Schlagwort-Archive: Portraitfotografie

#FacesOfPhotography – Teil 73: Oliver Mark aus Berlin

Qualität, neue Perspektiven und Weißwein – Oliver Mark bei den #FacesOfPhotography:

Oliver, wie geht es Dir?
Ganz gut, gerade wurde mein Studio-Kühlschrank mit Moselriesling vom Weingut Melsheimer gefüllt. Der Orange Riesling 2018 ist der Killer.

Wie ist es Dir in den letzten Wochen und Monaten ergangen?
Ich denke ich habe die Zeit ganz gut genutzt und konnte endlich die fälligen Schönheitsoperationen machen lassen. Die Nase braucht jetzt noch 1-2 Wochen bist sie ganz verheilt ist, deshalb auch die Maske auf dem Foto.

Was denkst Du: Was bedeutet diese Krise für die Fotografie?
„Einfach machen. Und bloß nicht ans Geld denken …“

Werden sich Inhalte mit der Krise verändern?
Krisen beziehen sich grundsätzlich immer auf die Abweichung von der Normalität. Insofern wären Bilder wie die von Fabio Bucciarelli entstanden in Bergamo für die New York Times vor Covid-19 nicht denkbar.

Du bist Portrait-Fotograf: Verändert sich Deine Fotografie?
Es geht immer nur nach oben, in jeder Beziehung…

An welchem Thema arbeitest Du aktuell?
…an einem ähnlichen Projekt wie Natura Morta, das 2017 in der Gemäldegalerie Wien in Korrespondenz zu Stillleben-Gemälden der Sammlung gezeigt wurde.
Daneben arbeite ich an einem Projekt was zurück geht, bis in die 90 Jahre. Der Arbeitstitel lautet „die Zeit machen wir später aus“. Gezeigt werden Orte, Gebäude, Straßenkreuzungen die es nach kurzer Zeit so nicht mehr gibt, da dort beispielsweise gebaut wird.
Und immer wieder neue Portraits.

Was wünschst Du der Branche für die Zukunft?
Hohe, höchste, optimale … Qualität und Follower

Und Dir selber?
Einen Perspektivwechsel

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#FacesOfPhotography – Teil 50: Katja Ruge aus Hamburg

Katja Ruge arbeitet derzeit an mehreren Projekten gleichzeitig. Dabei liebt sie den Rausch, den ein Fotoshooting auslösen kann, denn: »Fotografie lebt man!«  Die #FacesOfPhotography haben mit ihr darüber und noch über einiges mehr gesprochen:

Katja, wie geht es Dir?
Das Jahr fing schon sehr intensiv an, familiär, privat, im Job, überall gab es große Unruhe. Es hellte kurz auf und dann ging der Wahnsinn los. Die ersten zwei Wochen war ich noch komplett mit Jobs beschäftigt und mit dem Papierkram um Überbrückungsgeld zu bekommen. Ende der zweiten Woche habe ich gemerkt, wie erledigt ich eigentlich bin und habe einen persönlichen Shutdown vollzogen. Dieser war gut und wichtig. Nun habe ich wieder Spaß daran, mir beispielsweise mein Archiv vorzunehmen, Dinge generell anzugehen und natürlich einfach weiter zu machen.

Helena Hauff

Wie hast Du die Zeiten der Krise bisher beruflich erlebt?
Meine Jobs sind verschoben auf Juni oder Juli.
Also habe ich die Seiten gewechselt – was ich ja durch das Musik-Auflegen im Club eh gelegentlich mache. Ich habe etwa bei Livestreams aus dem Uebel &Gefährlich-Club mitgemacht, was sehr schön und heilsam war – Musik so laut zu hören, dass sie im Bauch stattfindet, vermisse ich sehr. Ein Stream war an meinem Geburtstag, mit Visuals mit meiner Fotoserie von Stills analoger Synthesizer – das war die perfekte Synthese aus Fotografie und Musik, ich kann dem Club und den Leuten dort nicht genug danken.
Dann habe ich bei einem Videodreh mitgewirkt, der viel Spaß gemacht hat, da ich mich zuhause selber gefilmt habe.
Diese Woche gebe ich einen Kurs über Künstler-Pressefotos – online anstatt dafür nach Köln zu fahren. Die Woche meiner Artist Residency im Tempel 1844 hier in Hamburg tat zudem sehr gut.

Was denkst Du: Wird sich die Fotografie stilistisch und inhaltlich mit der Krise verändern?
Ich glaube, dass es seit Jahren schon viele Stile in der Fotografie gibt, die alle nebeneinander existieren und alle Ihre Berechtigung haben. Ob auch diese Zeit etwas Neues hervorbringen wird, kann ich nicht sagen – die Begriffe die gerade oft benutzt werden wie etwa authentisch, persönlich undsoweiter sind mir fast zu abgegriffen.
Generell finde ich es wichtig, das man noch mehr kommuniziert, das Fotografie nicht etwas ist, was man eben mal so macht. Fotografie lebt man!
Diese nervigen Ads von jungen dynamischen Typen auf Facebook und YouTube, die anbieten sie hätten die Lösung für Dich in der Fotografie, finde ich ganz schlimm. Denn sie verkaufen Menschen, dass man ganz schnell erfolgreich Fotograf*in werden kann. Dem ist einfach nicht so. Es bedarf viel Gefühl und Erfahrung für Situationen, Licht, Menschen – das lernt man nach und nach, auch indem man sich ausprobiert und Fehler macht. Daraus entwickelt man den eigenen Stil und Geschäftskontakte entwickeln sich über die Jahre.

Sonae

Was bedeutet Dir die Fotografie?
Intensive und schöne Frage. Ich bin im Rausch wenn ich fotografiere. Ich liebe das Glück, das man fühlt , wenn man ein schönes Fotoshooting hatte (in meinem Fall meist mit Menschen). Und danach bin ich süchtig. Ebenso glücklich macht mich aber auch die Anerkennung meiner Arbeit, insbesondere von der Person die ich portraitiert habe.  Oder wenn es einfach magisch wird, weil man im Team etwas Besonderes kreiert.

Wie sehen derzeit Deine Pläne und Projekte aus?
Noch Ende der letzten Woche war ich eine Woche im Tempel 1844, ein sehr besonderer Ort in Hamburg. Dort habe ich mich einzeln mit Musikern getroffen, sie portraitiert und damit und supported. Zudem trugen die Musiker*innen – wenn sie Lust dazu hatten – Shirts von Rockcity e.V. die sich hier in Hamburg sehr dafür einsetzen, das Musiker Gelder erhalten und überleben können.
Ich arbeite außerdem mein Austellungsprojekt »Ladyflash – Frauen in der Musik« gerade auf. Das habe ich vernachlässigt und ich freue mich jeden Tag darüber wie der Insta-Account dazu wächst.
Mein aktuelles Projekt »Electric Lights« das ich zusammen mit Autor und Journalist Thomas Venker mache und auf online auf Kaput – Magazin für Insolvenz und Pop veröffentlicht wird erfährt gerade eine kleine Pause, da es um eine Serie über weibliche Dj`s geht, die ja aktuell nicht nach Hamburg kommen beziehungsweise ich auf kein Festival fahren kann. Sobald es wieder los geht, mache ich damit weiter.
Dann ist am 18. Mai ist der vierzigste Todestag von Ian Curtis, dem Sänger der Band Joy Division. Ich werde an dem Tag gegen 11 Uhr ein Interview auf Byte FM geben später an dem Tag auf meinem Insta-Account über meine Arbeit zu meinem Buch „Fotoreportage23 – In Search of Ian Curtis“ noch einmal live intensiver sprechen.

Gloria de Oliveira

Was ist Deine Hoffnung und was ist Dein persönlicher fotografischer Wunsch für eine neue Normalität?
Diese Frage kann ich nicht gut beantworten weil ich nicht gerne hoffe. Bitte nicht missverstehen, aber zur Zeit artet das schnell in Spekulationen aus. Und das ist nicht meins. Es kommt sowieso immer anders als man denkt. Gerade zur Zeit! Dinge die gestern so funktionierten, laufen heute komplett anders. Ich denke es ist spannend zu schauen, was passiert und dementsprechend bewusst zu handeln.

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#FacesOfPhotography – Teil 45: Thomas Kierok aus Berlin

Freie Projekte mit Menschen sind ein großer Teil der Arbeit von Thomas Kierok. So auch sein neues Thema, das in der Zeit des Shutdowns entstanden ist: »ONE«.
Den #FacesofPhotography erzählt er, wie es dazu gekommen ist – aber auch, warum er nicht nach einer Zeit nach der Krise glaubt:

Wie geht es Dir?
Nachdem auch bei mir am Anfang der Pandemie innerhalb von wenigen Tagen alle Fotoaufträge und Workshops  bis August abgesagt wurden, bin ich emotional in ein kleines Loch gefallen. Dann habe ich die Balance zwischen Arbeit und Homeschooling mit meinen beiden Söhnen ( 11 und 14 Jahre) ganz  gut gefunden. Meine Produktivität und Effizienz ist in der Arbeit allerdings in der letzten Wochen massiv gesunken. Anfangs wunderte ich mich über meine neue Langsamkeit und Gelassenheit. Jetzt ist es schon fast zu einer neuen Gewohnheit geworden. Freunde treffe ich auf ausgedehnten Spaziergängen oder Radtouren durch das menschenleere und leise Berlin und Brandenburg.

Du hast die Krise zum Anlass für eine freie Arbeit genommen: Warum und woran arbeitest Du?
Nachdem viele „Office“ Projekte wie der Relaunch meiner Website abgeschlossen waren, entstand die Idee zu meinen neuen Fotoprojekt „ONE“. Im letzten Jahr ist mein Fotobuch „Hundert“ im Knesebeck Verlag erschienen Hundert Menschen, einen für jedes Alter zwischen 1 und 100 habe ich fotografiert und in ihren Gesichtern den Zeichen der Zeit nachgespürt. Die ausdruckstarken Porträts werden von sieben Kapiteln über das Besondere des jeweiligen Lebensalters begleitet, über die Erfahrungen, die wir sammeln, unsere Begegnungen, die Träume, Hoffnungen und Wünsche, die wir hegen. „Hundert“ zeigt, dass jedes Alter seine Schönheit hat.
Die Fotografien für „ONE“ sind während der Ostertage in Berlin entstanden. Porträtfotografien von Menschen mit Sicherheitsmasken. Ähnlich wie „Hundert“, diesmal allerdings mit Tageslicht, geöffneten und geschlossenen Augen. „Damals“ trugen noch nicht viele Menschen diesen Schutz, weshalb ich auf Wochenmärkten und Supermärkten fremde Menschen in Berlin Mitte, Prenzlauer Berg, Kreuzberg und Neukölln ansprach und fotografierte.
Die Sicherheitsmaske ist für mich das Symbol für die Covid 19 Pandemie und das Jahr 2020. Die Fotografien und der Titel „ONE“ zeigen die Einzigartigkeit und Verbundenheit zwischen uns Menschen. Es war eine grosse kreative Freude die Fotografien von „ONE“ dann noch mit einer befreundeten Cutterin und einem Komponisten zu einem Video zu entwickeln. Das ist bisher mein persönliches fotografisches 2020-Highlight.

Wie sind die Menschen aus dem Projekt Dir begegnet?
Überraschenderweise haben fast alle angesprochenen Menschen sich gern fotografieren lassen. Zum einen fanden sie die Idee des Projektes ganz gut und wollten ein Teil des Ganzen sein. Gleichzeitig habe die Porträtierten sich glaube ich auch durch die Schutzmaske sicherer gefühlt.

Denkst Du, dass die Krise die Fotografie verändern wird?
Es freut mich zu sehen, wie viele Fotografen diese Zeit für eigene und  tolle Fotoprojekte genutzt haben. Diese in dieser Zeit entstandenen Fotografien werden in unser kollektives Gedächtnis eingehen.
Die Bedeutung der Fotografie als Zeitdokument wird aus meiner Sicht trotz der Massen von Fotografien zunehmen. Qualität und Kreativität wird sich durchsetzten und Bestand haben. Wie sich die Auftragsfotografie für mich als People- und Portraitfotograf verändern wird, ist für mich schwer zu sagen.
Wir als Fotografen sind auch verbunden mit dieser Zeit, der Gesellschaft und Wirtschaft. Wahrscheinlich wird es eher weniger als mehr Fotoaufträge geben. Die Honorare werden wahrscheinlich auch eher sinken als steigen. Umso wichtiger ist es neue und kreative Ideen und Konzepte als Einzelner und im Team umzusetzen.

Was ist Dein persönlicher, fotografischer Wunsch für die Zeit nach der Krise?
Ich glaube nicht an eine Zeit nach der Krise. Das Leben ist permanente Veränderung und Krisen sind auch große Chancen, sich weiter zu entwickeln. Der Klimawandel, die soziale Ungerechtigkeit und auch die Covid-19-Pandemie betreffen die gesamte Menschheit. Jetzt ist diese sogenannte „Krise“ eine große Chance dringende Veränderungen einzuleiten. Wir sehen, das wir alle miteinander und mit der Natur verbunden sind. Deshalb können wir diese Veränderungen auch nur gemeinsam angehen und zu neuen Lösungen kommen. Das Projekte „ONE“ und meine freien Fotoprojekte sind das Herz meiner Fotografie. Die Freude, die ich als Jugendlicher, als Fotografiestudent und heute als Fotograf beim kreieren und realisieren von Fotografien und Projekte empfinde, möchte ich noch lange genießen. Für mich ist es eines der grössten Geschenke des Lebens Fotograf zu sein.

Website von Thomas Kierok
Video zum Projekt ONE von Thomas Kierok
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LinkedIn-Auftritt von Thomas Kierok
YouTube-Kanal von Thomas Kierok

*Das Foto von Thomas hat sein 11-jähriger Sohn Kolja Lev Dombrowski gemacht.

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#FacesOfPhotography – Teil 40: Meike Kenn aus Berlin

Meike Kenn aus Berlin ist in mehrere Projekte eingebunden und die ersten kleinen Fotojobs finden wieder statt. Dennoch bleibt die Sorge – trotz allen Optimismus‘ – dass die Krise einiges in der Fotobranche zum nicht unbedingt besseren verändern wird. Dazu und auf einige andere Fragen hat Meike den #FacesOfPhotography geantwortet:

Meike, wie geht es Dir?
Ich bin ganz guter Dinge, was nicht zuletzt daran liegt, dass ich das Glück hatte, gleich die Soforthilfe zu bekommen, ich habe also keinen existenziellen Druck – bis jetzt. Aber ich schwanke auch zwischen guten und schlechten Tagen. Die unzähligen, teilweise sehr widersprüchlichen Informationen und die Unsicherheit, wie und wie lange das so weiter geht, sind schon herausfordernd zu bewältigen. Vielen Leute, auch aus meinem Freundes- und Familienkreis, geht es sehr schlecht gerade, vor allem auch psychisch. Die Isolation ist für einzelne Leute brutal. Das ist alles in allem sehr bedrückend.

Wenn wir keine Krise hätten, woran würdest Du derzeit arbeiten?
Eine Kampagne für eine Hörspielproduktion, das wäre genau jetzt und ist auf unbestimmte
Zeit verschoben. Dafür gehen aber andere, kleinere Zwei-Personen-Shootings gerade
wieder los. Ich fotografiere ja auch viele Schauspieler*innen und bildende Künstler*innen,
da finden jetzt die ersten Shootings wieder statt.

Woran arbeitest Du stattdessen?
Ich habe großes Glück und arbeite an sehr schönen, unterschiedliche Projekten. Zum
einen wurde ich eingeladen an der Online-Ausstellung „Contemplatio“ teilzunehmen:
eröffnet wurde am 30. April 2020 – in tolles Experiment in dieser Zeit und vor allem sehr
gut umgesetzt von Barbara Green und Adam Naparty.
Außerdem mache ich bei einem Buchprojekt Aus.Zeit 2020 von der Agentur Brandcom aus Köln mit, zusammen mit Kollegen wie Per Schorn, Jens Öllermann oder Viviane Wild. Es geht darum, Menschen und Institutionen abzulichten, die besonders schwer getroffen sind von der Krise, wirtschaftlich, psychisch, sozial. Noch kurz vor der Krise habe ich mich außerdem einer Gruppe von Fotografinnen angeschlossen, geleitet von Betty Fink. Wir arbeiten ein ganzes Jahr zusammen, treffen uns regelmäßig (momentan natürlich online) und werden demnächst mit einem Instagram-Kanal an den Start gehen.

Aus dem Buchprojekt Aus.Zeit 2020 von der Agentur Brandcom: Das ist Dominik Bausinger, Inhaber der „Welt Wirtschaft“, gehört zum Haus der Kulturen der Welt.

Wagst Du Dich an eine Prognose für die gesamte fotografische Branche?
Ich möchte optimistisch sein. Aber sicher würde jeder bestätigen, dass auch schon vorher
die Branche in der Krise war. Wird das jetzt noch schlimmer? Vielleicht werden einzelne
Bereiche stärker betroffen sein, als andere. Für die Magazin-Welt ist der ganze Spuk eine
totale Katastrophe, einige wird es vielleicht nicht mehr geben. Ich schätze die großen
Firmen kommen noch am besten weg, aber momentan ist ja irgendwie alles Spekulation.
Ich habe zum Glück keine fette Infrastruktur zu bedienen wie ein kostspieliges Studio oder
Angestellte – und deshalb auch nicht viel zu verlieren.

Wird sich eingedenk der Krisenerfahrungen die Fotografie generell ändern (müssen)?
Schwierige Frage, vermutlich wird sie sich ändern – wir sprechen ja von einem globalen
absolut einschneidenden Ereignis. Generell gibt es gerade ein großes Bewußtsein für die
Relevanz von Kreativen und Künstlern, für die Branche. Wie man ja an der Sofortzahlung
sieht. Dennoch stellt sich natürlich trotzdem die Frage, wer am Ende übrig bleibt. Und
vielleicht auch daraus resultierend, wie begehrenswert dieses Genre „Fotografie“ als
Beruf dann noch ist. Und welche Personengruppen, die dann ja wiederum auch eine
Bildsprache prägen, am Start sein werden. Kommen noch genauso viele junge Leute nach
wie vorher, sind es vielleicht mehr Frauen, weil es für Männer nicht mehr so attraktiv ist?
Welche Jobs werden überhaupt noch vergeben auf dem Markt? Wer springt darauf an?
Aber vor allem darf ja folgendes nicht passieren: dass Fotograf*innen nach der Krise noch
mehr ausgebeutet werden als vorher!

Was ist Dein ganz persönlicher fotografischer Wunsch für eine neue Normalität?
Weiterhin die Zeit zu haben, die ich jetzt habe für freie Projekte. Ich merke, dass sich
meine Herangehensweise ändert, dass ich andere Motive finde und ich mich nochmal neu
mit meiner Fotografie auseinandersetze. Ich wäre glücklich mit einem Grundeinkommen
und der Möglichkeit so weiter arbeiten zu können – ohne den Druck zu haben, jeden Job
mitnehmen zu müssen, der mich dann wiederum zeitlich daran hindert, die Dinge zu tun,
die mich wirklich weiterbringen. Was nicht bedeuten soll, dass ich nicht gerne arbeite, im
Gegenteil. Aber es gibt auch diese andauernde Anspannung, immer am Ball zu sein und
permanent auf dem Höhepunkt der Akquise. Ich wünsche mir, etwas von der Lässigkeit
gegenüber diesen Themen aus den heutigen Tagen mitzunehmen.

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#FacesOfPhotography – Teil 32: Lars Krüger aus Hamburg

Fasziniert von der Vielfalt der Menschen und auf der anderen Seite von der analogen Arbeitsweise arbeitet Lars Krüger aus Hamburg an einer freien Portraitstrecke. Über das Wie und das Warum haben wir von #FacesOfPhotography ihn befragt:

Lars, zuerst einmal: Was ist Dein fotografischer Schwerpunkt?
Mein fotografischer Schwerpunkt ist die Portraitfotografie. Wann kommt man Menschen schon so nah, kann sich mit Ihnen austauschen, kann hinter die Kulissen schauen? Diese Arbeit ist so vielfältig, mit immer neuen Herausforderung und macht viel Spaß. Ob im schnellen drei Minuten-Portrait vor Ort oder in der ruhigen Studiositzung.

Und auf dem Bild sehen wir…
…mich mit meinem „neuen“ analogen Lieblingsstück, eine über hundert Jahre alte Meyer Görlitz Studiokamera. Die wird gerade wieder hergerichtet für Portraits und für mehr im Großformat. Und dann wird ausprobiert was sich damit alles anstellen lässt. Man arbeitet damit auf jeden Fall dann doch ruhiger und fokussierter.

Was ist für Dich die Faszination des Analogen?
Erst einmal diese Einfachheit, nur eine einfache Kamera und der Film. Schon zu Zeiten der analogen Filme gab es Programme, und nicht zuletzt die digitalen Fotoapparate haben uns fast völlig zu Sklaven der schier unendlichen Programmmöglichkeiten gemacht. Alles was wir Fotografen aber eigentlich brauchen sitzt im Kopf und die Kamera ist nur Mittel zum Zweck. Zum Zweiten: Die Filmemulsionen geben die Körnigkeit ganz anders wieder. Ich liebe große Formate und da sieht man genau die Beschaffenheit und die Übergänge von hell zu dunkel, von scharf zu unscharf, sind viel homogener. Auch wenn man zum Beispiel die großen Abzüge vom Film oder die atemberaubenden 50 x 60 cm Polaroids von Nahem sieht ist die Qualität faszinierend. Fürs iPhone oder Websites braucht man das nicht, da man es dort nicht sieht. Auf Papier vergrößert und aufgehängt zu direkten Betrachtung erschließt sich dieses einzigartige Gefühl am Besten.

Woran arbeitest Du aktuell?
Ich arbeite aktuell an einem freien Projekt namens „diversity of mankind“. Zu dieser Thematik fotografiere ich Menschen. Menschen wie Du und Ich, aus allen Bereichen, aus allen Schichten. Beginn für dieses Langzeitprojekt war im Dezember 2018 und soll mindestens 365 verschiedene Portraits beinhalten. Frontal fotografiert blicken einen die Personen direkt an. Großformatig aufgezogen und ausgestellt soll es den Betrachtern hoffentlich Denkanstöße geben, sich wieder mehr direkt zu begegnen. Die Besonderheit unseres Planeten liegt in der menschlich Vielfalt. Zu diesem Projekt ist jeder eingeladen.

Was bedeutet die Krise für Deinen Beruf?
Die Krise bedeutet für mich zum einen, daß ich nicht mehr den Kontakt zu meinen Kunden habe. Man darf sich ja nicht mehr treffen und dieser direkte persönliche Kontakt fehlt mir doch sehr. Wenn ich zu lange keine Portraits mehr mache, nicht mehr arbeiten kann, werde ich kribbelig. Zum Anderen fehlen irgendwann auch die Einnahmen, das wird eng.

Was wünschst Du Dir fotografisch für die Zeit nach der Krise?
Ich würde mich über nicht so speziell Fotografisches freuen, aber wenn bestimmte Dinge, auf die man in der Krisenzeit so viel Augenmerk hatte, es auch so präsent in die Zeit danach schaffen würden: Hilfsbereitschaft, Zwischenmenschlichkeit, Wertschätzung.

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#FacesOfPhotography – Teil 26: Manolito Röhr aus Koblenz

Für die #FacesOfPhotography hat sich Manolito Röhr eine ganz eigene Aufgabe gestellt – er setzt der schwierigen und harten Situation Humor entgegen:

Was ist auf dem Bild zu sehen?
Auf dem Bild sieht man mich, in einem roten Kleid, vor einem Fahrrad, das eine zweigeteilte Schaufensterpuppe trägt. Ohne Sinn und Verstand, aber zum Zweck alle gebeutelten Fotografen zum Lachen zu bringen. Der Reißverschluss ging nicht zu, entweder war es die Behaarung oder die Masse die störte.

Wie wichtig ist Dir generell der Humor in Deiner Fotografie?
Das kommt auf das Bild oder auf den Kunden an. Humor zwischen meinem Gegenüber und mir ist wünschenswert, aber vielmehr das Gefühl von Vertrautheit.

Wie schaffst Du es, diese Vertrautheit herzustellen?
Ich habe im Laufe der Jahre ein gutes Gespür für Menschen entwickelt und bin glaube ich sehr sensibel gegenüber Stimmungen meines Gegenübers. Auf der anderen Seite versuche ich mich vorher gut über die jeweilige Person zu informieren um über Dinge sprechen zu können, die nicht nur mit dem Wetter oder der Anfahrt zu tun haben.

Und wie offen musst Du selber bei einem Shooting sein?
So offen wie möglich. Mein Gegenüber soll auf meinen Bildern so sein wie es ist. Möglichst ohne Anweisung. Es ist daher nur fair, dass ich alle meine Mauern fallen lasse und auch so offen wie möglich bin. Ich bin neugierig auf Menschen und empfinde es immer wieder als Herausforderung, mich meinem Gegenüber so zu präsentieren, dass er oder sie sich voll und ganz auf mich einlassen kann. Freilich wäre dies mit dem obigen Kleid nicht möglich. Ich bevorzuge doch eher Herrenbekleidung

Wahrscheinlich sind auch bei Dir alle Aufträge abgesagt oder im besten Fall verschoben worden – woran arbeitest Du derzeit?
Mich haben Absagen bis in den Juli hinein erreicht. Etwa die Hälfte ist verloren, die andere Hälfte wird nachgeholt. Aber ich hab Rücklagen, von denen ich im Moment zehren kann. Das macht es erträglich und zum anderen kann ich meine Zeit in Dinge investieren, die sonst eher liegen bleiben. Ich arbeite an zwei Bildstrecken und kann die Zeit sinnvoll Nutzen um hierfür Kontakte zu knüpfen. Aber auch um die Akquise im Laufen zu halten, ist diese Zeit sehr sehr wichtig. Kontakt zu den potentiellen Kunden halten, auf eine sehr zurückhaltende Art und Weise, ist unumgänglich.

Würdest Du Dich an eine Prognose für die Branche nach der Krise heranwagen?
Ich glaube das ich eine Prognose nur begrenzt abgeben kann, da ich nur bedingt über meinen eigenen Tellerrand zu schauen vermag. Es wird zwangsweise eine Marktbereinigung stattfinden und zum anderen werden aber die Werbeetats von Unternehmen für dieses Jahr kleiner ausfallen oder gar ganz wegfallen. Nicht nur die Zeit während des Shutdowns wird eine Herausforderung sein, sondern auch die Zeit danach. Die Folgen werden wir alle mit Sicherheit auf eine Zeit von mindestens 6 bis 9 Monaten spüren. Zeitgleich wird diese Phase aber auch viele Fotografen dazu bewegen, Ihr Business auf mehrere Säulen zu stellen, um in Krisenzeiten länger überleben zu können.

Und was ist Dein ganz persönlicher, fotografischer Wunsch für die Zeit danach?
Ich möchte schöne Bilder machen. Ohne Kleid, aber mit tollen Menschen. Abends mit Götz Schleser eine Tüte Gummibärchen aufmachen und klönen und das nicht nur am Telefon.

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#FacesOfPhotography – Teil 19: Fiene Wollstadt aus Berlin

Die derzeitige Isolation ist manchmal nur schwer auszuhalten. Schon gar, wenn sich die eigene Kreativität vor allem aus dem Zusammensein mit anderen entwickelt. Im neunzehnten Teil der #FacesOfPhotography erzählt Fiene Wollstadt aus Berlin warum es ihr genauso geht:

»Ich lebe von den Energien am Set und dem direkten Kontakt mit den Menschen vor meiner Kamera und drumherum. Ganz ehrlich: DAS FEHLT MIR GERADE EXTREM! Und ich bin mir ziemlich sicher, jeden Menschen zu umarmen, wenn „diese ganze Situation“ wieder vorbei ist.

Nun steht die Welt Kopf. Die Türen sind erstmal zu. Auch wenn Jeder nun sieben neue Sprachen lernt, renoviert, Sport treibt und die Welt in wenigen Monaten wahrscheinlich vor neuer Mappen, überarbeiteten Webseiten, einem Baby-Boom und hunderter anderer Kreationen nur so strotzen wird, fällt es mir tatsächlich nicht so leicht, mich in diesem Vakuum von Nähe zurecht zu finden.

Um zu kreieren braucht es immer etwas Wahnsinn, viel Vorstellungskraft und eine gewisse Leichtigkeit. Ich funktioniere immer ganz gut mit einer Mischung aus einer nahen Deadline, stimulierendem Austausch und Sicherheit. Da wir momentan nicht wissen, wann sich die Türen wieder öffnen und weder Deadline noch wirtschaftliche Sicherheit formuliert werden können, versuche ich einfach stoisch meine to-do-Liste abzuarbeiten. Und da hat sich über die Zeit so Einiges angesammelt. Ich male, schreibe an neuen Konzepten, kümmere mich um meine Datenordnung und alle administrativen Dinge die mir einfallen.

Als Regionalbeirat im BFF habe ich regelmäßigen und konstruktiven Austausch mit meinen Kollegen, die alle natürlich in der selben Situation stecken. Dabei ist es schön, auch an die Zeit nach Corona zu denken, für die wir ja hier in Berlin eine Ausstellung planen. Das tröstet mich auch etwas über das Wissen hinweg, dass meine Ausstellung in Zingst grad nicht gesehen wird.

Für das nötige Dopamin und Vitamin D und weil ich bei der Bildbearbeitung sonst meine Zeit viel zu oft in dunklen Räumen verbringe, bin ich gerade viel draußen auf den Feldern vor der Stadt, treibe Sport und powere meinen Hund Sherlock aus. Auch gut. Nach Corona wird er mehr Kommandos können und perfekt abrufbar sein, aber sich auch umso mehr über Studiobesuch freuen – wer ihn kennt, weiß was das bedeutet.

Mittlerweile muss ich mich immer wieder selbst daran erinnern, warum wir unsere sozialen Kontakte so weit einschränken. Ganz einfach um Leben zu retten und die Leute zu entlasten, die gerade an vorderster Front für uns alle kämpfen, das ist eine gute Motivation. Danke dafür!«

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#FacesOfPhotography – Teil 9: Götz Schleser aus Berlin

Angesichts der Coronakrise stehen viele Fotografen wie aus dem Nichts vor dem beruflichen Nichts – eine Auftragsflaute historischen Ausmaßes bedroht akut Existenzen. So auch die des Berliner Fotograf Götz Schleser, der für die #FacesOfPhotography ein sehr intimes und gleichzeitig symbolträchtiges Selbstbild ausgewählt hat:

Götz, warum hast Du genau das Bild für die #FacesOfPhotography ausgewählt?
Nackt, schutzlos, verwundbar, eiskaltes Wasser… In etwa so fühlt sich mein Berufsleben gerade an.

Was ist die Geschichte Deines Bildes?
Es ist eines meiner privaten Bilder, das ich noch nie veröffentlicht habe. Das Bild hatte ich längere Zeit im Kopf und bin an einem Samstag im Februar bei – 8 Grad und einer Wassertemperatur von 4 Grad an die Ostsee gefahren und habe mich fotografiert. Meine Füße waren, als ich aus dem Wasser kam, knallrot.

Was bedeutet die Fotografie für Dich?
Mich macht es glücklich, wenn ich arbeite. Vor allem dann, wenn ich ein Bild so umsetzen kann, wie ich es im Kopf habe, das spüren auch die Menschen die ich fotografiere. Sie merken, daß ich das liebe was ich tue und so komme ich zu den Bildern die ich möchte. So macht es mich glücklich, drei bis vier richtig gute Bilder im Jahr zu fotografieren.

Wo wärst Du eigentlich in dieser Woche?
Ich hätte einen Workshop in Essen gegeben. Und ich war für ein Portraitshooting in Hamburg und Dresden gebucht.

Was denkst Du, wie sind die Auswirkungen der Krise für den fotografischen Markt?
Da ich Portraitfotograf bin, also von Angesicht zu Angesicht arbeite, sind mir über Monate 100 Prozent meine Aufträge, Workshop, Seminare und Vorträge abgesagt worden. Das geht aber nicht nur mir so – die Situation bringt mich und viele andere Kollegen gerade an den Rand des finanziell Machbaren.
Ich hoffe aber, das wir das mit vereinten Kräften schaffen. Es ist jetzt schon zu merken, daß die Kreativen nicht untätig zu Hause sitzen, sondern die Bilder machen, die sie schon immer machen wollten. Es werden neue Plattformen zur Bildvermarktung ins Netz gestellt, alle  arbeiten – ich freue mich auf die kreative Explosion nach der Krise und damit wird die Wertschätzung jeglicher kreativen Arbeit  hoffentlich steigen.

Was wünschst Du Dir für jetzt und für die Zeit nach der Krise?
Ich wünsche mir sehr, dass jetzt alle Kreativen – Agenturen, Grafiker, Musiker, Bildredakteure, Fotografen, Illustratoren, Filmer, Audio – zusammen rücken, gemeinsam geilen Scheiß raushauen und die Gemeinschaft nach der Krise bleibt.

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#FacesOfPhotography – Teil 8 : Jonathan Browning aus London

Im achten Teil unserer Serie #FacesOfPhotography stellen wir Ihnen den Londoner Fotografen Jonathan Browning vor:

Jonathan, was ist Dein fotografischer Schwerpunkt?
Ich bin Porträt- und Dokumentarfotograf, wichtig ist mir in meinen Bildern eine authentisch wirkenden Ästhetik.

Wie sieht derzeit Dein Tag aus?
Ich habe keine Aufträge, aber ich nutze die Zeit, um lange liegen gebliebene Dinge zu erledigen. Einen großen Teil des Tages verbringe ich damit, mit meiner Partnerin zu verhandeln, wer am nächsten Tag die Kinderbetreuung übernimmt.

Wenn die Krise nicht wäre: Wo wärst Du jetzt und woran würdest Du arbeiten?
Ich hatte vorher ein paar anständige Jobs in Aussicht, was nicht immer der Fall ist – es war also ein echter Schlag. Es gab ein Shooting in Wales, eines in New York und sogar in Irland, aber alle wurden verschoben oder gestrichen.

Woran arbeitest Du anstattdessen?
Im Vereinigten Königreich dürfen die Bewohner einmal am Tag hinaus, um sich zu bewegen. Ich habe Menschen portraitiert, die das in dem Nationalpark »South Downs« machen, dem jüngsten Nationalpark Großbritanniens, der dieses Jahr zehn Jahre alt wird.

Was bedeutet die Krise für die Fotografie in Deinem Land im Allgemeinen?
Sie macht es schwierig – die Fotografie steht nicht mehr auf der Prioritätenliste. Was die Projekte betrifft, so werden wir, glaube ich, Bilder von leeren Straßen der Städte auch bald langweilig finden, thematisch ist die Krise also auch es ein bisschen einschränkend…

Kannst Du der gegenwärtigen Situation etwas Positives abgewinnen?
Glücklicherweise hat die britische Regierung angekündigt, dass sie Selbständige – also freiberufliche Fotografen wie mich – unterstützen wird, das ist  großartig.
Unser Garten hat auch nie besser ausgesehen, da wir in den letzten Wochen viel Zeit damit verbracht haben, ihn zu pflegen.

Was ist Dein Wunsch für die Zeit nach der Krise?
Ich denke und hoffe, dass wir Menschen dankbarer sind für das, was wir haben.

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#FacesOfPhotography – Teil 2: Isabela Pacini aus Hamburg

Der Shutdown und die Fotografie: Die Kitas und Schulen sind zu, die Kinder zuhause und Arbeit und Betreuung müssen unter einen Hut gebracht werden. Die Hamburger Fotografin Isabela Pacini macht für sich und ihre Arbeit das Beste daraus und hat darüber mit den #FacesOfPhotography gesprochen:

»Als das Ganze losging, hatte ich die Idee, eine Strecke mit Kindern, Müttern, Familien zu machen, die ohne Betreuung durch Kita und Schule Zuhause sitzen. Aber klar, das geht mittlerweile nicht mehr. Und so mache ich gerade eine Hausdoku mit meinen Kindern. Ehrlich gesagt habe ich damit angefangen ohne jegliche berufliche Ambition, aber langsam wird es doch eine richtige schöne Strecke!

Und es gibt einen kleinen Nebeneffekt: Meine Kinder, die noch zu klein sind, um mit ihren Freundinnen zu telefonieren, fragten mich, wie man nun mit anderen kommunizieren könnte.
So kam ich auf die Idee, die gerade eine „kleine“ Welle schlägt, täglich einem Kind einen „Brief“ per WhatsApp zu schicken. Eine Weile später kommt ja was zurück!

Das eine Bild von meiner Tochter Benita hat gerade übrigens das Magazin Hinz und Kunzt bestellt (siehe unten).

Zudem habe ich gestern noch was anderes angefangen. Ich wohne ja in „Hammerbrooklin“, genauer gesagt im Münzviertel, wo mehrere Balkone und Gärten eine Art Innenhof bilden. Deshalb ist es hier derzeit möglich, Kontakt zu mehreren Nachbarn zu haben. Es ist eh eine sehr gemeinschaftliche Nachbarschaft, aber gerade ist es für alle eine unfassbar schöne und eben vollkommen ungefährliche Möglichkeit zum sozialen Kontakt. Und das kann ich aus den Fenstern unseres Wintergartens festhalten. Dazu ist es eine interessante Mischung: ein alleinstehender Lufthansa Steward, eine Familie mit Kind, ein junges Pärchen mit Kater (sie ist Yoga Lehrerin und hat angeboten, Yogastunde über dem Gartenzaun zu geben ), ein Junggeselle, ein homosexuelles Pärchen… Warten wir ab, was daraus wird.«

Kinderbriefe während der Quarantäne: von Benita für Tessa

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