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#FacesOfPhotography – Teil 39: Manuela Schirra und Fabrizio Giraldi (schirragiraldi) aus Trieste

Manuela Schirra und Fabrizio Giraldi arbeiten als das Künstlerduo schirragiraldi zusammen und entdecken während der Quarantäne den Familienweinberg und die völlig verwilderte Umgebung wieder. Dazu und zu ihren Ideen während der Krise haben die #FacesOfPhotography sie befragt:

In the photo we see…
…during the lockdown we started the project “Wildness”*, the project is on the wild lands around our property, the area is MAB – Man and the Biosphere UNESCO Reserve.

How are you in these strange times?
We spend our quarantine in our family vineyard where we have a lot of things to do since our culture has always been totally organic and regenerative. So we decided to represent the places where we are immerse and we decided to portraits us in these suspended places.

Italy has been hit hard by the crisis – is it already clear what this means for photography industry?
A lot of things will be changed after this period – for a long time.

What is your personal photographic wish for the time after the crisis?
We look at the crisis how an occasion to open new ways. In this period we decide to explore the nature where we live to find a new balance and new ways of living.

Website von schirragiraldi
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Natürlich können Sie auch gerne über Fotogloria Kontakt zu Manuela und Fabrizio aufnehmen – melden Sie sich jederzeit unter 040 609 42 906 -0 oder info@fotogloria.de

Some introductory words of “Wildness”, which name deliberately recalls the assonant “Wellness”
WILDNESS – A dreamlike immersion in an anthropized area at the beginning of the nineteenth century and gradually abandoned starting from the twentieth century. The place is a MAB – Man and the Biosphere UNESCO Reserve area, protected for its anthropological, naturalistic and landscape interest, it is the terraces area of ​​the Trieste plateau on the Adriatic Gulf, which surrounds the Miramare park, where the main crop was the vine.
The area was abandoned due to the difficulty of processing being reachable only on foot by means of steep paths and stairs and thanks above all to the proximity of the city of Trieste and its port which offered more comfortable and remunerated job opportunities.“Wildness“ tells these places at the time of isolation. The terraces have collapsed, the paths are impervious, man has not accessed it for decades and nature has recovered its space.

#FacesOfPhotography – Teil 3: Alberto Giuliani aus Pesaro

Als wir in der letzten Woche den ersten Aufruf für unser neues Projekt #FacesOfPhotography starteten, meldete sich quasi sofort der Fotograf Alberto Giuliani. Er schickte uns – neben seinem Selbstbild – ein PDF mit seiner jüngsten Strecke: Portraits der Ärzte und Pfleger*innen, die in dem Krankenhaus seiner Heimatstadt arbeiten, dem italienischen Pesaro.

Die Bilder verschlagen uns immer noch den Atem und wir haben großen Respekt vor dieser wichtigen Arbeit – sie ist ein Zeitzeugnis, sie ist hochemotional und sie scheint in diesen Tagen für uns wie ein Blick in die Zukunft.

Darum haben wir sie auch sofort in einer email an den Stern weitergeleitet.
Gestern ist die Strecke erschienen.

Wir haben Alberto gebeten, uns zu erzählen, was er gesehen, gefühlt und warum er fotografiert hat.

Was war Deine Motivation für die Strecke?
Das Schwierigste, was man in dieser Zeit akzeptieren muss, sind Ohnmacht und Unsicherheit. Mit diesen unglaublichen Ärzten und Pfleger*innen an vorderster Front zu stehen war eine Möglichkeit, gemeinsam mit ihnen gegen die Angst zu kämpfen, die hier jeder hat. Ich wollte erzählen, was vor sich geht.

Wie bist Du in das Krankenhaus gekommen und was hast Du vorgefunden?
Der Zugang, den ich hatte, ist wirklich außergewöhnlich – das Krankenhaus steht in der Stadt, in der ich geboren wurde. Und das ich mittendrin sein konnte war möglich, weil die Menschen mich kennen und die befreundeten Ärzte mir vertrauen. Sie alle wollen zeigen, wie schwierig ihre Arbeit in diesen Tagen ist und so hatte ich an einem Tag alle Genehmigungen, die ich für diese Arbeit brauchte.
Es war beeindruckend, Räume und Zimmer voller Patienten zu sehen. Das gesamte Krankenhaus verwandelte sich in eine einzige riesige Intensivstation.
Fotografiert habe ich die Spuren auf den Gesichtern der Ärzte und Pfleger*innen, die die Masken nach 12-Stunden-Schichten ohne Trink- oder Toilettenpausen hinterlassen haben.
Sie sind müde und gestresst. Ich habe gesehen, wie Ärzte und Krankenschwestern wegen der Müdigkeit und dem Gefühl der Hilflosigkeit weinen.

Wie hast Du Dich gefühlt und wie fühlst Du Dich jetzt?
Ich fühle mich nicht mutig. Ich versuche einfach nur, auf beste Art und Weise zu erzählen, was um mich herum geschieht und das mit meinen Mitteln: Der Fotografie.
Das Krankenhaus ist nur einen Block von meinem Haus entfernt. Ich habe viele Freunde, die dort arbeiten und eines ist ganz sicher: Es ist ganz anders, als eine traurige und schwierige Geschichte wie aus dem Krieg, von Katastrophen oder ähnlichem fernab von zu Hause zu erzählen. Denn dabei weißt Du immer, dass Du in Dein warmes und sicheres Zuhause zurückkehren wirst. Das ist dieses Mal anders.

Wie wirst Du an dem Thema weiterarbeiten?
Ich weiß nicht, wie ich weitermachen soll. Ich sehe die Bilder als den Anfang eines neuen Projekts über die »unsichtbaren Feinde« und möchte gerne in dieser seltsamen Periode ein komplexeres Werk aufbauen… Ich werde die Ereignisse und die Gefühle – meine und die meiner Familie – weiter verfolgen.

Last but not least: Was kann die Fotografie in einer Zeit wie dieser erreichen?
Die Fotografie kann als ein Werkzeug Erinnerungen festhalten und denen Gerechtigkeit widerfahren lassen, die mit jedem Atemzug kämpfen. Und für den Fotografen ist sie ein Werkzeug, um der Angst zu entfliehen und sich nützlich zu fühlen.

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Natürlich können Sie auch gerne über Fotogloria Kontakt zu Alberto aufnehmen, wir haben schon für viele Kunden spannende Geschichten gemeinsam realisiert – melden Sie sich jederzeit unter 040 609 42 906 -0 oder info@fotogloria.de

Horizonte-Countdown 2017 | Nicoló Minerbi

450 Jahre zerfällt eine PET-Flasche im Ozean in immer kleinere Stücke, bis man sie mit dem bloßen Auge nicht mehr sehen kann – bis sie also zu Mikroplastik geworden ist und dann in die Nahrungsketten von Tier und Mensch gelangt. Mikroplastik enthält eine hohe Konzentration an Giftstoffen wie Polychlorierten Biphenylen (PCB).**

Um die Verschmutzung der Weltmeere mit Plastikmüll – und damit die Gefährdung der eigenen Gesundheit – zumindest ein wenig zu lindern, kann jeder seinen Teil beitragen: Das eigene Konsumverhalten kritisch hinterfragen und Plastikmüll an den Ufern aufsammeln und vernünftig entsorgen.

Die Ausstellung »Pick It Up« beim zehnten Umweltfotofestival horizonte zingst ist ein Aufruf, genau das zu tun. Wir haben 13 Fotografen weltweit gebeten, ein Bild vom Plastikmüll vor ihrer Haustür zu machen. Heute:

Nicoló Minerbi – Noto | Italien | Europa | Mittelmeer

Why did you shoot in that way?
I love the simplicity, though the strength, of the composition, it looks like the fork has just been left, after a lunch on the beach.
It reminds me how a simple habit, a forgetfulness, could last way longer than the vacation we enjoyed by the sea.

How long did you search for the plastic waste?
Longer than what i expected, beaches are cleaner than the last year. As a matter of fact this area of the island is taking better care of itself than the rest of the region. Awareness of the locals and a quality tourism can make the difference.

Did you learn anything out of the project?
Too much plastic anyway
Take the sea, for instance. Take this fork.
A tourist left it? Or it might have fallen from a ferry?
It’s one world.
And it’s round. No corners to hide stuff behind.
That’s the thing.

Who are you?
A person who strongly believes beauty always makes the difference.
Trash covers and ruin every beauty.
Take the face of the person you love the most.
Cover it with dirty stuff. You don’t want to kiss that face anymore, right?

 

** Quelle: »Das Ozeanbuch – Über die Bedrohung der Meere« von Esther Gonstalla, erscheint im August 2017 im Oekom-Verlag unter der ISBN-Nummer: 978-3-96006-012-3

P.S.: Nicoló Minerbi ist ein fotografisches Ausnahmetalent: Keine Szene, kein Thema, keine Situation, keine Idee, aus der er nicht – fast im vorbeigehen – ein Bild komponiert. Für seine Fotografie mixt er intelligente Gedanken, visuelle Visionen, spitzfindigen Humor, stilistischen Überschwang und schlicht Spaß zu ganz eigenen Bildwelten – und das alles entlang der perfekt beherrschten Klaviatur fotografischer Ausdrucksformen. Nicolò Minerbi lebt derzeit in Modica/ Sizilien und arbeitet weltweit.

P.P.S.: Ihr Unternehmen, Ihre Agentur, Ihr Magazin hat internationale Themen und Sie suchen einen Fotografen vor Ort, der die Landessprache spricht, sich mit den kulturellen Gepflogenheiten auskennt und der Ihre Qualitäts-Standards erfüllt? Wir finden für Sie den passenden Fotografen für jeden Bereich der Unternehmenskommunikation und für jede Ihrer Ideen, auch für Ausstellungen – und das in jedem Land, jeder Region und jeder Stadt. Eben die Internationale Fotografie von fotogloria: international@fotogloria.de

Horizonte-Countdown 2015 | Nicoló Minerbi

Der Countdown läuft… Jetzt sind es nur noch ein paar Stunden, bis das achte Umweltfotofestival »Horizonte Zingst« eröffnet wird. Eine der größten Schauen ist die Ausstellung »One World« und sieben fotogloria-Fotografen sind mit ihren Arbeiten dabei!

In der letzten Woche haben wir Ihnen bereits sechs Fotografen mit ihren Arbeiten und Kurator Klaus Tiedge vorgestellt – zum Abschluss des fotogloria-Horizonte-Countdowns zeigen wir Ihnen heute nun die  »Golden Cameras« von fotogloria-Fotograf Nicoló Minerbi. Wir sehen uns in Zingst.

fotogloria _ Nicolo Minerbi _ Golden Cameras _ 2

WHAT
A bunch of shots about the Golden Gate Bridge. At the very first sight this is what it seems. But in the reality it is not at all. Or at least, not only. As a matter of fact the Western iconic bridge is just a pretext, an opportunity to experience how much photography has changed through the years. And since photography needs tools to express itself, it’s always important to know them, with their pro and cons, in order to fully understand the way we see things, people and life and therefore the way we remember them all and how we leave them as a legacy.

WHERE
Golden Gate Bridge, San Francisco, California

WHY
Tot capita tot sententiae (latin for many heads, so many opinions). Thing is, every single photographer always has his own point of view. Imagine to have a bunch of them at your beach party. You won’t get the same photo ever. It’s a matter of the photographer’s taste, style, skill, mood and approach. On top of that, especially in the film era, different cameras used to take different shots. Because of the lenses, because of the quality, because of the format. Because of the magic. The idea of this Golden Cameras selection is to show how different the icon of the West used to looked like through the years, without changing a thing, but having the photographic tools improved instead. The subject was always the same, kind of a parameter to test, to experiment new photographic languages and futuristic equipment, from the Ansel Adams style camera to the iPhone.

fotogloria _ Nicolo Minerbi _ Golden Cameras _ 1

HOW
Every diptych shows the camera used for shooting the picture below. Every single camera comes with its own historical background, with the dust of its own legend on top of it. Such as the Argus Autronic (35mm camera used by assassination witness Phil Willis to make a series of pictures before, during and after the John F. Kennedy assassination on November 22, 1963. Willis was standing on the south side of Elm Street during the shooting). Or the Hasselblad that shot either a star, Marilyn Monroe, and the Moon or the Leica M7 with the glorious Summicron lens (in this case the homage is to the famous Gianni Berengo Gardin’s and Elliott Erwitt’s shots).

WHO
Thing is, different cameras give different photos. It’s hard to imagine doing macro photography with a street photography camera such as the Leica M7 nor using the Polaroid to do sport events. I mean, you can, but the shots you’ll get out of them will be heavily influenced by the camera you pick for the job. Back in those days with film and darkrooms, the combination of the lenses and films made it all. Nowadays app such as Instagram or Snapseed brought darkrooms in everyone’s pocket.

 

P.S.: Nicolo Minerbi ist ein fotografisches Ausnahmetalent: Keine Szene, kein Thema, keine Situation, keine Idee, aus der er nicht – fast im vorbeigehen – ein Bild komponiert. Für seine Fotografie mixt er intelligente Gedanken, visuelle Visionen, spitzfindigen Humor, stilistischen Überschwang und schlicht Spaß zu ganz eigenen Bildwelten – und das alles entlang der perfekt beherrschten Klaviatur fotografischer Ausdrucksformen. Nicolò Minerbi lebt derzeit in Modica/ Sizilien und arbeitet weltweit.

P.P.S.: Die ganze Serie »Golden Cameras« von fotogloria-Fotograf Nicoló Minerbi ist  in der fotogloria Bilddatenbank zu sehen, bitte HIER entlang. Natürlich können Sie alle Motive auch für Ihre Zwecke lizensieren – Melden Sie sich jederzeit unter 040 609 42 906 -0 oder info@fotogloria.de.

P.P.P.S.: fotogloria vertritt Nicoló Minerbi weltweit. Über fotogloria können Sie ihn gerne für Ihre Ideen und Aufträge buchen – melden Sie sich jederzeit unter 040 609 42 906 -0 oder info@fotogloria.de.

 

Horizonte-Countdown 2015 | Federico Ciamei

»Die Mischung des Themenspektrums ist extrem kontrovers und die Entscheidungskriterien darüber, was in welcher Reihenfolge und in welchem Zusammenspiel gezeigt werden kann, brechen bewusst mit allgemein gültigen Regeln.« So beschreibt Kurator Klaus Tiedge seinen Ansatz bei der großen Gruppenschau »One World« – zu sehen beim achten Umweltfotofestival »Horizonte Zingst« ab dem 30. Mai.

Wir stellen Ihnen ab heute bis zur Festival-Eröffnung jeden Tag einen der sieben ausstellenden fotogloria-Fotografen und seine Arbeit vor. Heute zeigen wir Ihnen die Strecke »The Things That I Learned From The Internet« von Federico Ciamei. Viel Spaß!

How to solve Rubik's cube

WHAT
Do you know how to tie a Victoria knot? Or how to make your hands dance the tutting dance? Do you know how to shoot free kicks like Roberto Carlos? No? Enter YouTube. The uber-popular video sharing site is populated by a bigger-than-enough share of unlikely masters promising to reveal the secrets to the craziest arts, such as that of conceiving twins (spoiler: you need to eat a lot of soybeans).
In »The Things That I Learned from the Internet« I gathered all the knowledge in obscure and often fundamental topics that I got after years spent on the weird part of YouTube, where nearly no man has browsed before.

WHERE
I shot the photo for the »How to shave under the shower« tutorial in my house bathroom, all the others are shot in studio.

WHY
I’ve always been attracted by the weird part of youtube, memes and internet mythology. The things that I learned from the Internet is almost true, I really learned a lot online.

How to shave under the shower

HOW
I shot using a digital 35mm camera, a single flash and a tripod to get the correct exposure for the video frame of the tutorial. The more difficult prop to find were the soybeans in the »How to conceive twins naturally« photo, after searching in several markets and shops I ended up buying them in a chinese take away.

WHO
I’m interested in working in situations where some details are deliberately left undetermined so that the final result, contains a certain amount of unexpected. I think it is essential to start any project without knowing exactly what the final result may be: with this process something new and interesting is more likely to happen.

P.S.: Die ganze Serie »The Things That I Learned From The Internet« von fotogloria-Fotograf Federico Ciamei halten wir für Sie im fotogloria-Archiv bereit, natürlich können Sie alle Motive auch für Ihre Zwecke lizensieren – melden Sie sich jederzeit unter 040 609 42 906 -0 oder info@fotogloria.de.

Nicoló Minerbis Vernissage in der Leica Galerie Zingst

Eine tolle Ausstellung in schicken Räumen mit perfekten Gastgebern – was wünscht sich der geneigte Vernissage-Besucher mehr. Und so war die Vernissage von Nicoló Minerbis Schau »The Visual Soundtrack of My American Years« am sonnigen Karfreitag in der Leica-Galerie Zingst ein voller und gleichzeitig gut besuchter Erfolg.

Zur Einführung sprachen gleich drei Fotokenner: Zuerst Rico Nowicki, seines Zeichens der Geschäftsführer der Erlebniswelt Fotografie Zingst, dann Klaus Tiedge, der Kurator aller Fotoschauen in Zingst. und als Dritte Edda Fahrenhorst, Mitinhaberin und Geschäftsführerin von fotogloria | büro für fotografische zusammenarbeit, durch die die Ausstellung ihren Weg nach Zingst fand. Hier ihre Rede:

fotogloria_Eroeffnung_Leica_Minerbi

Guten Tag!

Vielen Dank für die einleitenden Worte. Und vielen Dank auch für die Einladung, über diese Ausstellung zu sprechen, ist sie mir doch eine große persönliche Freude!

Mein Dank gilt vor allem Rico Nowicki und Peter Krüger – ich freue mich, dass wir immer wieder hier nach Zingst kommen dürfen, um die Bilder von den fotogloria-Fotografen zu zeigen und vorzustellen.

Danken möchte ich auch Klaus Tiedge für die jahrelange SO gute Zusammenarbeit – ich bin immer wieder glücklich darüber, dass wir uns in puncto Fotografie beinahe blind verstehen.

Vielen Dank außerdem natürlich an das ganze Team, an Steffi Schiller, Simone Marke, Jens Redecker, Doreen Meyer und allen anderen für die immer wieder reibungslose Organisation.

Was ist es, das Nicolos Fotografie so außergewöhnlich macht? Dieser Frage versuche ich auf den Grund zu gehen, seitdem ich angefangen haben, seine Bilder anzuschauen – und ich kann Ihnen versichern, es sind SEHR viele Bilder, Nicoló ist ein sehr produktiver Fotograf.

Und das ist natürlich auch die Frage, die ich in diesem Rahmen so gerne beantworten möchte.

Natürlich könnte ich jetzt auf formale Aspekte eingehen und könnte begeistert sein über Nicolòs perfekten Umgang mit etwa der Bildaufteilung – und darüber bin ich wirklich begeistert, denn ich habe selten einen Fotografen gesehen, der aus vermeintlich uninteressanten, farblosen und langweiligen Szenen und Momenten so viele gute Bilder rausholt.

Ich könnte auch darüber sprechen, wie mühelos er diverse Techniken beherrscht – tatsächlich arbeitet er mit jeder Kamera, die ihm in die Finger kommt – von der Jahrhundertwende-Balgenkamera bis zum Smartphone. Obwohl die Leica schon sein liebstes Stück ist. Vor allem aber sind es seine Leica-Optiken, die aus den 40er und 50er Jahren stammen.

Ich könnte mich auch darüber freuen, wie wenig er sich an vermeintlich gut funktionierende formale Kriterien hält, denn er springt mühelos durch Stile, Methoden, Sujets und experimentiert dabei hemmungslos.

Aber eigentlich geht es bei einem Fotografen – fernab von formalen Kriterien – darum, welche Ideen er zur Welt hat. Und wie er denkt, wie er fühlt.

The Scooter Coast. Where Vespas and Lambrettas rock America

In der Vorbereitung auf den heutigen Tag habe ich also noch einmal alle emails durchgelesen, die seit Monaten zwischen Nicoló und mir hin- und hergehen. Und habe dabei beschlossen, dass es wahrscheinlich das Sinnvollste ist, Nicoló selber zu Wort kommen zu lassen – ich möchte Ihnen also ein paar Auszüge aus unsere Korrespondenz vorlesen. Ich war so frei, und habe sie übersetzt:

Frage: Gibt es eigentlich irgendetwas in der Fotografie, dass Du nicht magst oder nicht bewältigen kannst?

Antwort: Alles hängt von der Stimmung ab – gute Vibrations, gute Bilder. Die Kunst ist, die Magie zu erkennen, die einen Augenblick einzigartig macht.

Frage: Hast Du denn Ziele als Fotograf?

Antwort: Ich sehe mich nicht als Fotograf. Ich benutze meine Kamera als einen Stift, um meine Geschichten zu schreiben und meine Fotos sind die Wörter.

Frage: Und wie sieht es mit fotografischen Vorbildern aus?

Antwort: Wahrscheinlich habe Tausende von fotografischen Vorbildern, aber das ist so, als hätte ich keine. Meine wirklichen Vorbilder sind in den Museen zu finden, so liebe ich etwa Dürer für seine vielschichtigen Bilder. Oder Edward Hopper – in seinen Bildern kann ich die Stille hören.

Frage: Wann und warum hast Du mit der Fotografie angefangen?

Antwort: 2001 habe ich angefangen zu fotografieren und ich glaube, ich konnte gar nicht anders, denn: Ich kann die Welt um mich herum nur verstehen, wenn ich sie sehe. Ich sehe Bilder. In Farbe in schwarzweiss. Andere Menschen hören, riechen, schmecken. Ich sehe. Also war es ein natürlicher Prozess, zur Kamera zu greifen, obwohl ich einst als Schreiber angetreten bin.

Frage: Zur aktuellen Ausstellung: Du hast sieben Jahre in San Francisco gelebt, das fotografische Ergebnis dieser Jahre wird hier nun ausgestellt. Wie haben Dich die Jahre in den USA geprägt?

Antwort: Am Anfang war ich geschockt. Allerdings auf eine gute Art: Ich war glücklich, wie ein Kind im Süßigkeitenladen. Alles war verrückt, interessant und neu für mich. Es war, als hätte ich mich verliebt – Du verstehst nichts und nimmst alles, was kommt. Nach und nach habe ich dann angefangen, hinter die Fassaden zu schauen, habe angefangen, zu verstehen. Und das war dann der Moment, in dem in angefangen habe, die Menschen und ihre Reaktionen auf ihre Umwelt mit ihren Einflüssen etc. zu fotografieren. Und zwar immer mit diesem Gedanken im Hinterkopf: Um die USA zu verstehen, muss man sich eigentlich nur amerikanische Filme ansehen, denn US-Amerikaner leben die Schauspielerei, sie schauspielern das Leben.

Frage: Worum also genau geht es Dir in Deiner Fotografie?

Antwort: Die eigentliche Herausforderung ist es, die Seele von etwas oder von jemanden einzufangen.

In diesem Sinne: Viel Spaß bei Nicoló Minerbis »Visual Soundtrack of my American Years“!

 

P.S.: Nicolo Minerbi ist ein fotografisches Ausnahmetalent: Keine Szene, kein Thema, keine Situation, keine Idee, aus der er nicht – fast im vorbeigehen – ein Bild komponiert. Für seine Fotografie mixt er intelligente Gedanken, visuelle Visionen, spitzfindigen Humor, stilistischen Überschwang und schlicht Spaß zu ganz eigenen Bildwelten – und das alles entlang der perfekt beherrschten Klaviatur fotografischer Ausdrucksformen. Nicolò Minerbi lebt derzeit in Modica/ Sizilien und arbeitet weltweit.

P.P.S.: Schauen Sie sich die ganzen Geschichten hinter den in der Leica Galerie Zingst ausgestellten Serien von Nicolò Minerbi auf der fotogloria-Bilddatenbank an: »Scooter Coast« | »Lebowsky Fest« | »American Graffiti« | »Camel Race« | »How the Evolution Turned the Frontyard Into an Iconic Quotation«  – selbstverständlich können Sie alle Motive auch über fotogloria lizensieren.

P.P.P.S.: fotogloria vertritt Nicoló Minerbi weltweit. Über fotogloria können Sie ihn gerne für Ihre Ideen und Aufträge buchen – melden Sie sich jederzeit unter 040 609 42 906 -0 oder info@fotogloria.de.

Horizonte-Countdown 2014 | Alessandro Sala

»Die Kritik hat »One World« als sehr spezielles kleines »fotografisches Welttheater« bezeichnet.« So sagt es der Pressetext zu der Ausstellung, an der 12 fotogloria-Fotografen während des siebten Umweltfotofestivals »Horizonte Zingst« ihre Arbeiten zeigen. Mit dazu gehört Alessandro Sala und seine Strecke  »Fuck for Forest« (in Zusammenarbeit mit unserem italienischen Partner LUZphotos).

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WHAT
»Fuck for Forest« is an erotic, no profit ecological organization, based in Berlin. It is the world’s first eco-porn organization and may be the only porn website specifically created to raise money for a cause, over 80 percent of the money goes to charities that work to preserve the world’s rain forests.
The organisation’s unorthodox methods have made it difficult to distribute the money it makes, as a result, »Fuck for Forest« is working on a project to work directly with indigenous communities in Costa Rica, Perù and the Brazilian Amazon rainforest.

WHERE
I shoot these images inside the »Fuck for Forest« headquarters in Berlin, where some members live.

WHY
I would like to show this interesting world that I first met when I was shooting a reportage about rainbow family gathering in Portugal.

HOW
Nothing special about the technique, the really difficult thing was organize the shooting date.

fotogloria_Sala_FFF (3)

WHO
I started to work as a photographer in a commercial studio in Milan, Controluce, where I improved my technical skill about light and studio equipment. In the same time I attended a photojournalism course at John Kaverdash Accademy in Milan. Right after this period, in 2005 I met my master Alex Majoli and start to work with him for 7 years in countless number of different projects. In this period we put the basis to the creation of a studio where young photographers works together and promote their independent projects. In May 2008 Cesura opened. Now after 6 years Cesura is a strong group of photographers, that works with editorial market, museum and personal project, we also create our own printing house, Cesura Publish, and printing lab, Cesura Lab.

P.S.:
Die ganze Geschichte »Fuck for Forest« von Alessandro Sala finden Sie im fotogloria-Archiv. Bei allen Fragen zur Lizensierung oder zu anderen Themen melden Sie sich gerne und jederzeit. Natürlich können Sie Alessandro Sala auch für Ihre Ideen und Aufträge über fotogloria buchen: info@fotogloria.de oder 040 609 42 906 -0.

Horizonte-Countdown 2014 | Nicoló Minerbi

»Das ganze Kaleidoskop zeitgemäßer Thematik im Zusammenhang mit Natur und Umwelt zu bearbeiten und wirkungsvolle Aussagen damit zu gestalten«, ist für Kurator Klaus Tiedge Herausforderung und Vergnügen zugleich – bei der jährlich wiederkehrenden Bilderschau des Umweltfotofestivals »Horizonte Zingst«, das am 24. Mai 2014  zum siebten Mal eröffnet wird.

In diesem Jahr sind 13 fotogloria-Fotografen und ihre Arbeiten in den Ausstellungen mit dabei. Wir stellen im »Horizonte-Countdown« jeden Tag einen von Ihnen vor. Heute ist es Nicolò Minerbi und seine Arbeit »Wag Hotel«, in Zingst zu sehen in der Gruppenausstellung »One World«. Viel Spaß!

Wag Hotels, suites for cats and dogs å© Nicolo' Minerbi

WHAT
Imagine a pet world. Where rooms, spas and gyms are populated by dogs and cats. Where everything is meant to be seen from a lower perspective… where four legs rule. Then, this is it. A kindergarden created to host cats and dogs, while their „parents“ are at work, somewhere in the Silicon Valley.

WHERE
This is the San Francisco Wag Hotel, right off the 101, the Tech freeway that links the nerds of the City to the geeks of Silicon Valley

WHY
Not just because it’s weird. To be honest this is the less interesting part of the story. As a matter of fact, topics are not the pets here. But the people. The ones that work here, dealing with furry customers as it were a common thing to do, the ones that drop their „babies“ in the morning like they weren’t empty nesters anymore, the ones that could see themselves as parents again.

HOW
Shot with a Leica rangefinder digital camera, just because that’s the way I like it.

Wag Hotels, l'albergo per cani e gatti

WHO
I have a problem. Kind of a desease. I see pictures around me. That happens me all the time.
Although sometime I decide to turn them into photos, sometime I just let them go away. No memories for nobody. Strong light in the background I just found out it’s more exciting than sex with strangers. I used to live somewhere, but you’ll find me somewhere else.

 

P.S.: Die ganze Geschichte »Wag Hotel« von Nicoló Minerbi finden Sie im fotogloria-Archiv, bitte HIER entlang. Bei allen Fragen zur Lizensierung oder zu anderen Themen melden Sie sich gerne und jederzeit.

P.P.S.: Nicolo Minerbi ist ein fotografisches Ausnahmetalent: Keine Szene, kein Thema, keine Situation, keine Idee, aus der er nicht – fast im vorbeigehen – ein Bild komponiert. Für seine Fotografie mixt er intelligente Gedanken, visuelle Visionen, spitzfindigen Humor, stilistischen Überschwang und schlicht Spaß zu ganz eigenen Bildwelten – und das alles entlang der perfekt beherrschten Klaviatur fotografischer Ausdrucksformen. Nicolò Minerbi lebt derzeit in Modica/ Sizilien und arbeitet weltweit.

P.P.P.S.: fotogloria vertritt Nicoló Minerbi weltweit. Über fotogloria können Sie ihn natürlich gerne für Ihre Ideen und Aufträge buchen – melden Sie sich jederzeit unter 040 609 42 906 -0 oder info@fotogloria.de.