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Das BESTE Bild von… Roeler

Fotograf portraitiert Fotograf. Und dazu noch eine Legende – warum Roeler dieser Moment nicht kalt gelassen hat und warum das Bild von Jim Rakete sein BESTES ist, verrät er in dem folgendem Interview:

fotogloria: Wo und wann ist Dein bestes Bild entstanden? Und für wen hast Du es gemacht?
Roeler: Das Motiv entstand für das Hamburger »Stadtlichh Magazin«. In der Rubrik »Reizend« schreibt ein Prominenter einen kurzen Text über das was Ihn reizt. Das kann was positives oder negatives sein. Jim Rakete reizen die Nachbarstische.

Wie ist es entstanden?
Jim schlug vor uns in der Berliner »Bar Paris« zutreffen. Ein Ort an dem viel Kunst an den Wänden hängt und die Szene sich trifft. Es war dort aber leider dunkel wie ein Bären-Popo. Ich schlug also sofort vor, in das nahe gelegene »Literatur Cafe« zu gehen.
Wir hatten nicht viel Zeit, Jim gab mir nicht mal 30 Minuten. Das Cafe war rappelvoll. In dem Wintergarten war nur ein Tisch frei, er war reserviert. Das Licht aber war perfekt. Ich ignorierte das Reservierungsschild und platzierte Jim. Ein Aufheller und ein 50 Milimeter Objektiv genügten. Eine Frau am Nachbarstisch fühlte sich kurz von dem Aufheller bedrängt… Fotografen zu fotografieren ist nicht immer leicht. Von Jim kam die Frage ob das Licht und der Hintergrund stimmt. Bei so einer Fotografen-Legende kommt man schon leicht ins Schwitzen. Und die Kellnerin wollte uns nicht bedienen. Ich habe sehr wenig Bilder gemacht. Der Moment wo Jim die Arme auf den Tisch ablegte war perfekt. Kurz darauf wurde Jim nervös, er schaute zur Uhr und wollte weiter zu seinem nächsten Termin mit Wim Wenders.

Warum ist genau dieses Bild Dein bestes Bild?
Ich mag die Geometrie in dem Motiv und der Ausdruck stimmt.

Gibt es etwas an dem Bild, was Du im Nachhinein doch noch gerne verändern würdest?
Nein, es ist wie es ist. Es war nicht viel Zeit und das zwang mich, schnell Entscheidungen zu treffen.

 

* Roeler sagt von sich selber, dass er »verdammt neugierig« ist. Und das vor allem auf die Menschen, die er für seine Kunden fotografiert und auf diejenigen, die er für seine freien Arbeiten auch mal auf der Straße anspricht. Roeler fotografiert die Besonder- heiten seines Gegenübers und das immer mit einer feinfühligen Sympathie – eine gute Mischung für einen Portraitfotografen und Filmemacher. Roeler lebt in Hamburg.

fotogloria vertritt Roeler exklusiv und weltweit. Über fotogloria jedenfalls können Sie ihn gerne für Ihre Ideen und Aufträge buchen – melden Sie sich jederzeit unter 040 609 42 906 -0 oder info@fotogloria.de.

7 Fragen an… Portraitfotograf Bernd Jonkmanns

Warum bist Du Fotograf geworden?
Ich fand es als Kind schon immer faszinierend, wenn mein Vater mit seiner tollen alten Voigtländer-Kamera uns oder sehr viel im Urlaub fotografiert hat. Mit 14 Jahren bekam ich dann meiner erste eigene KB Spiegelreflex Kamera Canon AE 1 geschenkt und eine Foto AG an der Schule in der Mittelstufe hat mich letztendlich bestärkt, wie viel Spaß es macht zu fotografieren und das Material dann in der Dunkelkammer selbst zu entwickeln. Nach meinem Zivildienst in Aachen habe ich mich dann an der FH in Dortmund für visuelle Kommunikation beworben. Den künstlerisch-gestalterischen Test habe ich dann auch sofort bestanden, hatte aber dann noch eine Wartezeit von drei Jahren auf Grund meine Abidurchschnitts. Die Zeit habe ich dann mit einer Fotografenlehre bei einem Werbefotograf überbrückt, bei dem ich sehr gut das Handwerk gelernt habe. Nach dem Studium in Dortmund mit Schwerpunkt Foto- und Film-Design mit einer Abschlussarbeit über die »Pine Ridge Indian Reservation South Dakota« bin ich dann 1998 nach Hamburg gezogen. Mich hat immer mehr die journalistische Fotografie interessiert und ich wollte gerne in dem Magazinbereich arbeiten. Zusammen mit einem Autor Reportagen erleben und fotografieren mache ich noch immer mit großer Freude. Die Aufträge in diesem Bereich sind allerdings etwas weniger geworden und deshalb arbeite ich jetzt viel im Corporate- also Kundenmagazinbereich.

USA

Kannst Du Dich an Deinen ersten Job erinnern?
Mein erster bezahlter, größerer Fotojob war für den Spiegel. Während des Studiums in Dortmund die Mayday, also ein Techno Festival, zu fotografieren. Ich war für 1,5 Tage gebucht und sollte vom Anfang der Party Samstag nachmittags bis zum späten Nachmittag am Sonntag die Raver begleiten. Es war unglaublich schrill, anstrengend und leider gar nicht meine Musik. Jeder Fotojob danach und vor allen Dingen die tollen Reisen rund um die Welt waren ein Traumjob dagegen.

Was war Dein schönstes / schlimmstes Erlebnis als Fotograf?
Ich habe inzwischen durch den Job viele spannende Reportagen und Reisen gemacht und dabei viele interessante Menschen kennengelernt und Geschichten erlebt.
Mein schönstes Erlebnis waren natürlich die drei Monate in South Dakota die ich in einem Indianer-Reservat verbracht habe. Ich lebte in einem Trailer und fotografierte das heutige Leben der Dakota Sioux Indianer. Ich benutzte aber eine uralte Großformatkamera bei der das Fotografieren sehr langsam ist und sich diese ruhige Arbeitsweise entspannend auf die Portraitierten wiederspiegelte. Ich belichtete auf s/w-Polaroid-Material. Die Portraits- und Landschaftsaufnahmen sahen aus wie aus einer anderen Zeit und die Bewohner des Reservats freuten sich über die tollen Portraits – das heutige Leben im Reservat fotografierte ich mit einer 6/6 Kamera auf Farbnegativfilm. Ich wurde unglaublich gut im Reservat aufgenommen und habe viele Freunde dort.
Mein schlimmstes Erlebnis war eine Geschichte über den Konflikt zwischen Moslems und Christen in Nigeria für das Magazin Chrismon. Die Brutalität zu sehen, war grausam. Und da ich drei Mal wegen Fotografierens verhaftet wurde, verbrachte ich einen Tag in einer Polizeistation. Ich war ich heilfroh als ich mit all meinen belichteten Filmen wieder im Flugzeug Richtung Deutschland saß. Seitdem habe ich noch größeren Respekt vor Krisen- und Kriegsreportern.

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Wie arbeitest Du am Liebsten?
Ich erarbeite gerne Geschichten zusammen mit einem Autor/Autorin. Wenn man etwas selbst vorschlägt hat man sehr großes Interesse an der Reportage. Ich habe letztes Jahr mit einem befreundeten Autor eine Geschichte über Rio de Janeiro mit Schwerpunkt brasilianischer Musik vorgeschlagen. Im Januar dieses Jahres durften wir dann für ein Schweizer Magazin die Geschichte auf den Spuren des Bossa Nova in Rio machen. Ein Traum – da kommt dann einiges tolles zusammen, persönliches Interesse und die Möglichkeit großartige Musiker wie Marcos Valle, Domenico zu treffen und zu portraitieren. Dann arbeite ich auch schon länger an einem fotografischen Buchprojekt über Record Stores – das macht viel Spaß, ist aber sehr kostenintensiv.

Was verbindest Du mit fotogloria | büro für fotografische zusammenarbeit?
fotogloria hat ein tolles Team und ist sehr professionell im Umgang mit Kunden und Fotografen. Alle sind sehr engagiert und interessieren sich auch für unsere freien fotografischen Projekte.

Wie hast Du Deinen eigenen fotografischen Schwerpunkt / Standpunkt entwickelt?
Ich habe immer für viele nationale und internationale Magazine (Telegraph Magazine, Monocle, Annabelle etc.) gearbeitet und mich nie auf 1-2 Kunden zu sehr verlassen. Seit etwa 6 Jahren arbeite ich auch mit viel Spaß für Kundenmagazine (Lufthansa, Weleda, Bertelsmann Stiftung, DRK, Allianz, Bilfinger & Berger etc.) Man macht auch dort tolle Geschichten und diese sind meistens auch noch besser gestaltet als Publikumszeitschriften, da Sie von hervorragenden Agenturen gemacht werden.

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Für welchen Kunden würdest Du gerne einmal arbeiten?
Ich hoffe, noch für weitere Kundenmagazine arbeiten zu können und hoffe, dass mein freies Fotoprojekt über »Record Stores« weltweit in diesem Jahr bei einem Verlag publiziert wird. Ich arbeite seit 2009 an dem projekt »Record Stores – eine weltweite Fotodokumentation über die letzten Plattenläden und deren Kultur« und habe nun in ca. 26 Städten bzw. über hundert Plattenläden (New York, Tokyo, Rio de Janeiro, Sao Paulo, Stockholm, Sydney, Oslo, London, Paris, Brighton, Berlin, Newcastle etc.) fotografiert. Das Buch sollte das Format einer 12″ Lp haben, also 30 X 30cm was es aber schwierig macht, die Druckkosten wieder einzuspielen. Auf der Buchmesse in Frankfurt habe ich Verlage dafür akquiriert. Es wird 2014/15 erscheinen und hoffentlich auch erfolgreich sein. Daran glaube ich sehr…

 

* Nach der Ausbildung zum Werbefotograf und dem Studium der Fotografie in Dortmund, begann Bernd Jonkmanns 1996 die Welt zu bereisen. Und die Menschen, die er traf, zu fotografieren. Seine eigenen Themen und vor allem hochkarätige Aufträge seiner Kunden aus dem Corporate- und Magazin-Bereich brachten ihn in die Callcenter von Bangalore, zu den Designern Schwedens oder in die Software-Industrie von Hyderabad. Seine Arbeiten wurden mehrfach ausgestellt, u. a. in der Robert Morat Galerie in Hamburg, beim Noorderlicht-Festival in den Niederlanden, bei der Photobiennale in Südkorea und bei der Paris Photo. Aktuell sind seine Arbeiten »Twenty-one American Photographs« bei Open Eyes in Hamburg im Eppendorfer Weg zu sehen. Der Portraitfotograf Bernd Jonkmanns lebt in Hamburg.

fotogloria vertritt Bernd Jonkmanns exklusiv und weltweit. Über fotogloria können Sie ihn gerne für Ihre Ideen und Aufträge buchen – melden Sie sich jederzeit unter 040 609 42 906 -0 oder info@fotogloria.de.