#FacesOfPhotography – Teil 26: Manolito Röhr aus Koblenz

Für die #FacesOfPhotography hat sich Manolito Röhr eine ganz eigene Aufgabe gestellt – er setzt der schwierigen und harten Situation Humor entgegen:

Was ist auf dem Bild zu sehen?
Auf dem Bild sieht man mich, in einem roten Kleid, vor einem Fahrrad, das eine zweigeteilte Schaufensterpuppe trägt. Ohne Sinn und Verstand, aber zum Zweck alle gebeutelten Fotografen zum Lachen zu bringen. Der Reißverschluss ging nicht zu, entweder war es die Behaarung oder die Masse die störte.

Wie wichtig ist Dir generell der Humor in Deiner Fotografie?
Das kommt auf das Bild oder auf den Kunden an. Humor zwischen meinem Gegenüber und mir ist wünschenswert, aber vielmehr das Gefühl von Vertrautheit.

Wie schaffst Du es, diese Vertrautheit herzustellen?
Ich habe im Laufe der Jahre ein gutes Gespür für Menschen entwickelt und bin glaube ich sehr sensibel gegenüber Stimmungen meines Gegenübers. Auf der anderen Seite versuche ich mich vorher gut über die jeweilige Person zu informieren um über Dinge sprechen zu können, die nicht nur mit dem Wetter oder der Anfahrt zu tun haben.

Und wie offen musst Du selber bei einem Shooting sein?
So offen wie möglich. Mein Gegenüber soll auf meinen Bildern so sein wie es ist. Möglichst ohne Anweisung. Es ist daher nur fair, dass ich alle meine Mauern fallen lasse und auch so offen wie möglich bin. Ich bin neugierig auf Menschen und empfinde es immer wieder als Herausforderung, mich meinem Gegenüber so zu präsentieren, dass er oder sie sich voll und ganz auf mich einlassen kann. Freilich wäre dies mit dem obigen Kleid nicht möglich. Ich bevorzuge doch eher Herrenbekleidung

Wahrscheinlich sind auch bei Dir alle Aufträge abgesagt oder im besten Fall verschoben worden – woran arbeitest Du derzeit?
Mich haben Absagen bis in den Juli hinein erreicht. Etwa die Hälfte ist verloren, die andere Hälfte wird nachgeholt. Aber ich hab Rücklagen, von denen ich im Moment zehren kann. Das macht es erträglich und zum anderen kann ich meine Zeit in Dinge investieren, die sonst eher liegen bleiben. Ich arbeite an zwei Bildstrecken und kann die Zeit sinnvoll Nutzen um hierfür Kontakte zu knüpfen. Aber auch um die Akquise im Laufen zu halten, ist diese Zeit sehr sehr wichtig. Kontakt zu den potentiellen Kunden halten, auf eine sehr zurückhaltende Art und Weise, ist unumgänglich.

Würdest Du Dich an eine Prognose für die Branche nach der Krise heranwagen?
Ich glaube das ich eine Prognose nur begrenzt abgeben kann, da ich nur bedingt über meinen eigenen Tellerrand zu schauen vermag. Es wird zwangsweise eine Marktbereinigung stattfinden und zum anderen werden aber die Werbeetats von Unternehmen für dieses Jahr kleiner ausfallen oder gar ganz wegfallen. Nicht nur die Zeit während des Shutdowns wird eine Herausforderung sein, sondern auch die Zeit danach. Die Folgen werden wir alle mit Sicherheit auf eine Zeit von mindestens 6 bis 9 Monaten spüren. Zeitgleich wird diese Phase aber auch viele Fotografen dazu bewegen, Ihr Business auf mehrere Säulen zu stellen, um in Krisenzeiten länger überleben zu können.

Und was ist Dein ganz persönlicher, fotografischer Wunsch für die Zeit danach?
Ich möchte schöne Bilder machen. Ohne Kleid, aber mit tollen Menschen. Abends mit Götz Schleser eine Tüte Gummibärchen aufmachen und klönen und das nicht nur am Telefon.

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