Archiv der Kategorie: Portrait

Das BESTE Bild von… Carsten Behler

In der Ruhe liegt die Kraft. Sagt man. Und zumindest das BESTE Bild von fotogloria-Fotograf Carsten Behler tritt eben dafür den Beweis an.

fotogloria: Wo und wann ist Dein bestes Bild entstanden?
Carsten Behler: Das Bild ist beim MAYDAY, dem Tanz in den Mai der Techno-Szene, in den Dortmunder Westfalenhallen entstanden, irgendwann in den frühen Morgenstunden am 01. Mai 2004. Es ist also schon etwas älter.

Wie ist es entstanden?
Ich war auf dem MAYDAY, um sowohl Portraits als auch Fotos von den großen tanzenden Massen zu machen. Fotografiert habe ich mit der Hasselblad auf Film. Für die Massenszenen habe ich die Kamera auf ein Stativ gestellt und von den Tribünen aus jeweils mehrere Sekunden lang belichtet: Die meisten Personen waren dann durch die Bewegungsunschärfe verwischt, aber durch die Lichteffekte in der Halle wurden Einzelne klar umrissen gezeichnet, als würden sie stillstehen, während um sie herum alles in Bewegung ist.
Für die Einzelportraits habe ich Leute angesprochen, ob sie sich für ein paar Sekunden ruhig für mich hinstellen können. Meine Freundin hat mich begleitet und einen Stabblitz gehalten, der dann das Hauptlicht war. Zusätzlich habe ich noch etwa acht Sekunden mit der Kamera in der Hand belichtet, um das Raumlicht mit dazu zu nehmen.

Für wen hast Du Dein bestes Bild gemacht?
Das Bild habe ich für meine Diplomarbeit gemacht. Es ging dabei um Privatheit und Öffentlichkeit, das Individuum und die Masse… um das mal grob zum umreißen. Ich habe etwa ein halbes Jahr lang daran gearbeitet.

Warum ist genau dieses Bild Dein bestes Bild?
Ich mag diesen Blick der Frau, wie sie völlig in sich ruhend dasteht, selbstvergessen, obwohl sie für die Kamera posiert. Dazu passt der diffuse, sich im Rauch und Nebel auflösende Hintergrund, in dem noch eine weitere Person verschwindet.

Und zuguterletzt: Gibt es etwas an dem Bild, was Du im Nachhineindoch noch gerne verändern  würdest?
Vielleicht noch etwas mehr Nebel…

 

* Carsten Behler ist in Unternehmen, deren Führungsetagen und auch in vielen Themen rundherum unterwegs. Für seine Auftraggeber ist immer auf der Suche nach DEM interessantesten Menschenbild und DEN spannendsten Motiven. Carsten Behler lebt in Essen.

** Über fotogloria können Sie Carsten Behler gerne für Ihre Ideen und Aufträge buchen – melden Sie sich jederzeit unter 040 609 42 906 -0 oder info@fotogloria.de.

Das BESTE Bild von… Andrea Artz

Auf der Suche nach dem einen, dem wichtigsten, dem prägnantesten, dem aussagekräftigsten Bild für einen Reportage-Job und auf einmal ist es da: Das BESTE Bild von Andrea Artz

fotogloria: Wo und wann ist Dein bestes Bild entstanden?
Andrea Artz: Eines meiner Lieblingsbilder dieses Jahres – denn für »ein« bestes Bild kann ich mich nicht entscheiden – ist im Geburtshaus von Shakespeare entstanden. Ich war zum erstenmal in Stratford-upon-Avon und meine Erwartungen wurden von der Disney-Kulisse und dem Ausverkauf des Lebens Shakespeares ziemlich enttäuscht. Wie also ein interessantes Foto machen das Bezug zu Shakespeare steht und auch noch Atmosphäre hat?

Wie ist es entstanden?
Als ich auf Motivesuche durch das Geburtshaus Shakespeares lief, fiel mir eine kostümierte Schauspielerin auf, die großen Besuchergruppen das Schlafzimmer Shakespeares erklärte. Der Raum war düster, aber das Licht hatte eine malerische Qualität. Und als die Frau während einer Besucherpause aus dem Fenster blickte, sah ich die perfekte Szene vor mir. Ich fragte Sie also, ob Sie damit einverstanden wäre, für mich zu posieren. Als der Besucherstrom kurz nachließ, dirigierte ich Sie in eine aus dem Fenster schauende Profilhaltung. Im Rucksack hatte ich meine Canon 5d MarkIII und verschiedene Optiken, wobei dieses Foto mit einer Weitwinkeloptik gemacht wurde da ich keinen Schritt mehr zurück konnte.
Wenn ich Portraits mache, lasse ich die Person eine Haltung oder Handlung die mir gefallen hat wiederholen. Ich komme selten mit einer vorgefertigten Vision zum Portraitshoot, sondern lasse mich vom Zufall und von den Menschen inspirieren und versuche dann die Situation zu perfektionieren.

Für wen hast Du Dein bestes Bild gemacht?
Ich war unterwegs im Auftrag der Zeit für eine Reportage anlässlich des 400. Todestages von Shakespeare.

Warum ist genau dieses Bild Dein bestes Bild?
Ich mag dieses Bild, da es die Ruhe eines Gemäldes von Vermeer ausstrahlt und die Stimmung einer vergangenen Zeit einfängt. Es ist ein Portrait der Schauspielerin und gleichzeitig ein Reisebild. Besonders gefällt mir auch die verzerrte Reflexion der Portraitierten im Spiegel, die mich an die anamorphen Gemälde aus dieser Zeit erinnert.

Und zuguterletzt: Gibt es etwas an dem Bild, was Du im Nachhinein doch noch gerne verändern würdest?
Nein es ist genauso gut, wie es in diesem Moment möglich war. Licht und Model waren perfekt, was bei Portraitshoots recht selten vorkommt und wo ich dann meist noch viel nachhelfen muss.

 

* Andrea Artz ist gebürtige Deutsche und lebt seit 2010 in London. Von Ihrem South East London Studio in Peckham fotografiert Sie Portraits, Reisegeschichten und Reportagen für editorial und corporate Kunden, darunter Siemens, Deutsche Bank, Bystronic, Bombardier, Zeit, Spiegel, Cicero, Lufthansa Exklusiv, British Airways, The New Yorker, Fortune und Time Magazin etc… Über fotogloria können Sie sie gerne auch für Ihre Ideen buchen.

** Ihr Unternehmen, Ihre Agentur, Ihr Magazin hat internationale Themen und Sie suchen einen Fotografen vor Ort, der die Landessprache spricht, sich mit den kulturellen Gepflogenheiten auskennt und der Ihre Qualitäts-Standards erfüllt? Oder Sie suchen das ungewöhnliche Bild? Wir finden für Sie den passenden Fotografen für jeden Bereich der Unternehmenskommunikation und jedes Bild für jede Ihrer Ideen. Eben das Internationale Fotografennetzwerk von fotogloria: international@fotogloria.de

Das BESTE Bild von… Roeler

Fotograf portraitiert Fotograf. Und dazu noch eine Legende – warum Roeler dieser Moment nicht kalt gelassen hat und warum das Bild von Jim Rakete sein BESTES ist, verrät er in dem folgendem Interview:

fotogloria: Wo und wann ist Dein bestes Bild entstanden? Und für wen hast Du es gemacht?
Roeler: Das Motiv entstand für das Hamburger »Stadtlichh Magazin«. In der Rubrik »Reizend« schreibt ein Prominenter einen kurzen Text über das was Ihn reizt. Das kann was positives oder negatives sein. Jim Rakete reizen die Nachbarstische.

Wie ist es entstanden?
Jim schlug vor uns in der Berliner »Bar Paris« zutreffen. Ein Ort an dem viel Kunst an den Wänden hängt und die Szene sich trifft. Es war dort aber leider dunkel wie ein Bären-Popo. Ich schlug also sofort vor, in das nahe gelegene »Literatur Cafe« zu gehen.
Wir hatten nicht viel Zeit, Jim gab mir nicht mal 30 Minuten. Das Cafe war rappelvoll. In dem Wintergarten war nur ein Tisch frei, er war reserviert. Das Licht aber war perfekt. Ich ignorierte das Reservierungsschild und platzierte Jim. Ein Aufheller und ein 50 Milimeter Objektiv genügten. Eine Frau am Nachbarstisch fühlte sich kurz von dem Aufheller bedrängt… Fotografen zu fotografieren ist nicht immer leicht. Von Jim kam die Frage ob das Licht und der Hintergrund stimmt. Bei so einer Fotografen-Legende kommt man schon leicht ins Schwitzen. Und die Kellnerin wollte uns nicht bedienen. Ich habe sehr wenig Bilder gemacht. Der Moment wo Jim die Arme auf den Tisch ablegte war perfekt. Kurz darauf wurde Jim nervös, er schaute zur Uhr und wollte weiter zu seinem nächsten Termin mit Wim Wenders.

Warum ist genau dieses Bild Dein bestes Bild?
Ich mag die Geometrie in dem Motiv und der Ausdruck stimmt.

Gibt es etwas an dem Bild, was Du im Nachhinein doch noch gerne verändern würdest?
Nein, es ist wie es ist. Es war nicht viel Zeit und das zwang mich, schnell Entscheidungen zu treffen.

 

* Roeler sagt von sich selber, dass er »verdammt neugierig« ist. Und das vor allem auf die Menschen, die er für seine Kunden fotografiert und auf diejenigen, die er für seine freien Arbeiten auch mal auf der Straße anspricht. Roeler fotografiert die Besonder- heiten seines Gegenübers und das immer mit einer feinfühligen Sympathie – eine gute Mischung für einen Portraitfotografen und Filmemacher. Roeler lebt in Hamburg.

fotogloria vertritt Roeler exklusiv und weltweit. Über fotogloria jedenfalls können Sie ihn gerne für Ihre Ideen und Aufträge buchen – melden Sie sich jederzeit unter 040 609 42 906 -0 oder info@fotogloria.de.

Horizonte-Countdown 2015 | Frank Herfort

»Die Gruppenausstellung »One World« hat Tradition beim Umweltfotofestival »Horizonte Zingst«. Das Konzept dieser Bilderschau ist ganz bewusst alles andere als konservativ angelegt…« Das stimmt. Und darum ist die Schau auch für Kurator Klaus Tiedge immer wieder eine gerne gesehene Herausforderung.

Zu sehen ist die Ausstellung übrigens beim achten Umweltfotofestival »Horizonte Zingst«, das am 30. Mai eröffnet wird. Und wir stellen Ihnen jeden Tag einen der sieben ausstellenden fotogloria-Fotografen und seine Arbeit vor. Heute zeigen wir Ihnen die Strecke »Time in Between« von Frank Herfort. Viel Spaß!

fotogloria _ Frank Herfort _ Time In Between _ 1

WAS
Time In Between ist eine Arbeit, die ich schon vor 10 Jahren als Teil meiner Diplomarbeit begonnen habe. Da ich aber bis zum heutigen Tag nicht von dem Thema loskomme, wird es wohl ein Dauerprojekt bleiben. Immer wenn ich Zeit und Gelegenheit habe, widme ich mich diesem Thema und versuche neue Bilder zu realisieren. Die letzten neuen Arbeiten sind erst vor ein paar Wochen in Sankt Petersburg entstanden. Gerade im aktuellen Russland, entdecke ich wieder vermehrt solche Situationen und öffentliche Ort, die mich wieder neu zu meinen Bildideen inspirieren.

WO
Die Bilder sind fast ausschließlich in Moskau und Sankt Petersburg entstanden. Ein kleiner Teil auf meinen Reisen durch Russland in Orten wie Tscheljabinsk, Shanty, Kansisk oder Kazan.

WARUM

Fasziniert haben mich immer die Menschen, die scheinbar wartend an einem Fleck standen oder einfach da waren. Für mich war immer unklar, was da eigentlich passiert. Haben sie eine Verabredung mit einem Bekannten, warten sie auf den Zug oder Bus, sind sie arbeitslos oder obdachlos, haben sie keinen Plan was sie als nächstes machen … ?  Eine Art Schwebezustand ohne Hoffnung , aber vielleicht auch ganz im Gegenteil. In der westlichen Welt, sieht man sowas nicht. Da steht niemand einfach so mal rum, jeder hat seinen Plan im Kopf und der wird jeden Tag abgearbeitet.
Von daher fand ich es auch irgendwie ganz erfrischend, zu sehen, das man auch mal nichts macht und guckt was das Schicksal für einen bereit hält. Es gibt doch jeden Tag soviel neue Entscheidungen , die man treffen muss und es gibt tausende von Möglichkeiten sein Leben zu leben. Um die Frage geht es eigentlich, weniger um Russland, obwohl man dort die Frage visuell sehr gut erkennen kann. Vielleicht ist das ja die berühmte russische Seele ?

fotogloria _ Frank Herfort _ Time In Between _ 2

WIE
Fotografiert habe ich anfangs alles mit meiner Hasselbald und einer Sinar mit Planfilmen. Neuere Bilder nehme ich mit einem Mittelformatdigitalrückteil auf, fast immer vom Stativ. Ich fotografiere nichts heimlich oder versteckt. Ich mag es selber gern an einem Ort längere Zeit zu warten.

WER
Frank Herfort ist ein Reisender – sowohl durch die Wahl seiner beiden Wohnorte (Berlin und Moskau) als auch im Auftrag seiner internationalen Kunden. Aber eben auch durch die verschiedensten Facetten seiner Fotografie: Als wohlüberlegt und positiv neugierig kann man seine Reportagen bezeichnen, als strukturiert und emotional inspiriert seine Commercials. Präzise und dabei staunend sich sind seine Interieur- und Architektur-Arbeiten, exakt und liebevoll komponiert seine Industrie-Themen. Kurz: Frank Herfort überrascht und ist dabei trotzdem immer zuverlässig in den höchsten Qualitätsstufen der Fotografie unterwegs.

P.S.: fotogloria vertritt Frank Herfort exklusiv und weltweit. Und über fotogloria können Sie ihn natürlich gerne für Ihre Ideen und Aufträge buchen. Melden Sie sich jederzeit unter 040 609 42 906 -0 oder info@fotogloria.de.

Horizonte-Countdown 2014 | Marcus Koppen

Die Umwelt steht im Mittelpunkt des Fotofestivals »Horizonte Zingst«: Zu sehen ist in diesem Jahr aus diesem Grund bereits zum siebten Mal eine Mischung aus grandioser Naturfotografie, kritischen journalistischen Themen und facettenreichen Menschenbildern.

In diesem Jahr sind 13 fotogloria-Fotografen und ihre Arbeiten in den Ausstellungen mit dabei. Wir stellen im »Horizonte-Countdown« jeden Tag einen von Ihnen vor. Heute ist es Marcus Koppen und seine Arbeit »Drag Queen Olympiade«, in Zingst zu sehen in der Gruppenausstellung »One World«. Viel Spaß!

9th International Drag Queen Olympics - Scarlet Fudge

WAS
Portraits von TielnehmerInnen bei der neunten »Drag Queen Olympiade«.

WO
Amsterdam, Holland

WARUM
Jedes Jahr im August findet in Amsterdam die »Gay Pride« statt, wo hunderttausende Menschen aus der ganzen Welt zusammen kommen, um die Menschenrechte zu feiern. Einer der  Höhenpunkte des Tages ist immer wieder die »Drag Queen Olympiade«. Die Bilder wurden während der Show backstage fotografiert und alle Portraitierten hatten die freie Wahl, wie sie sich für die Fotos präsentieren und inszenieren wollen – für mich als Portraitfotografen immer wieder ein sehr spannender Prozess.

WIE
Zwei Blitzköpfe und eine Kamera.

9th International Drag Queen Olympics - Hoax Lebeau

WER
Nach seinem Studium der Fotografie am Southampton Institute of Art and Design und der angeschlossenen Lehrzeit in einem auf die Werbung spezialisierten Fotostudio reiste Marcus Koppen durch die Welt. Dabei entdeckte er seine Faszination für Megacities (die 2013 beim Umweltfotofestival »Horizonte Zingst« zu sehen waren) und traf auf viele außergewöhnliche Menschen, die er mit viel Feingefühl portraitierte. Seine Bilder haben mittlerweile ihren Weg in Museen und Privatsammlungen gefunden. Marcus Koppen lebt in Amsterdam und arbeitet international.

P.S.:
fotogloria vertritt Marcus Koppen exclusiv und weltweit. Beispiele seiner Portrait-Arbeiten senden wie Ihnen gerne zu. Und über fotogloria können Sie ihn außerdem gerne für Ihre Ideen und Aufträge buchen – melden Sie sich jederzeit unter 040 609 42 906 -0 oder info@fotogloria.de.

DIHK – zwei Fotografen und 100 Berufsbilder

Ungezählte Anrufe sind gemacht und zigtausende Kilometer sind gefahren: Für die Lehrstellenbörse des DIHK (Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.) ist das fotogloria-Fotografenduo Ahrens+Steinbach monatelang durch ganz Deutschland gereist. Ihre Aufgabe: Rund 100 DIHK-Berufe ins richtige Bild zu setzen.

Eine nicht ganz einfache, aber umso spannendere Aufgabe für die beiden Fotografen. Christian Ahrens: »Das Projekt war einfach phantastisch: Jedes Shooting führte uns in eine andere Welt in einen anderen Beruf, zu anderen Technologien und Tätigkeiten.«

Logistisch, administrativ und kreativ arbeitet das Fotografenduo eng mit dem fotogloria-Team zusammen, das die Organisation des Großauftrages übernommen hat. Jochen Raiß, fotogloria-Geschäftsführer und Mitinhaber, zieht eine positive Bilanz: »Wir freuen uns, dass so viele hochkarätige Unternehmen ihre Türen für das Projekt und für unsere Fotografen aufgemacht haben – mit Hilfe von etwa Warsteiner, Continental, Bosch, Zentis und vielen mehr sind unzählige tolle Bilder von spannenden Berufen entstanden. Außerdem hat uns diese Erfahrung wieder bewiesen: fotogloria und die fotogloria-Fotografen können Großprojekte wie dieses gemeinsam stemmen!«

Eingesetzt werden die Motive in der DIHK-Lehrstellenbörse und helfen bei der Wahl von Beruf und Ausbildungsplatz. Ulrike Friedrich, DIHK-Referatsleiterin des Bereiches Ausbildungsmarketing: »Der DIHK freut sich sehr, Ahrens+Steinbach und fotogloria für die Bebilderung der Börse gewonnen zu haben. Die Fotos von Ahrens+Steinbach beleuchten die bunte und moderne Welt der IHK-Berufe. Sie lassen bekannte Berufe strahlen und setzen neue ins rechte Licht. Sie zeigen einzigartige Perspektiven und spannende Facetten. Sie machen Lust auf Ausbildung. Vielen Dank!«

Im fotogloria-Blog kommen die beiden Fotografen Ahrens+Steinbach zu Wort und erzählen, was sie für sich persönlich und für ihre Fotografie aus der Zeit mitgenommen haben.

© Ahrens+Steinbach_fotogloria_2

fotogloria: Für die Bebilderung der DIHK-Lehrstellenbörse habt Ihr im Zeitraum von etwa eineinhalb Jahren in rund 100 Unternehmen in ganz Deutschland fotografiert – ein Mammutprojekt. Wie kam es dazu?
Christian Ahrens: Die Anfrage vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag kam über die Vermittlung eines unserer Kunden, der IHK Köln. Hier hatten wir schon mehrere Ausstellungen zum Thema »Ausbildung« realisiert. Als nun der DIHK das Projekt »erste nationale Lehrstellenbörse im Internet« verfolgte, wollte er Bilder, die die rund 160 IHK-Berufe illustrieren.
Silvia Steinbach: Ja, und der DIHK wollte nicht irgendwelche Berufsbilder, sondern unseren Style und unsere Bildauffassung! Wir haben einen Teil aus unseren bestehenden Berufsbildern beisteuern können, aber darüber hinaus eineinhalb Jahre lang neue Fotos produziert und in spannenden Locations geschwelgt, ein herrliches Projekt. Organisatorisch natürlich ein enormer Aufwand. Uns war schnell klar, dass wir fotogloria dabei haben wollten.

© Ahrens+Steinbach_fotogloria_1

Ihr habt den Auftrag gemeinsam mit fotogloria | büro für fotografische zusammenarbeit gestemmt – wie sah die Arbeitsaufteilung aus?
Silvia: Die Arbeitsaufteilung war genau so wie wir es am liebsten mögen. fotogloria hat sich um das Angebot und die Verhandlung mit dem DIHK gekümmert. fotogloria hat auch das Informationsmaterial für die Unternehmen – Flyer, Infos und Projektbeschreibung auf der fotogloria-Website – gestaltet und zur Verfügung gestellt. Der organisatorische Aufwand bei jedem einzelnen Berufsbild war enorm: Die teilnehmenden Unternehmen mussten gesucht und ausgewählt werden, dann folgte die Terminierung der Shootings. Wir brauchten dann nur noch zu fotografieren….
Christian: Wir führten einen gemeinsamen Kalender via Google und bekamen Woche für Woche die Termine durchgegeben und mussten dann nur noch die Terminbestätigung beim Unternehmen vornehmen, hinfahren – und Bilder gestalten! Eine super Zusammenarbeit, die nahezu pannenlos und perfekt funktioniert hat. Eine professionelle Kommunikation und Organisation, die uns den Rücken frei hält – für uns Fotografen eine Traumkonstellation. Vielen Dank dafür!
Ein wichtiger Punkt in der Zusammenarbeitet war aber auch, dass fotogloria die weitergehende Bildvermarktung und die Akquisition von Folgejobs aus den Projektkontakten übernommen hat. Das macht das Projekt erst richtig erfolgreich.

Modenäherin (Strenesse, Nördlingen)

Wie viele Kilometer seid Ihr quer durch Deutschland gefahren?
Christian: Schwierige Frage, wir haben keine genaue Statistik geführt. 20.000 Kilometer? Oder noch mehr? Natürlich hat sich fotogloria bemüht, interessante Unternehmenspartner möglichst in unserer Region zu finden. Sehr oft hat das geklappt, aber immer ging es natürlich doch nicht. Daher waren wir auch ausgiebig in Norddeutschland, im Osten und Süden unterwegs. Uns hat das immer Spaß gemacht: neue Gegenden, andere Mentalitäten, spannende Berufe.
Silvia: Dank der Organisation von fotogloria haben wir teilweise in bestimmten Regionen mehrere Berufsbilder fotografieren können. In diesen Fällen waren wir dann einige Tage unterwegs. Das waren sehr schöne Touren. Musik-Instrumentenbauer werden zum Beispiel fast ausschließlich im Vogtland ausgebildert – und dort sitzen natürlich auch die Unternehmen. Also sind wir hingefahren.

Ihr habt jeden Termin fotografiert ohne vorher zu wissen, wer Euch erwartet, wie die Location aussieht oder wie die Lichtbedingungen sind – nicht ganz einfache Bedingungen. Wie habt Ihr es trotzdem geschafft, aus jedem Unternehmen tolle und vor allem ganz unterschiedliche Bilder mitzubringen?
Silvia: Ich glaube das gelingt uns deshalb gut, weil wir genau solche Bedingungen sehr mögen. Es ist zwar grundsätzlich gut, vorab zu wissen was einen erwartet: Man kann sich auf das Shooting vorbereiten, Bildideen entwickeln, planen usw. Aber: es nimmt einem auch viel Spontanität. Die besten Bilder sind häufig die, die unerwartet und aus der Situation heraus entstehen. Außerdem bekommt man die wichtigsten Informationen für ein Bild erst beim Shooting selbst. Die Menschen vor Ort, diejenigen, die die Arbeit wirklich ausüben, können einem die besten Informationen liefern.
Christian: Es stimmt, aufgrund des gegebenen Projektrahmens mussten wir mit dem klar kommen, was wir vor Ort vorgefunden haben. Für jeden Beruf haben wir immer etwa einen halben Tag Produktion veranschlagt. Also mussten wir im Schnitt in 4 Stunden 4-5 unterschiedliche Motive finden, entwickeln und fotografieren, die den Beruf inhaltlich korrekt und ästhetisch ausdrucksstark darstellen. Das war schon eine Herausforderung! Wir sind immer so vorgegangen, dass wir in der ersten Stunde mit den Unternehmensvertretern, den Ausbildern und Azubis gesprochen und das Projekt erklärt haben. Dabei haben wir aber auch sehr deutlich gemacht, mit welchem Anspruch wir die Bilder produzieren wollen, haben Beispiele gezeigt und klar gemacht, dass wir nicht eben mal schnell ein paar junge Leute an eine Werkbank stellen wollen. Fast immer wurde das auch sofort verstanden, und die Unternehmen und die Azubis haben sich sehr angestrengt, uns bei der Umsetzung unserer Ansprüche zu unterstützen. Aber es stimmt schon: Das Projekt hat uns sehr darin geschult, in kürzestmöglicher Zeit die spannenden Locations zu finden, die interessanten Momente herauszuarbeiten und die essentiellen Motive zu realisieren.
Und da unser Equipment auf schnelles, effizientes und flexibles Fotografieren on location ausgerichtet ist, war die eigentliche Umsetzung dann in der Regel sehr zügig.
Silvia: In einigen wenigen Fällen haben wir beim ersten Termin auch gar nicht fotografiert. In einem großen Werk in Hannover zum Beispiel hatte man das Projekt missverstanden und dachte, es wäre mit ein paar schnellen Bildern in der Lehrwerkstatt getan. Als der Ausbildungsleiter unsere Beispielbilder sah, war ihm jedoch sofort klar, dass wir ganz andere Kaliber als Ergebnisse wünschten und natürlich auch in der Produktion fotografieren wollten. Wir haben einen neuen Termin ausgemacht, und hatten dann auch die entsprechenden Fotografiererlaubnisse in den Produktionshallen. Das waren aber zum Glück Einzelfälle.

© Ahrens+Steinbach_fotogloria_8

Was war das schönste Erlebnis und auch schönste Bild, das Ihr mitgebracht habt?
Christian: Mit haben immer die längeren Fahrten am besten gefallen, etwa als wir mitten im Winter im Vogtland und danach in Süddeutschland unterwegs waren: überall hoher Schnee, Winterstimmung, jeden Abend in einem anderen Gasthaus. Am Tag haben wir die Musikinstrumentenbauer fotografiert und abends in der Gaststube unsere zeitgleich anlaufende Ausstellung »Abenteuer Ausbildung III« in Köln vorbereitet, Leute eingeladen, Presse benachrichtigt und so weiter. Eine spannende Zeit.
Toll fand ich auch, als wir bei einem großen Unternehmen im Norden aufgeschlagen sind. Ich glaube, man war da nicht ganz vorbereitet und hatte unseren Termin womöglich sogar vergessen. Und als wir dann das Projekt vorgestellt hatten und Beispielbilder gezeigt hatten, sagte unser Ansprechpartner spontan: »Ach, SOLCHE Bilder wollen Sie machen?!« Das war ein richtig gutes Gefühl, unsere Fotografien kommunizierten selbst, worauf wir aus sind. Wir mussten gar nicht mehr viel sagen. Der Ausbildungsleiter hat dann Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, damit wir doch noch zu unseren Fotos kamen, was auch ganz gut geklappt hat.
Silvia: Eines der spannendsten und aufregendsten Shootings für mich war sicherlich Untertage, im Salzbergwerk Sondershausen. Eine ganz andere Welt, in der »bergmännisch« gesprochen wird und der Umgang der Kumpel untereinander von Solidarität und Verlässlichkeit geprägt ist. In einem Förderkorb ging es erst einmal mit vier Meter pro Sekunde in 670 Meter Tiefe. Das Bergwerk ist riesig, und so haben wir einige Zeit im Geländewagen verbracht und sind durch die Stollen gefahren. Leider war die Zeit für das Shooting sehr begrenzt, ich hätte noch Stunden dort unten verbringen können. Spannende Motive gab es unbegrenzt.

Gerber/inn(Lanxess)

Ihr arbeitet grundsätzlich – und auch an diesem Projekt – zu zweit. Warum?
Silvia: Weil wir als Team einfach unschlagbar sind. Teamarbeit ermöglicht das Realisieren komplexer Vorhaben, für welche die Kompetenzen und Kräfte eines Einzelnen an die Grenzen gehen würden. Im Team ergänzen wir unsere Kompetenzen und können auf verschiedenste Situationen und Gegebenheiten schnell reagieren. Das ist ein großer Vorteil, den wir häufig erlebt und genutzt haben.
Christian: Weil es einfach mehr Spaß macht! Und weil man größere Projekte besser zu Zweit stemmt. Wir sind ein extrem gut eingespieltes Team und erreichen gemeinsam mehr als jeder für sich. Nicht nur fotografisch oder produktionstechnisch, auch in der Kommunikation und Akquise. Darüber hinaus bewirkt die Teamarbeit, dass wir uns auch immer weiter gegenseitig fotografisch inspirieren und entwickeln.
Und es gibt noch einen Aspekt: durch unsere Fokussierung auf die Themen Arbeit, Beruf, Ausbildung, Fortbildung, Fachkräfte, Personalmarketing usw. und durch unser Teamwork als Fotografen-Duo »Ahrens+Steinbach Projekte« bilden wir eine starke Marke. Das führt zu Produktionen und Projekten, die außerhalb normaler Auftragsproduktionen liegen – das macht Freude und ist auch unternehmerisch sehr positiv.

© Ahrens+Steinbach_fotogloria_5

Die Bebilderung der DIHK-Lehrstellenbörse war für alle Beteiligten eine großartige Erfahrung – was nehmt Ihr konkret daraus für Folgeaufträge mit?
Silvia: Wir haben im Laufe des Projektes viele kostbare Erfahrungen gesammelt. Davon profitieren wir bei jedem Auftrag, den wir realisieren. Für mich am wichtigsten ist, dass wir perfekt aufeinander eingespielt sind und gemeinsam viel schneller und effektiver an unser Ziel kommen. Uns ist es sehr wichtig die Prozesse in den Unternehmen genau zu verstehen. Wir wollen immer spannende und aufregende Bilder machen, aber sie sollen auch sinnvoll und richtig sein. Daher setzten wir immer einiges an Energie und Zeit ein, um uns die Prozesse und Berufsbilder erklären zu lassen. Dieses Vorgehen haben wir für uns sehr optimiert. Das ist natürlich besonders bei Produktionen in Unternehmen von Vorteil, bei denen zum Beispiel in der laufenden Produktion geshootet werden muss. Wir sind in der Lage, auch unter suboptimalen Bedingungen bestes Material heraus zu holen.
Und was ich noch mitnehme: Es hat sehr großen Spaß gemacht und es war eine phantastische Erfahrung!!!
Christian: Ich glaube, wir haben uns in diesen 18 Monaten auch als Fotografen deutlich weiter entwickelt; es war eine Art Schnellerhitzer, durch den wir gegangen sind. Es war aufreibend, anstrengend, konzentriert und komprimiert – eine intensive Zeit. Die Zusammenarbeit mit fotogloria war außerdem sehr erfolgreich und positiv. Das wollen wir fortsetzen und jetzt natürlich auch die Früchte unserer gemeinsamen Arbeit ernten.
Auf jeden Fall setzen wir unsere Projektarbeit fort, und wir starten in den Herbst mit mehreren Projekten aus der Arbeitswelt. Und machen damit genau das tun, was unser Firmenname und Slogan sagt. »Ahrens+Steinbach Projekte. Zukunft fotografieren«.

* Als Kreativ-Verbund haben sich Silvia Steinbach und Christian Ahrens auf die Arbeitswelt spezialisiert. Sie realisieren gemeinsam bildbasierte Projekte für Verbände, Institutionen, öffentliche Auftraggeber oder Unternehmen. Ahrens + Steinbach stellen den Menschen in den Mittelpunkt und fotografieren in den Bereichen Corporate, Industrie und Unternehmensreportage. Ahrens + Steinbach leben in Lindlar und Köln und arbeiten überall.

** Viele der enstandenen Motive stehen übrigens über die fotogloria BERUFSBILDER Datenbank zur Lizensierung bereit – bitte HIER entlang.

fotogloria vertritt Ahrens+Steinbach exklusiv und weltweit. Über fotogloria können Sie das Duo gerne für Ihre Ideen und Aufträge buchen – melden Sie sich jederzeit unter 040 609 42 906 -0 oder info@fotogloria.de.

7 Fragen an… Sabine von Bassewitz

Warum bist Du Fotografin geworden?
Zunächst habe ich begonnen, bei Zeitschriftenverlagen (Gruner+Jahr, Milchstraße, Bauer Verlag) als Editorial Designerin zu arbeiten und auch im Studium habe ich mich intensiv mit dem Themenspektrum Zeitschriften, Blattmachen, Layout, Visual Storyteling und Typographie beschäftigt. Über die Auseinandersetzung mit dem Editorial Design bin ich schließlich bei der Fotografie gelandet und habe gemerkt, dass es mich noch mehr reizt, die Bilder selbst zu erstellen als mit ihnen zu gestalten. Die Erfahrungen und Lehren aus dem Editorial Design sind für mich in der Fotografie jedoch Gold wert. Ich weiß einerseits, wie man eine Geschichte in Bildern erzählt und andererseits um das feine Zusammenspiel von Bildern, Layout und Typographie. Das geht mir nicht aus dem Kopf – sowohl beim fotografieren des einzelnen Bildes als auch beim konzipieren und editieren einer Bildstrecke.

Members of the "LEG III Ital"

Kannst Du Dich an Deinen ersten Job erinnern?
Ja. Schmerzhaft.

Was war Dein schönstes / schlimmstes Erlebnis als Fotografin?
Das schlimmste Erlebnis: der erste Job. Da ging alles drunter und drüber, außerdem war das Wetter furchtbar.
Schöne Erlebnisse hatte und habe ich gottlob viele. Eines davon: der Kunde des besagten ersten Jobs schien all die kleinen Katastrophen gar nicht zu bemerken und war sehr zufrieden. Das ist jetzt allerdings schon sehr lange her. Aktuell hatte ich zwei sehr schöne Erlebnisse: meine Arbeiten „Unisono“, „Trotz und Utopie“ und „Ordinary Cities“ sind jetzt Teil zweier staatlicher ständiger Sammlungen, zum einen des Museums Europäischer Kulturen – staatliche Museen zu Berlin und des Hauses der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland – Zeitgeschichtliches Forum Leipzig.

Indian- & Westernclub "Old Manitou"

Wie arbeitest Du am Liebsten?
Bei Porträts – wie in meinen Arbeiten „Unisono“ und „Aber das Pils seid ihr beide?“ arbeite ich am liebsten nach dem Prinzip re-inszenierte Wirklichkeit. Ich greife also stark ins Geschehen ein – durch mein Licht, die Wahl der Location etc. – mache das alles aber auf der Basis der Persönlichkeit des Porträtierten. Bei Stadtporträts – wie in meiner Arbeit Ordinary Cities – liebe ich es Bilder zu machen, die man nicht suchen kann. Man kann sie nur finden.

© Sabine von Bassewitz_fotogloria

Was verbindest Du mir fotogloria | büro für fotografische zusammenarbeit?
Unser gemeinsames Magazinprojekt „Einsatz“. Gern mehr davon.

Wie hast Du Deinen eigenen fotografischen Schwerpunkt entwickelt?
Mein Standpunkt hat sich stark durch mein Projekt „Unisono“ entwickelt: Ich sehe eine allgemeingültige Meinung – in diesem Fall „Uniform = Gleichmacherei, Gehorsam, Militär“ und hinterfrage, ob das eigentlich so stimmt. Dann finde ich haufenweise Bilder, die etwas ganz anderes erzählen. Nach dem selben Muster bin ich aktuell bei meiner Arbeit „Ordinary Cities“ vorgegangen.

Traditional korps of the Cologne Carneval

Für welchen Kunden würdest Du gerne einmal arbeiten?
Ich würde gern mehr für wissenschaftliche und kulturelle Institutionen arbeiten.

 

* Aufgewachsen in einem norddeutschen Dorf, studierte sie in den Jahren 1999 bis 2006 Fotografie an der HAW Hamburg – mit einer Pause: von 2002 bis 2004 war sie als Art Direktorin auf der »MS Europa« tätig und bereiste die ganze Welt. Mit Ihrer Abschlussarbeit »Unisono« gewann sie den »Lucky Strike Junior Designer Award«. Sabine von Bassewitz lebt mit ihrer Familie in Berlin und Hamburg.

fotogloria vertritt Sabine von Bassewitz exklusiv und weltweit – Sie können sie gerne für Ihre Ideen und Aufträge buchen. Melden Sie sich jederzeit unter 040 609 42 906 -0 oder info@fotogloria.de.