Moiakäfer“, rangiert am 16. April 2020 Tische und Stühle von der Gaststube aus. Sie hat nun mit Mindestabstand bestuhlt um nach der Corona-Krise schnell wieder hochfahren zu können.

Und was hoffst Du, was sie Dir bringen wird, die Zukunft?
Ich hoffe, dass ich weiter meine Brötchen mit der Fotografie verdienen kann. Daneben möchte ich freie Projekte machen über Menschen und Themen, die weniger Aufmerksamkeit bekommen.
Wichtig ist für mich auch der konstante Austausch mit anderen visuellen Menschen, um fotografisch nicht stehen zu bleiben. Ich fotografiere, seit ich 12 Jahre alt bin. Direkt nach der Schule habe ich eine Ausbildung zur Fotografin gemacht und danach Fotojournalismus in Hannover studiert. Seit einiger Zeit fotografiere ich auch wieder frei kleine Geschichten, Momente und Portraits. In Aufträgen habe ich angefangen zu experimentieren, an meiner Herangehensweise und Bildsprache zu arbeiten. Diese Leichtigkeit möchte ich gerne beibehalten.

Website von Verena Müller
Instagram-Feed von Verena Müller

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#FacesOfPhotography – Teil 101: wemake aus Stuttgart und Köln

wemake das sind die beiden Brüder Cornelius und Matthias Bierer. Aus Fotografie und Musik kommend machen sie heute zusammen Filme. Während des Lockdowns entstand das Stück »Tanzverbot«, in dem Sie die Endzeitatmosphäre dieser Zeiten verarbeiten. Was sie außerdem erlebt haben, dazu haben sie mit den #FacesOfPhotography gesprochen:

Matthias und Cornelius, was ist Euer Schwerpunkt?
Wir sind zwei Filmemacher: wir entwickeln Film-Konzepte, planen die Produktion, drehen, schneiden, machen die Postproduction, produzieren Sound und Musik, wir machen im Prinzip alles. Kampagnen, einzelne Filme, Werbespots, Dokumentarisches, Imagefilme, Kunst… Schön ist immer ein spannendes Thema, das wichtigste ist aber das Potential, etwas spannendes und interessantes daraus machen zu können. Deshalb suchen wir die Herausforderung durch unterschiedliche Herangehensweisen und nehmen uns die Zeit, auch Sachen auszuprobieren.
Wir sind immer daran interessiert die Inhalte und das Ziel des Film auf eine spannende und vor allem passende Art an den Zuschauer zu bringen. Da dies oft auf ganz unterschiedlichem Weg passieren muss, wird uns nicht langweilig.

Film, Fotografie, Musik – wie seid Ihr dahin gekommen, wo Ihr jetzt seid?

Unsere Schwerpunkte überschneiden sich im Bereich Film. Der eine gibt sich zusätzlich der Fotografie hin, der andere der Musik. Das können wir regelmäßig in die Filmprojekte integrieren. Zufällig angefangen haben wir vor einigen Jahren während des Studiums. Eine Sequenz aus Zeitrafferaufnahmen (ein Nebenprodukt der Fotografie) musste mit Musik unterlegt werden, die man bedenkenlos nutzen konnte. Das war unser erstes gemeinsames Projekt, mit dem wir auch direkt etwas Geld verdienen konnten. Der eine hat die Filmaufnahmen gemacht, der andere die Musik produziert. Geschnitten haben wir gemeinsam. Dass wir dort hingekommen sind, wo wir uns jetzt befinden, ist vor allem dem Umstand zu verdanken, dass wir schon immer alles dafür getan haben, Projekte so umzusetzen, wie wir diese als passend und sinnvoll für das Thema erachtet haben. Zu Anfang sicher nicht der einfachste Weg, da so oft auch Projekte nicht zustande kamen – langfristig aber genau der richtige, da wir nun für genau diese Arbeitsweise angefragt werden.

Was habt Ihr beruflich in den vergangenen Wochen und Monaten erlebt?
Nicht viel. Drehs wurden kurzfristig abgesagt, Projekte auf unbestimmt (oder nächstes Jahr) verschoben, einiges konnten wir geballt nachholen, manches wurde auch komplett gecancelt.
Natürlich ist hier immer etwas Ungewissheit mit im Spiel, laufende Kosten muss man auch ohne Einkommen decken, da wir diese Ungewissheit allerdings noch aus der Anfangszeit unserer Selbständigkeit kennen, waren wir zu Anfang wenigstens noch relativ entspannt. Diese Entspannung ist dann allerdings recht schnell verschwunden, allerdings nicht wegen Existenzsorgen, sondern aufgrund von Langeweile und dem Fehlen einer sinnvollen Aufgabe.

Ihr habt die „Zwangspause“ für ein freies Projekt genutzt – wie ist die Idee dazu entstanden, wie habt Ihr ihn umgesetzt und warum Tanz, wo Ihr doch eigentlich in ganz anderen Feldern unterwegs seid?
Wie viele andere Kreative wollten wir diesen neuartigen Zustand in dem sich mehr oder weniger die ganze Welt befindet, kreativ verarbeiten. Die Endzeitatmosphäre ausgestorbener Großstädte hat uns dabei sehr fasziniert, ein Drohnenvideo ohne Aussage – wie man diese zu Anfang des Lockdowns zuhauf sehen konnte – wollten wir allerdings nicht machen. Irgendwas musste auf diesen leeren Straßen passieren, am besten mit Bezug auf die Kreativbranche, die vom Lockdown erstmal sehr hart getroffen war. No-Budget-Projekte eignen sich noch mehr als bezahlte Projekte, neue Sachen auszuprobieren, Tanz schien uns ein passender Weg, dieses Thema aus einer anderen Perspektive zu beleuchten. Parallel zur Konzeption lief die Suche eines Tänzers, den wir über Instagram erreicht haben, und der sofort von der Idee begeistert war. Am nächsten Tag haben wir uns getroffen, tagsüber die Locations angeschaut und abends/nachts und früh morgens gedreht. Da wir aufgrund des Titels unseres Films eine sehr genaue Deadline hatten (Montag vor Ostern hatten wir die Idee, Karfreitag musste der Film fertig sein), haben wir direkt im Anschluss geschnitten und die Musik fertig gemacht. Das war alles sehr spontan und hätte irgendwo schief gehen können, dann hätte das Ergebnis nie jemand gesehen. Das Gegenteil ist allerdings passiert, wir hatten sehr gutes Timing und auch etwas Glück (z.B. mit dem Polizeiauto und dem Graffiti an der U-Bahnwand, das eine Woche später entfernt wurde).


Wie schätzt Ihr die zukünftige Lage insgesamt für die Branche ein?

Da die einzelnen Tätigkeiten innerhalb der Branche sehr unterschiedlich sind, lässt sich dazu von unserer Seite kaum eine Aussage treffen. Viele hat es sicherlich hart getroffen, einige berufliche Existenzen sind aktuell mit Sicherheit gefährdet. Wir würden schon sagen, dass sich auch noch einiges verändern wird, aber Veränderung ist grundsätzlich nicht immer schlecht. Wir sind davon überzeugt, dass auch in Zukunft Geschichten in Form von Film erzählt werden müssen. Dafür ist eigentlich jetzt ein sehr guter Zeitpunkt.

Was ist Euer persönlicher beruflicher Wunsch für die Zeit die da kommen mag?
Wir können diesem Break durchaus etwas Positives abgewinnen. Die Zwangspause hat mit Sicherheit auch dafür gesorgt, dass Dinge hinterfragt und in Zukunft anders angegangen werden.
Anfragen die mit den Worten “wir benötigen einen Film” losgehen, aber nicht drinsteht, warum und mit welchem Ziel, haben wir in letzter Zeit kaum erhalten. Die Firmen, die hauptsächlich einen Film machen lassen wollen, weil das quasi dazugehört und der Konkurrent ja auch einen hat, sind vermeintlich die, die diesen Punkt aufgrund von Einsparungen grade als erstes von der Liste gestrichen haben. Wir würden uns wünschen, dass Kunden noch ein kleines bisschen mutiger werden, was die passende Umsetzung betrifft. Dann macht es allen noch mehr Spaß, dem Kunden, uns und am Ende auch dem Zuschauer.

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#FacesOfPhotography – Teil 61: Berthold Steinhilber aus Stuttgart

Berthold Steinhilber aus Stuttgart hat sich in den vergangenen Jahren mehrere fotografisch-finanzielle Standbeine geschaffen. Mit der Krise sind gleich mehrere davon ins Wanken geraten – was ihn dazu bringt, ganz grundsätzlich und laut bei den #FacesOfPhotography über mögliche künftige Modelle nachzudenken:

Wie geht es Dir?
Es muss – dem hiesigen süddeutschen Idiom nach übersetzt bedeutet dies, den Umständen entsprechend gut oder es könnte deutlich schlimmer sein. Meine Fotografenseele sagt, die Lage ist aussichtslos, aber ich bin voller Hoffnung.

Persönlich gibt mir die Coronakrise viel Stoff zum Nachdenken. Wir sind in einem Lebensabschnitt, in dem wir uns um unsere kranke Eltern kümmern. Beide Mütter sind Pflegefälle, die Geschwister und wir hatten vor allem zu Beginn der Krise sehr viel Angst um sie. Die Angst schwindet etwas und wir arrangieren uns mit einer Kombination aus Hygiene und Abstandsregeln, die ein Zusammenleben wieder zulässt.

Ich konnte die letzten Wochen auch immer das Haus verlassen, die 10 Minuten zum Atelier rübergehen und dort am Rechner weiterarbeiten und zum Glück konnte ich auch immer wieder in meinen geliebten Wald. Ein Ritual beim Heimkommen war, auf dem Balkon stehend über die stille Innenstadt von Stuttgart zu schauen und dem allabendlichen Vogelkonzert zu lauschen. Eine solche Stille gab es noch nie in dieser Stadt. Das ändert sich gerade wieder.

Ich war allerdings die letzten Wochen nicht im Stande, mich fotografisch mit der Coronakrise auseinanderzusetzen. Es gab auch Aufrufe meiner Agentur laif, aber weder Bilder von Menschen mit Masken, leere Innenstädte noch abgesperrte Kinderspielplätze waren für mich persönlich Bilder, die ich hätte machen können. Sie zeigen mir eine Gegenwart, aber diese Krise öffnete für mich Abgründe, für die ich im Moment weder Worte noch Bilder habe.

Col de la Bonette aus dem Buch „Passbilder – Landschaften der Alpenpässe“.

Was hast Du seit Beginn des Shutdowns beruflich erlebt?
Bei mir wurden schon Ende Februar die ersten Aufträge storniert oder zurückgestellt. Im ersten Quartal fotografiere ich normalerweise sehr viele Corporate-Aufträge für Stiftungen und Unternehmen (Portraits), die mir einen Großteil meines Einkommen aus Aufträgen einbringen. Anfangs der Coronakrise wurde die Aufträge noch in den Sommer verlegt, aber mittlerweile wurden alle für dieses Jahr abgesagt. Bebildert werden diese mit dem Material der letzten Jahre. Ich kann die Entscheidungen der Verantwortlichen sehr gut nachvollziehen, es bleibt ihnen auch gar nichts anderes übrig, der finanzielle Ausfall lässt sich aber garantiert nicht stopfen.
Ich habe vor Jahren schon angefangen, meine Einkommensquellen auf mehrere Standbeine zu verteilen. Das ging bisher sehr gut, wobei jetzt doch mehr Beine als erwartet schrumpfen und schwanken. Da werde ich bei dem ein oder anderen ordentlich was unterlegen müssen.

Woran arbeitest Du zur Zeit?
Ich arbeite wie immer an (viel zu) vielen eigenen Themen. Ich skizziere mal drei davon, wobei eines noch im Anfangsstadium ist und ich es als solches unter „ungelegte Eier“ einsortiere.

Ich fotografiere Menschen, die sich sehr viel Gedanken machen, woher unser Essen kommt, wie es produziert wird, wie es um das Wohl von Mensch und Tier steht. Es sind alles Einzelkämpfer und ich bewundere ihr Tun und wir sollten ihnen mal zuhören und schauen, was sie machen. Interessanterweise verdiene manche von ihnen während der Coronakrise besser als vorher. Sie scheinen also etwas richtig zu machen. Ihre Kritiker aus der Industrie sagen oft, das wäre doch ein Rückschritt. Manchmal ist ein Schritt zurück genau dann richtig, wenn die nächsten beiden Schritte in den Abgrund führen würden. Es kommt nicht darauf an, dass man stur immer weiter macht, sondern sich den Weg, den man gehen will genauer anschaut und es der Richtige ist.
Wie beim Bergwandern. Da kannst du auch nicht nur geradeaus und immer weiter nach oben gehen, die Topographie gibt dir den Weg vor.

Das führt mich zum nächsten Projekt. Ich fotografiere seit 2018 eine sehr schöne Landschaftsgeschichte in den Alpen, die 2021 als Buch veröffentlicht werden soll. Ich hoffe, dass ich im Juli wieder fotografieren und im Zeitplan bleiben kann. Sobald die Grenzen in die Alpenländer offen sind, kann ich loslegen. Ob das so klappt, wird sich zeigen. Genügend Abstand zu meinen Mitmenschen hätte ich dann sicherlich.

Das dritte Projekt ist eine Mega-Mammut-Projekt über unser Land und ist in dieser Phase das „ungelegte Ei“. Das Projekt wird so umfangreich werden, dass ich auch die dazugehörige datenintensive Website des Projekt selber gestalten will. Ein kompletter Wahnsinn.
Dazu habe ich die Corona-Zwangspause genutzt, um mich erst einmal in die technischen Finessen von WordPress und Datenbankwissen einzuarbeiten. Mit diesem Wissen habe ich parallel meine Website selber neu gestaltet und umgestellt.

Dann bastle und löte ich wieder an einigen Lampen, mit denen ich meine Lightworks Bilder beleuchte – ich brauche da für ein noch wieder anderes Thema noch eine spezielle Lampe und hatte mir bisher nie die Zeit dafür nehmen können, die mal zu bauen. Jetzt werde ich sie testen und kann sie dann einsetzen.

Portraits in Zusammenarbeit mit dem Künstler Emeka Ogboh, Kunsthalle Baden-Baden.

Was bedeutet die Krise Deiner Meinung nach für die gesamte Fotobranche?
Ein heftiger Einschlag, der Rauch hat sich noch nicht gelegt, der Schaden lässt sich momentan nicht genau beziffern, die Orientierung fällt noch schwer und Auswege sind nicht auszumachen. Nicht jeder ist gleichermaßen davon betroffen, das macht die Sache keinesfalls einfacher. Wohl dem, der vorsorgen konnte. Die Event- und Reisefotografie liegt am Boden, Portraitfotografen nehmen ihre Arbeit langsam wieder auf, ein Teil der Pressefotografen hat gut zu tun, dem Großteil der Fotografen geht es aber miserabel. Und keiner weiß, ob es nicht eine zweite Welle im Herbst-Winter geben wird.

Ich weiß, dass unsere Lobby in dieser Krise nicht größer wird und sie momentan nicht einmal mit dem besten Makro-Objektiv abzubilden ist.
Man kann nur gebetsmühlenartig und zum x-ten mal appellieren, ähnlich einem Ave-Maria oder Mantra, mit der Hoffnung, dass die vielen Wiederholungen helfen: kauft bei den richtigen Leuten ein, bezahlt sie angemessen und gerecht und verhindert Dumping-Preise, damit die Fotografie am Leben bleibt.

Wie kommt man aus der Krise, was wäre ein sinnvoller Weg? Wo soll man anfangen? Wer könnte anfangen?
Ein Konjunktur- und Förderprogramm für Fotografen? Klingt komisch, aber warum nicht. Wie bei den Landwirten. Vielleicht sogar europaweit, Solidarität für unsere europäischen Kolleg*innen. Oder Stipendien für Newcomer und erfahrene Profis gleichermaßen. Themen die relevant sind, gibt es genug. Eine Kulturnation könnte das stemmen. Natürlich würde das den Verlust nur lindern, wäre keine All-in-one Lösung, aber irgendwo kann man ja anfangen.

Ist eine Form von Mindestlohn bei Aufträgen denkbar, aufgeschlüsselt nach Kriterien ähnlich der MFM Liste, ausgehandelt von den Berufsverbänden inkl. den ausgewiesenen Abgaben der Auftraggeber an die Künstlersozialkasse?
Wäre das anfangs machbar, wenn es sich bei den Auftraggebern um Bund, Länder, Anstalten des öffentlichen Rechts, Universitäten etc. handelt? Gefolgt von der Wirtschaft im zweiten Schritt. Würde das die Abwärtsspirale abbremsen? Die Microstockagenturen aus den USA hätten das Nachsehen, es gäbe heftigen Widerstand aus vielen Ecken, aber für viele Freischaffende Planungssicherheit und eine erste Form von Grundsicherung. Die Preise nach oben für mehr Qualität, Aufwand oder Exklusivität würden bestehen bleiben.

Alles sinnlose Gedankenspiele? Lehrt uns die Krise etwas, finden wir Auswege?

Was bedeutet Dir die Fotografie?
Sie ist meine Sprache. Die Fotografie ist ein magisches Medium, etwas einzigartiges, das nur sie kann.
Noch nie zuvor in der Geschichte schauten Menschen sich so viele Bilder an. Es muss also etwas geben, dass sie fasziniert. Das Wissen um die unglaubliche Anzahl an Bildern, die jeden Tag im Netz hochgeladen werden, diese enorme Bilderflut ist ein kaum lösbares Problem, nicht mehr überschaubar. Ist es vielleicht nicht eher ein Problem des Konsums, des Umgangs und der Verarbeitung von Daten, als eines der Fotografie an sich? Die Faszination und das Interesse an der Fotografie ist da. Das Konsumieren und den Preisverfall müssen wir in den Griff bekommen. Da müssen wir ansetzen um Ideen zu entwickeln.

Eimerkettenbagger Mad Max, Ferropolis, Deutschland.

Was ist Dein persönlicher fotografischer Wunsch für die Zukunft?
Der ist eigentlich in diesen Zeiten komplett irrelevant. Der Virus wird so schnell nicht verschwinden, vielleicht erst dann wenn ein Impfstoff für alle verfügbar ist. Im Kopf aber wird die Corona-Krise bei vielen länger dableiben und wir müssen wohl lernen, mit den Folgen zu leben.
Die Gedanken, die viele Menschen in der Bevölkerung im Moment haben, dass es ein „weiter so“ eigentlich gar nicht mehr geben kann oder geben darf, fällt hoffentlich auf fruchtbaren Boden.

Natürlich wünsche ich mir, dass die Wertschätzung für Fotografie wie oben beschrieben an Bedeutung gewinnt. Das ist aber hypothetisch. Das wird nicht einfach so passieren, da bedarf es an Handlung.

Könnte sie so aussehen wie oben skizziert? Ich weiß es nicht, ich hätte auch noch weitere Ideen, wie das gelingen könnte. Allein ist es aussichtslos, verpuffte Energie. Ich kann meine Parameter und Preise für mich abstecken, das geht, dafür reicht die Power.

Ich bin Fotograf, allein, Einzelkämpfer, der seine Zeit und Energie sowieso schon einteilen muss und sich dann eher für die fotografischen Themen entscheidet. Ich weiß, das ist ein Grundsatzproblem unter den Fotografen und Künstlern. Austausch ist wichtig, aber lösen werden wir das nicht, wenn wir uns nur einmal zum Corona-Bier mit Mundschutz treffen.
Aber eines ist auch sicher, das sage ich aus voller Überzeugung: We Never Surrender…

Website von Berthold Steinhilber
Instagram-Feed von Berthold Steinhilber

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#FacesOfPhotography – Teil 27: Monica Menez aus Stuttgart

Monica Menez nutzt die Entschleunigung der Krise für sich und arbeitet an Filmen, Konzepten und Ausstellungen. Für die #FacesOfPhotography haben wir sie dazu ein paar Fragen gefragt:

Wie geht es Dir?
Trotz der Corona-Krise, die uns alle betrifft, geht es mir richtig gut.
Der permanente Zeitdruck, unter dem ich gewöhnlich stehe, ist wie weggeblasen.
Ich kann mich intensiv um meine Familie und „Liegengebliebenes“ kümmern und
auch mal nur etwas ausspannen. Insofern kann ich dieser aussergewöhnlichen Krise
auch viel Positives abgewinnen.

Sind auch bei Dir alle Aufträge abgesagt worden?
Ja, im Prinzip ist alles abgesagt worden. Besonders traurig bin ich wegen der Absage
eines Musikvideos, das ich im April gedreht hätte. Da wird es leider auch keinen
späteren Nachdreh mehr geben. Ich hoffe aber, dass im Mai die ersten
Fotoproduktionen wieder losgehen werden.
Etwas Sorge bereitet mir unsere jährliche Fotoausstellung „Fumes and Perfumes“, die ich gemeinsam mit meinen Kollegen Frank & Steff, Yves Noir und Peter Franck organisiere. Stand heute ist nicht klar, ob diese überhaupt stattinden kann. Dazu wird es diese Woche Gespräche
geben und ich hoffe, wir finden eine Lösung.

Woran arbeitest Du anstattdessen?
Momentan arbeite ich an der Fertigstellung meines neuen Filmes „Business as
Usual“ den ich in Cooperation mit Willems Eyewear gedreht habe. Dazu ist auch eine
kleine Premierenfeier und Ausstellung geplant, deren Termin momentan noch nicht
absehbar ist. Aus diesem Grund bleibt mir nun mehr Zeit für die Postproduktion, was
dem Film natürlich zugute kommt.
Parallel dazu entwickle ich gerade ein Konzept für ein schönes Filmprojekt für einen
Kunden und bereite eine Ausstellung vor, die im November in Stuttgart stattfinden
wird.

Wagst Du Dich an eine Prognose für die fotografische Zukunft allgemein?
Puh, dass ist eine schwierige Frage! Ehrlich gesagt denke ich, dass extrem schwierige
Zeiten auf uns Fotografen zukommen werden. Die Corona-Krise ist wahrscheinlich
nur der Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt, doch sie ist nicht der
Hauptauslöser der zukünftigen Probleme. Wir als Fotografen sind direkt von der
wirtschaftlichen Lage betroffen und diese sieht auch in Zukunft nicht sehr rosig aus.
Das größte Problem ist für mich aber die Tatsache, dass das Fotografieren heute
einfacher denn je ist. Dank der KI des Smartphones sehen von Laien gemachte Fotos
nahezu perfekt aus. Unzählige Quereinsteiger strömen in unsere Branche. Ich kenne
einige Models und Visagisten, die ohne vorherige Ausbildung oder Studium als
Profifotografen arbeiten und damit sehr erfolgreich sind. Der Profibereich wird sich
verändern und ich denke, dass man sich als Fotograf den zukünftigen Anforderungen
schneller anpassen muss als bisher.

Und was wünschst Du Dir für Deine fotografische Zukunft?
Ich habe vor Jahren das Medium Film für mich entdeckt und gemerkt, dass man als
Fotograf heute offen für neue Felder sein muss. In Zukunft möchte ich weiter
fotografieren, filmen, Ausstellungen machen und hoffe dabei, dass ich die
Entschleunigung aus der Corona Zeit in den Alltag rüberretten kann.

Website von Monica Menez
Instagram-Feed von Monica Menez
Facebook-Profil von Monica Menez

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Warum gute Geschichten gute Bilder brauchen: Steffen Beck von pr+co im Interview

Unternehmen wollen ihre Produkte und Dienstleistungen verkaufen, klar. Sie wollen darüber hinaus ihren Kunden aber auch – als zusätzliches Verkaufsargument – ihre Geschichte erzählen. Ihre Geschichte über Erfolge, aktuelle Neuentwicklungen oder über das Team, das dahinter steht. Und was würde sich mehr anbieten, als ebenjene Geschichte in Form von Geschichten via Text und Fotos in einem Magazin zu zeigen.

Passionierte Geschichtenerzähler im Auftrag von Unternehmen wie ebm papst, Trumpf oder Helukabel sind die Magaziniker der Stuttgarter Agentur pr+co, die neben grandiosen B2B und B2C Auftritten auch ein eigenes Magazin – das Evau – entwickelt und auf den Markt gebracht haben.

Wir haben Steffen Beck, seines Zeichens Redaktionsleiter und Mitglied der Geschäftsführung gefragt, warum eigentlich Magazine, warum es dafür auch gute Fotos braucht und warum die Zusammenarbeit mit fotogloria national und international genau in diesem Punkt so gut funktioniert:

fotogloria: Bitte stellen Sie Ihr Unternehmen vor.
Steffen Beck: pr+co, das sind 20 Magaziniker mit Leib und Seele: Unser Herz schlägt für gedruckte und digitale Kunden- und Mitarbeitermagazine. Für unsere Industriekunden entwickeln wir die Konzepte, produzieren die Inhalte und kümmern uns um die Verbreitung. Von der Anzahl der Kollegen her betrachtet, sind wir keine große Agentur – Größe ist aber auch nicht unser Ziel. Wir legen viel mehr Wert auf hochwertigen Content und langfristige Zusammenarbeit. Deshalb sind wir auch stolz darauf, mit einigen Kollegen, Kunden und externen Partner schon länger als zehn Jahre zusammenzuarbeiten.

Unternehmenskommunikation ist Ihre Mission – wie wichtig sind dafür Bilder?
Ohne das Zusammenspiel von Text und visuellem Inhalt – egal, ob Foto, Bewegtbild oder Illustration – funktioniert kein Magazin. Das gilt für den Kiosk (auch den digitalen!) und genauso für die externe wie die interne Unternehmenskommunikation. Und da sich nach unserer Überzeugung in der Content-Fülle nur Qualität durchsetzt, legen wir darauf auch bei Bildern größten Wert.

Sie arbeiten geraumer Zeit mit fotogloria zusammen für verschiedene Unternehmen: Haben Sie aus den Produktionen ein Lieblingsbild?
Puh, das ist bei den vielen tollen Fotos natürlich schwer! Aber der Aufmacher für den Artikel über das Schweizer Unternehmen BioCan ist allein schon wegen der Story dahinter besonders im Gedächtnis geblieben. Schließlich hat sich Janosch Abel da sozusagen in die Höhle der Hanfzüchter gewagt.

Und zuguterletzt: Wie ist die Zusammenarbeit mit fotogloria?
Eine einzige Aneinanderreihung von Superlativen! Ganz im Ernst: super unkompliziert, super zuverlässig, super kreativ, super engagiert und bei aller Professionalität auch menschlich immer eine Bereicherung.

* Für mehr Informationen über pr+co bitte HIER entlang.

** Ihr Unternehmen, Ihre Agentur, Ihr Magazin hat nationale oder internationale Themen und Sie suchen einen Fotografen vor Ort, der Ihre Qualitäts-Standards erfüllt? Wir finden für Sie den passenden Fotografen für jeden Bereich der Unternehmenskommunikation und für jede Ihrer Ideen – und das in jedem Land, jeder Region und jeder Stadt. Eben die Corporatefotografie International von fotogloria: international@fotogloria.de oder 040 609 42 906 -0

*** Mehr Infos zu der Internationalen Fotografenvermittlung von fotogloria finden Sie HIER.

**** Mehr Infos zu der nationalen Fotografenvermittlung von fotogloria finden Sie HIER.

Seminarreihe mit Mike Gamio und Alex Karst

Bildrechte, Fotografenbuchung, Bildermarkt – gemeinsam mit Alex Karst von der Hamburger Agentur »Die Bildbeschaffer« bieten wir eine neue und deutschlandweite Seminarreihe an, bei denen wir Ihnen anhand von Beispielen aus unserer täglichen Agenturpraxis das geballte Wissen über ebenjene Themen vermitteln möchten.

Was erwartet den Seminarteilnehmer?

Mike Gamio: Von mir bekommt der Teilnehmer sehr praxisnahe Infos und Erfahrungsberichte rund um das Thema Auftragsfotografie. Anhand von Projekten und Aufträgen aus der nahen Vergangenheit erläutere ich einige wichtige Aspekte, die man beachten muss, wenn ein Unternehmen, egal ob groß oder klein, einen Fotografen beauftragen will.

Alex Karst: Mein Part ist es, Bildrechte verständlich zu erklären ohne Paragrafen zu nennen. Die Grundzüge des Urheber- und Persönlichkeitsrechts, Hausrecht und die Panoramafreiheit veranschauliche ich anhand vieler Beispiele, damit die Teilnehmer die Grundlogik verstehen und lernen, wie sie im Alltag bildrechtliche Themen in den Griff bekommen. Welche Arten von Vereinbarungen sollte ein Unternehmen in petto haben und was sollte drinstehen? Praxis-orientiert. Am liebsten anhand der Beispiele der Teilnehmer.

Neugierig geworden? Mehr Infos zu der Seminarreihe gibt es HIER.

*Mike Gamio (rechts) ist Mitinhaber und Geschäftsführer von fotogloria und Alex Karst (links) ist einer der Gründer und Geschäftsführer der Hamburger Agentur »Die Bildbeschaffer«.

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Das BESTE Bild von… Tobias Gerber

»Diese Art von Fotografie macht mich glücklich.« Dem ist eigentlich nichts mehr hinzu zu fügen… Außer: Welches ist Dein BESTES Bild, Tobias Gerber?

fotogloria: Tobias, wo und wann ist dein bestes Bild entstanden:
Tobias Gerber: Das war letzten Winter. Auf der Alb. Nicht weit von meinem Haus entfernt. Der Wald ist eine kleine Fichtenoase im Meer der Buchenplantagen. Da drin ist es besonders dunkel und immer ruhig. Dort war ich schon oft. Bin immer durch dieses »Tor« rein. Wie ein Insekt in hohes Gras eintaucht.

Wie ist es entstanden?
Mit Normaloptik nahe am Boden. Die Belichtung war ca. 10min. Da hatte ich genug Zeit mich um das Motiv zu schleichen und mit einer Taschenlampe auszuleuchten. Ich konnte ja nicht durchgehen, dann wäre doch der schöne Schnee zertreten worden. Das Ausleuchten ist immer mit etwas experimentieren verbunden. Da gibt es für mich keine Faustregel.

Für wen hast du dein bestes Bild gemacht?
Nur für mich. Diese Art von Fotografie macht mich glücklich. Im Malen war ich nie sehr gut, obwohl ich Malerei liebe. Lichmalen ist was Tolles. Man ist eigendlich immer positiv vom Ergebnis überrascht.

Warum ist genau dieses Bild Dein bestes Bild?
Ich würde eher mein »Liebstes« Bild sagen. Das »Beste« setzt sehr hohe Erwartungen. Mein »Liebstes« ist vorrübergehend je nach Stimmung. Wie ein Lieblingslied auch nicht immer passend ist aber Stimmungen Emotional untermalen und verstärken kann. Das Lieblingsbild ändert sich auch ständig und muss auch nicht jedem gefallen. Das Bild ist: Ruhig, Einsam, Magisch, Einladend. Es ist Geheimnissvoll oder einfach interessant anzuschauen. Mir gefällt es gut. Ich mag auch die Tierspuren, die bis in das Tor reichten.

Gibt es etwas an dem Bild, was du im Nachhinein doch gerne verändern würdest?
Nein. Sonst hätte ich es gemacht.

 

* Bereits am Anfang seiner fotografischen Karriere entwickelte Tobias Gerber seine Liebe zum Detail in einem kleinen Werbestudio für Produkt- und Architektur-Aufnahmen – es folgte eine klassische Ausbildung zum Fotografen in einem Stuttgarter Studio mit dem Schwerpunkt Industrie. Seit dem Jahr 2000 arbeitet er freiberuflich in den Schwerpunkten Portrait, Corporate, Reise und Landschaft. Tobias Gerber lebt bei Stuttgart und arbeitet überall.

fotogloria vertritt Tobias Gerber exklusiv und weltweit. Über fotogloria jedenfalls können Sie ihn gerne für Ihre Ideen und Aufträge buchen – melden Sie sich jederzeit unter 040 609 42 906 -0 oder info@fotogloria.de.

7 Fragen an… Editorialfotograf Tobias Gerber

Bereits am Anfang seiner fotografischen Karriere entwickelte Tobias Gerber seine Liebe zum Detail in einem kleinen Werbestudio für Produkt- und Architektur-Aufnahmen – es folgte eine klassische Ausbildung zum Fotografen in einem Stuttgarter Studio mit dem Schwerpunkt Industrie. Seit dem Jahr 2000 arbeitet er freiberuflich in den Schwerpunkten Editorial, Portrait, Corporate, Reise und Landschaft. Tobias Gerber lebt bei Stuttgart und arbeitet überall.

fotogloria: Warum bist Du Editorialfotograf geworden?
Tobias Gerber: Eigentlich wollte ich Fotograf als Grundlage für die Filmschule machen. Das stehende Bild hat mir dann so gut gefallen, dass ich dabei geblieben bin.

Kannst Du Dich an Deinen ersten Job erinnern?
Mein erster Job war im Theaterhaus Stuttgart. Ich war sehr stolz, dass ich mit meiner Fotografie schon Geld verdienen konnte als andere noch Aushilfjobs in Firmen gemacht haben. Die Bezahlung war 100 Mark die Stunde – und dafür konnte ich bei der Arbeit auch noch alle Theaterstücke anschauen.

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Was war Dein schönstes / schlimmstes Erlebnis als Fotograf?

Das Schönste: Ich bin bei einem Auftrag zwei Tage mit dem Mietwagen über die Insel gefahren und habe kein befriedigendes Landschaftsmotiv gefunden. Ich stand kurz vor einem Fotografenjammerblues als ich dann am Abend in einer unbekannten Bucht stand und das Licht und der Vordergrund und einfach alles perfekt waren – das war ein wunderschöner Moment, ein Fest, eine Freude, ein großer Jubel mit mir und meiner Kamera ganz allein.
Das Schlimmste: Ich stehe in der Stadt und habe den ganzen Tag schöne Motive abgearbeitet. Bin sehr zufrieden mit Licht und Ideen und allem was auf der Speicherkarte ist. Ich lege meine Kamera auf die Fototasche vor mir um eine neue Optik zu wählen und bin kurz abgelenkt. Als ich wieder zur Kamera greife ist der Platz leer und mir wird bewusst, dass jemand die Kamera + Job von hinten zwischen meinen Beine weggeklaut hat.

Wie arbeitest Du am Liebsten?
Ruhig. Äußerer Stress ist nicht gut für mein Bild. Der ständige Druck ein perfektes Bild zu machen ist ohnehin schon vorhanden, auch wenn die Umstände ruhig sind. Ich habe gerne Zeit um mich auf die Motivsuche einzulassen. Am Anfang fühle ich mich oft gebremst, aber irgendwann kommt der Groove und die Fotos fliegen mir nur so zu – das ist dann auch der Moment bei dem ich weiß, warum ich Fotograf bin. Das macht Spaß und Spaß ist das wichtigste bei meiner Fotografie.

Tobias Gerber_fotogloria

Was verbindest Du mir fotogloria | büro für fotografische zusammenarbeit?
Freundschaften und das Gefühl, dass meine Arbeit von anderen geschätzt wird.

Wie hast Du Deinen eigenen fotografischen Schwerpunkt / Standpunkt entwickelt?

Der Schwerpunkt hat sich selbst entwickelt. Mit jedem Jahr der Fotografie habe ich in meinen Sparten besser gearbeitet und ich lerne bei jedem Job noch viel dazu. Dann werde ich also in diesen Schwerpunken gebucht und dadurch auch wieder besser. Die Entwicklung hört wahrscheinlich auch nie auf – das hoffe ich zumindest, weil ich es immer merken möchte, wenn meine Bildsprache veraltet wird.

Lago di Garda

Für welchen Kunden würdest Du gerne einmal arbeiten?

Für jeden der sich gerne mit meinen Fotos repräsentiert sieht. Da denke ich ganz pragmatisch. Ist der Kunde zufrieden und ich auch – das ist wunderbare Arbeit.

 

fotogloria vertritt Editorialfotograf Tobias Gerber exklusiv und weltweit. Über fotogloria können Sie ihn gerne für Ihre Ideen und Aufträge buchen – melden Sie sich jederzeit unter 040 609 42 906 -0 oder info@fotogloria.de.