Warum bist Du Fotografin geworden?
Zunächst habe ich begonnen, bei Zeitschriftenverlagen (Gruner+Jahr, Milchstraße, Bauer Verlag) als Editorial Designerin zu arbeiten und auch im Studium habe ich mich intensiv mit dem Themenspektrum Zeitschriften, Blattmachen, Layout, Visual Storyteling und Typographie beschäftigt. Über die Auseinandersetzung mit dem Editorial Design bin ich schließlich bei der Fotografie gelandet und habe gemerkt, dass es mich noch mehr reizt, die Bilder selbst zu erstellen als mit ihnen zu gestalten. Die Erfahrungen und Lehren aus dem Editorial Design sind für mich in der Fotografie jedoch Gold wert. Ich weiß einerseits, wie man eine Geschichte in Bildern erzählt und andererseits um das feine Zusammenspiel von Bildern, Layout und Typographie. Das geht mir nicht aus dem Kopf – sowohl beim fotografieren des einzelnen Bildes als auch beim konzipieren und editieren einer Bildstrecke.
Kannst Du Dich an Deinen ersten Job erinnern?
Ja. Schmerzhaft.
Was war Dein schönstes / schlimmstes Erlebnis als Fotografin?
Das schlimmste Erlebnis: der erste Job. Da ging alles drunter und drüber, außerdem war das Wetter furchtbar.
Schöne Erlebnisse hatte und habe ich gottlob viele. Eines davon: der Kunde des besagten ersten Jobs schien all die kleinen Katastrophen gar nicht zu bemerken und war sehr zufrieden. Das ist jetzt allerdings schon sehr lange her. Aktuell hatte ich zwei sehr schöne Erlebnisse: meine Arbeiten „Unisono“, „Trotz und Utopie“ und „Ordinary Cities“ sind jetzt Teil zweier staatlicher ständiger Sammlungen, zum einen des Museums Europäischer Kulturen – staatliche Museen zu Berlin und des Hauses der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland – Zeitgeschichtliches Forum Leipzig.
Wie arbeitest Du am Liebsten?
Bei Porträts – wie in meinen Arbeiten „Unisono“ und „Aber das Pils seid ihr beide?“ arbeite ich am liebsten nach dem Prinzip re-inszenierte Wirklichkeit. Ich greife also stark ins Geschehen ein – durch mein Licht, die Wahl der Location etc. – mache das alles aber auf der Basis der Persönlichkeit des Porträtierten. Bei Stadtporträts – wie in meiner Arbeit Ordinary Cities – liebe ich es Bilder zu machen, die man nicht suchen kann. Man kann sie nur finden.
Was verbindest Du mir fotogloria | büro für fotografische zusammenarbeit?
Unser gemeinsames Magazinprojekt „Einsatz“. Gern mehr davon.
Wie hast Du Deinen eigenen fotografischen Schwerpunkt entwickelt?
Mein Standpunkt hat sich stark durch mein Projekt „Unisono“ entwickelt: Ich sehe eine allgemeingültige Meinung – in diesem Fall „Uniform = Gleichmacherei, Gehorsam, Militär“ und hinterfrage, ob das eigentlich so stimmt. Dann finde ich haufenweise Bilder, die etwas ganz anderes erzählen. Nach dem selben Muster bin ich aktuell bei meiner Arbeit „Ordinary Cities“ vorgegangen.
Für welchen Kunden würdest Du gerne einmal arbeiten?
Ich würde gern mehr für wissenschaftliche und kulturelle Institutionen arbeiten.
* Aufgewachsen in einem norddeutschen Dorf, studierte sie in den Jahren 1999 bis 2006 Fotografie an der HAW Hamburg – mit einer Pause: von 2002 bis 2004 war sie als Art Direktorin auf der »MS Europa« tätig und bereiste die ganze Welt. Mit Ihrer Abschlussarbeit »Unisono« gewann sie den »Lucky Strike Junior Designer Award«. Sabine von Bassewitz lebt mit ihrer Familie in Berlin und Hamburg.
fotogloria vertritt Sabine von Bassewitz exklusiv und weltweit – Sie können sie gerne für Ihre Ideen und Aufträge buchen. Melden Sie sich jederzeit unter 040 609 42 906 -0 oder info@fotogloria.de.