Auf der Suche nach dem einen, dem wichtigsten, dem prägnantesten, dem aussagekräftigsten Bild für einen Reportage-Job und auf einmal ist es da: Das BESTE Bild von Andrea Artz
fotogloria: Wo und wann ist Dein bestes Bild entstanden?
Andrea Artz: Eines meiner Lieblingsbilder dieses Jahres – denn für »ein« bestes Bild kann ich mich nicht entscheiden – ist im Geburtshaus von Shakespeare entstanden. Ich war zum erstenmal in Stratford-upon-Avon und meine Erwartungen wurden von der Disney-Kulisse und dem Ausverkauf des Lebens Shakespeares ziemlich enttäuscht. Wie also ein interessantes Foto machen das Bezug zu Shakespeare steht und auch noch Atmosphäre hat?
Wie ist es entstanden?
Als ich auf Motivesuche durch das Geburtshaus Shakespeares lief, fiel mir eine kostümierte Schauspielerin auf, die großen Besuchergruppen das Schlafzimmer Shakespeares erklärte. Der Raum war düster, aber das Licht hatte eine malerische Qualität. Und als die Frau während einer Besucherpause aus dem Fenster blickte, sah ich die perfekte Szene vor mir. Ich fragte Sie also, ob Sie damit einverstanden wäre, für mich zu posieren. Als der Besucherstrom kurz nachließ, dirigierte ich Sie in eine aus dem Fenster schauende Profilhaltung. Im Rucksack hatte ich meine Canon 5d MarkIII und verschiedene Optiken, wobei dieses Foto mit einer Weitwinkeloptik gemacht wurde da ich keinen Schritt mehr zurück konnte.
Wenn ich Portraits mache, lasse ich die Person eine Haltung oder Handlung die mir gefallen hat wiederholen. Ich komme selten mit einer vorgefertigten Vision zum Portraitshoot, sondern lasse mich vom Zufall und von den Menschen inspirieren und versuche dann die Situation zu perfektionieren.
Für wen hast Du Dein bestes Bild gemacht?
Ich war unterwegs im Auftrag der Zeit für eine Reportage anlässlich des 400. Todestages von Shakespeare.
Warum ist genau dieses Bild Dein bestes Bild?
Ich mag dieses Bild, da es die Ruhe eines Gemäldes von Vermeer ausstrahlt und die Stimmung einer vergangenen Zeit einfängt. Es ist ein Portrait der Schauspielerin und gleichzeitig ein Reisebild. Besonders gefällt mir auch die verzerrte Reflexion der Portraitierten im Spiegel, die mich an die anamorphen Gemälde aus dieser Zeit erinnert.
Und zuguterletzt: Gibt es etwas an dem Bild, was Du im Nachhinein doch noch gerne verändern würdest?
Nein es ist genauso gut, wie es in diesem Moment möglich war. Licht und Model waren perfekt, was bei Portraitshoots recht selten vorkommt und wo ich dann meist noch viel nachhelfen muss.
* Andrea Artz ist gebürtige Deutsche und lebt seit 2010 in London. Von Ihrem South East London Studio in Peckham fotografiert Sie Portraits, Reisegeschichten und Reportagen für editorial und corporate Kunden, darunter Siemens, Deutsche Bank, Bystronic, Bombardier, Zeit, Spiegel, Cicero, Lufthansa Exklusiv, British Airways, The New Yorker, Fortune und Time Magazin etc… Über fotogloria können Sie sie gerne auch für Ihre Ideen buchen.
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