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#FacesOfPhotography – Teil 27: Monica Menez aus Stuttgart

Monica Menez nutzt die Entschleunigung der Krise für sich und arbeitet an Filmen, Konzepten und Ausstellungen. Für die #FacesOfPhotography haben wir sie dazu ein paar Fragen gefragt:

Wie geht es Dir?
Trotz der Corona-Krise, die uns alle betrifft, geht es mir richtig gut.
Der permanente Zeitdruck, unter dem ich gewöhnlich stehe, ist wie weggeblasen.
Ich kann mich intensiv um meine Familie und „Liegengebliebenes“ kümmern und
auch mal nur etwas ausspannen. Insofern kann ich dieser aussergewöhnlichen Krise
auch viel Positives abgewinnen.

Sind auch bei Dir alle Aufträge abgesagt worden?
Ja, im Prinzip ist alles abgesagt worden. Besonders traurig bin ich wegen der Absage
eines Musikvideos, das ich im April gedreht hätte. Da wird es leider auch keinen
späteren Nachdreh mehr geben. Ich hoffe aber, dass im Mai die ersten
Fotoproduktionen wieder losgehen werden.
Etwas Sorge bereitet mir unsere jährliche Fotoausstellung „Fumes and Perfumes“, die ich gemeinsam mit meinen Kollegen Frank & Steff, Yves Noir und Peter Franck organisiere. Stand heute ist nicht klar, ob diese überhaupt stattinden kann. Dazu wird es diese Woche Gespräche
geben und ich hoffe, wir finden eine Lösung.

Woran arbeitest Du anstattdessen?
Momentan arbeite ich an der Fertigstellung meines neuen Filmes „Business as
Usual“ den ich in Cooperation mit Willems Eyewear gedreht habe. Dazu ist auch eine
kleine Premierenfeier und Ausstellung geplant, deren Termin momentan noch nicht
absehbar ist. Aus diesem Grund bleibt mir nun mehr Zeit für die Postproduktion, was
dem Film natürlich zugute kommt.
Parallel dazu entwickle ich gerade ein Konzept für ein schönes Filmprojekt für einen
Kunden und bereite eine Ausstellung vor, die im November in Stuttgart stattfinden
wird.

Wagst Du Dich an eine Prognose für die fotografische Zukunft allgemein?
Puh, dass ist eine schwierige Frage! Ehrlich gesagt denke ich, dass extrem schwierige
Zeiten auf uns Fotografen zukommen werden. Die Corona-Krise ist wahrscheinlich
nur der Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt, doch sie ist nicht der
Hauptauslöser der zukünftigen Probleme. Wir als Fotografen sind direkt von der
wirtschaftlichen Lage betroffen und diese sieht auch in Zukunft nicht sehr rosig aus.
Das größte Problem ist für mich aber die Tatsache, dass das Fotografieren heute
einfacher denn je ist. Dank der KI des Smartphones sehen von Laien gemachte Fotos
nahezu perfekt aus. Unzählige Quereinsteiger strömen in unsere Branche. Ich kenne
einige Models und Visagisten, die ohne vorherige Ausbildung oder Studium als
Profifotografen arbeiten und damit sehr erfolgreich sind. Der Profibereich wird sich
verändern und ich denke, dass man sich als Fotograf den zukünftigen Anforderungen
schneller anpassen muss als bisher.

Und was wünschst Du Dir für Deine fotografische Zukunft?
Ich habe vor Jahren das Medium Film für mich entdeckt und gemerkt, dass man als
Fotograf heute offen für neue Felder sein muss. In Zukunft möchte ich weiter
fotografieren, filmen, Ausstellungen machen und hoffe dabei, dass ich die
Entschleunigung aus der Corona Zeit in den Alltag rüberretten kann.

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#FacesOfPhotography – Teil 19: Fiene Wollstadt aus Berlin

Die derzeitige Isolation ist manchmal nur schwer auszuhalten. Schon gar, wenn sich die eigene Kreativität vor allem aus dem Zusammensein mit anderen entwickelt. Im neunzehnten Teil der #FacesOfPhotography erzählt Fiene Wollstadt aus Berlin warum es ihr genauso geht:

»Ich lebe von den Energien am Set und dem direkten Kontakt mit den Menschen vor meiner Kamera und drumherum. Ganz ehrlich: DAS FEHLT MIR GERADE EXTREM! Und ich bin mir ziemlich sicher, jeden Menschen zu umarmen, wenn „diese ganze Situation“ wieder vorbei ist.

Nun steht die Welt Kopf. Die Türen sind erstmal zu. Auch wenn Jeder nun sieben neue Sprachen lernt, renoviert, Sport treibt und die Welt in wenigen Monaten wahrscheinlich vor neuer Mappen, überarbeiteten Webseiten, einem Baby-Boom und hunderter anderer Kreationen nur so strotzen wird, fällt es mir tatsächlich nicht so leicht, mich in diesem Vakuum von Nähe zurecht zu finden.

Um zu kreieren braucht es immer etwas Wahnsinn, viel Vorstellungskraft und eine gewisse Leichtigkeit. Ich funktioniere immer ganz gut mit einer Mischung aus einer nahen Deadline, stimulierendem Austausch und Sicherheit. Da wir momentan nicht wissen, wann sich die Türen wieder öffnen und weder Deadline noch wirtschaftliche Sicherheit formuliert werden können, versuche ich einfach stoisch meine to-do-Liste abzuarbeiten. Und da hat sich über die Zeit so Einiges angesammelt. Ich male, schreibe an neuen Konzepten, kümmere mich um meine Datenordnung und alle administrativen Dinge die mir einfallen.

Als Regionalbeirat im BFF habe ich regelmäßigen und konstruktiven Austausch mit meinen Kollegen, die alle natürlich in der selben Situation stecken. Dabei ist es schön, auch an die Zeit nach Corona zu denken, für die wir ja hier in Berlin eine Ausstellung planen. Das tröstet mich auch etwas über das Wissen hinweg, dass meine Ausstellung in Zingst grad nicht gesehen wird.

Für das nötige Dopamin und Vitamin D und weil ich bei der Bildbearbeitung sonst meine Zeit viel zu oft in dunklen Räumen verbringe, bin ich gerade viel draußen auf den Feldern vor der Stadt, treibe Sport und powere meinen Hund Sherlock aus. Auch gut. Nach Corona wird er mehr Kommandos können und perfekt abrufbar sein, aber sich auch umso mehr über Studiobesuch freuen – wer ihn kennt, weiß was das bedeutet.

Mittlerweile muss ich mich immer wieder selbst daran erinnern, warum wir unsere sozialen Kontakte so weit einschränken. Ganz einfach um Leben zu retten und die Leute zu entlasten, die gerade an vorderster Front für uns alle kämpfen, das ist eine gute Motivation. Danke dafür!«

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