Schlagwort-Archive: Medizinfotografie

#FacesOfPhotography – Teil 54: Bertram Solcher aus Hamburg

Bertram Solcher ist Medizinfotograf und hat damit eine etwas andere Perspektive auf die Krise. Was das genau heißt, woran er arbeitet und was die Krise seiner Meinung nach für die Fotografie bedeutet, hat er den #FacesOfPhotogrpahy erzählt:

Bertram, was ist Dein fotografischer Schwerpunkt?
Ich mache Corporate Fotografie mit den Schwerpunkten Medizin, Wissenschaft und Technik. Wenn ich ehrlich bin, dann bin ich einfach unglaublich neugierig und es macht mir auch nach vielen Jahren noch Spaß in andere Welten einzutauchen. Hauptsache es sind Menschen dabei.

Was reizt Dich an medizinischen Themen?
Ich bin in einem Arzt-Haushalt aufgewachsen. Meine Schwester und ich haben als Kinder im Labor gespielt, wenn unser Vater Visite gemacht hat. Später hat mich der Klinik Fotograf in die Geheimnisse des s/w Labors eingeweiht und mit mir Bildbesprechungen gemacht. Dann habe ich selber Medizin studiert. Ich spreche und verstehe also die Sprache und ich kenne die Abläufe. Mich erschrecken die Themen Krankheit und Tod nicht und mit Chefärzten kann ich auch umgehen.
Fotografisch reizt mich die unglaubliche Vielfalt der Themen und die technischen Herausforderungen. Man muss sich immer wieder klarmachen, dass Patienten in einer Klinik, oder generell Kranke, Menschen in einem Ausnahmezustand sind. Die brauchen einen sensiblen und zurückhaltenden Fotografen. Meine Auftraggeber erwarten aber das besondere Bild, häufig also eine Gratwanderung. Glücklicherweise bin ich in der Lage mich im Hintergrund zu halten und beobachtend zu arbeiten. Da ich nicht so gerne inszeniere, kommt mir diese Arbeitsweise entgegen.
Technisch ist die Medizin-Fotografie anspruchsvoll, weil man sich an viele Bestimmungen halten muss. Der Datenschutz muss gewährleistet sein, es gilt Hygienebestimmungen einzuhalten. Wenn auf meinen Bildern Patientendaten zu erkennen sind, dann ist das ein kapitaler Fauxpas. Wenn ich im OP die Mitarbeiter oder Geräte unsteril mache, weil ich die nötige Distanz nicht einhalte, dann kostet das Zeit und sehr viel Geld. Hinzu kommt noch, dass Medizin meist an Orten mit schlechtem Licht stattfindet, man fotografiert also immer am technischen Limit.
Egal wo ich anfange zu arbeiten, ich bekomme immer einen riesigen Vertrauensvorschuss und den gilt es sorgsam zu behandeln.

Margot, Großmutter

Aufgrund Deines Schwerpunktes könnte man vermuten, Du hast zur Zeit gut zu tun – ist dem so?
Ich habe ab Mitte 2018 ein ganz tiefes Tal durchschritten. Die DSGVO hat bei meinen Medizin-Kunden zu einer regelrechten Panik geführt. Die Hausjuristen hatten in vielen Fällen unglaubliche Horrorszenarien entworfen und über zu erwartende Strafzahlungen in Millionenhöhe schwadroniert, falls Fotos ungerechtfertigt genutzt würden. Das wiederum hat in vielen Unternehmen zur Einstellung aller Foto Jobs geführt. Das hatte sich nun Anfang des Jahres gerade wieder gebessert, dann kam Corona. Ich habe einige journalistische Corona-Aufträge bekommen und seit Ende April gibt es auch wieder vereinzelte Corporate Aufträge. Im Moment berate ich viele Stammkunden darin, wie man unter den derzeitigen Bedingungen eine visuelle Unternehmenskommunikation gestalten sollte.
Um die Frage zu beantworten. Ich habe zu tun, aber noch nicht gut. Im Moment handele ich nach dem Prinzip „You need a job, invent one.“.

Du schaust mit einem anderen Auge als die meisten Fotografen auf die Krise – was siehst Du?
Ich weiß nicht, ob ich mit anderen Augen auf die Krise schaue. Medizinisch ist diese Krise für mich nicht zu fassen. Ich halte mich an die Regeln und hoffe, dass die Anderen das auch tun.
Mental hat die Krise bei mir eine ganze Menge verändert. Die ersten drei Wochen nach dem Shutdown war ich ziemlich deprimiert. Geholfen hat mir mein familiäres, visuelles Corona-Tagebuch. Noch heute bin ich völlig verblüfft wie unterschiedlich Bilder sein können, die alle am gleichen Ort aufgenommen und immer mit denselben Protagonisten bestückt sind. Diese Fotografie war wie eine Therapie für mich, sie hat mir geholfen mich nicht ausschließlich mit der Krise zu beschäftigen, sondern mehr an meine Familie und mich zu glauben und auch Positives zu sehen.

Wie beeinflusst die Krise, das Wissen um das Virus Deine Arbeit und Deinen Blick?
Ich denke, wir sollten den derzeitigen Zustand (Mitte Mai) als unsere neue Normalität akzeptieren. Wir werden auf absehbare Zeit kein Vorher mehr haben. Körperliche Nähe war ein Vertrauensbeweis, jetzt ist sie eine Bedrohung. Damit müssen wir klarkommen, auch fotografisch. Zusammenarbeit wird nicht mehr durch Nähe visualisiert werden können.
Das Virus hat in meiner Wahrnehmung den Umgang miteinander verändert. Auf der einen Seite stehen diejenigen, die egal wie betroffen sie sind, nach vorne schauen und auf der anderen Seite stehen diejenigen, die ausschließlich schlecht gelaunt sind und die sich permanent darüber beklagen, dass der Staat und alle anderen nicht genug für sie tun. Ich habe beschlossen das Wort „Unternehmer“ mit Leben zu füllen. Dazu gehört für mich den Blick zu fokussieren, auch den fotografischen. Wahnsinnig spannend fand ich es übrigens meine Corona-Arbeiten direkt mit den Arbeiten von Magnum, VII oder NOOR Fotografen vergleichen zu können. Wir hatten alle die gleichen Bedingungen und wann hat man das schon mal, dass man sich so direkt vergleichen und hinterfragen kann. Ich finde übrigens, dass ich mich ganz ordentlich geschlagen habe. Sollte jemand anderer Meinung sein, möge er das bitte für sich behalten oder mir schonend bei einem Bier beibringen.

Michael, Bäderland

Woran arbeitest Du zur Zeit außerdem?
Wie gesagt, die ersten Aufträge trudeln wieder ein. Das beruhigt schon mal immens.
Und dann habe ich noch ein fotografisches Mammutprojekt angefangen: Ich fotografiere Menschen, die von Corona betroffen sind. Beim genaueren Hinsehen habe ich festgestellt, dass es niemanden gibt, der nicht in irgendeiner Weise betroffen ist. Etwa dreißig Personen habe ich bereits fotografiert. Die Großmutter, die sich nicht traut ihre Enkel zu besuchen, sitzt hinter einer Glastür, die Sargträger, die nur noch einen Bruchteil des Üblichen verdienen, weil die Trauerfeiern so kurz sind, stehen vor der Friedhofskapelle, der Bademeister steht im leeren Schwimmbad. Die Bilder bekommen keine Bildunterschrift, sondern werden nur mit dem Vornamen der Person und dem Beruf oder der Eigenschaft gekennzeichnet: Margot, Großmutter. Die Fotos sind in s/w, sehr dunkel und die Protagonisten habe ich angeblitzt. Siebzig weitere Ideen habe ich schon.

Athanasius, Anton und Uwe, Sargträger

Was ist Dein persönlicher fotografischer Wunsch für jetzt und für die Zukunft?
Ich wünsche mir, dass wir gesundheitlich und wirtschaftlich mit einem blauen Auge aus dieser Krise kommen.
Fotografisch wünsche ich mir, dass Fotografie inhaltlich wieder schwergewichtiger wird. Ich wünsche mir weniger visuellen Analphabetismus. Ich würde mich freuen, wenn Fotografen wieder häufiger als Autoren wahrgenommen würden und weniger als die Besitzer von professionellem Kameraequipment.
Wirtschaftlich wünsche ich mir wieder mehr Unternehmertum, Innovationsbereitschaft und Neugierde und weniger Bürokratie und „haben wir schon immer so gemacht“.

Website von Bertram Solcher
Instagram-Feed von Bertram Solcher
Facebook-Profil von Bertram Solcher
Corona-Tagebuch von Bertram Solcher bei Laif
Xing-Kanal von den Bertram Solcher

Natürlich können Sie auch gerne über Fotogloria Kontakt zu Bertram aufnehmen – melden Sie sich jederzeit unter 040 609 42 906 -0 oder info@fotogloria.de

Wissenschaftsfotograf Jan Michael Hosan und das Kalte Plasma

Kaltes Plasma vernichtet Bakterien und regt die Selbstheilungskräfte des Körpers an. Greifswalder Forscher haben eine neue Wundauflage entwickelt, die das energiereiche Gas direkt auf verletzten Hautarealen erzeugt. Und da das Startup Coldplasmatech aus Mecklenburg-Vorpommern dafür Silikone von der Wacker Chemie AG beziehen, zeigt das Unternehmensmagazin »WWW (Wacker World Wide)« auf mehreren Seiten Herstellung und Wirkweise der medizinischen Neuheit.

PlanP_Wacker_Hosan_KaltesPlasma_1

Für die Reportage engagierte die ausführende Agentur plan p. fotogloria-Wissenschaftsfotograf Jan Michael Hosan. Leslie Koch von der Hamburger Agentur ist vom Ergebnis überzeugt: »Wenn wir einen Fotografen benötigen – ganz gleich, für welches Thema und wo auf der Welt – dann wissen wir, dass fotogloria den richtigen für uns findet.« Und so ist die Geschichte dann auch direkt auf die Titelseite des Magazins gewandert.

PlanP_Wacker_Hosan_KaltesPlasma_2

* Nach einer klassischen Ausbildung zum Werbefotografen arbeitete Jan Hosan in Studios in Österreich und der Schweiz. Sein Handwerk schließlich mehr als beherrschend, eröffnete er 2006 sein eigenes Studio. Seitdem setzt er die Ideen seiner internationalen Kunden um – mit einem hochprofessionellen und den speziellen Anforderungen angepassten Equipment und immer mit seinem eigenen Blick. Jan Hosan ist auf Industriefotografie, Technologiefotografie, Medizinfotografie und Wissenschaftsfotografie spezialisiert und lebt in Neuwied.

fotogloria vertritt Wissenschaftsfotograf Jan Michael Hosan exklusiv und weltweit. Über fotogloria können Sie Jan Michael Hosan gerne für Ihre Ideen und Aufträge buchen – melden Sie sich jederzeit unter 040 609 42 906 -0 oder info@fotogloria.de

7 Fragen an… Industriefotograf Wolfram Schroll

fotogloria: Warum bist du Industriefotograf  geworden ?
Wolfram Schroll: Fotografiert habe ich seit dem 15. Lebensjahr, konnte mich aber nicht entscheiden zwischen Musik und Fotografie. Ich habe dann ein Studium an einer FH angefangen und wollte Toningenieur werden. Das Studium hat mich gelangweilt, die erste Klausur ging total daneben und nach dem ersten Semester habe ich mir eine Lehrstelle als Fotograf gesucht. Das war 1975, es gab noch Filme, Labore und Fachkameras von Plaubel und Sinar. Nicht wenig Zeit habe im SW Labor verbracht, konnte auch Dias entwickeln, Colorprints filtern und habe den Beruf von den Grundlagen her gelernt. Nach der Ausbildung wollte ich nicht so recht ins Erwerbsleben und habe Landschaften, Berge und das Meer fotografiert und bin zwischendurch Taxi gefahren. Als ich Vater wurde, fehlte natürlich Geld und ich habe mit 27 Jahren mein Studio eröffnet. Eigentlich habe ich dann alles fotografiert, was sich so ergab. Produkte, Innenarchitektur, People, Industrie, sogar einen Modekunden hatte ich. Die Liebe zur Industriefotografie hat sich erst später entwickelt.

Kannst du dich an deinen ersten Job erinnern ?
Ja sicher. Mein erster Job war ein Christstollen auf einem Holzbrett. Unser zweites Kind war einen Tag vorher geboren, es war ein heißer August und ich stand in meinem kleinen Dachstudio und versuchte, mit einer 9/12 Kamera ein stimmungsvolles Bild zu machen. Alles klebte und zerfloss, das Foto war so lala, der Kunde unzufrieden und ich halt überhaupt nicht bei der Sache.

© Wolfram Schroll_fotogloria_5

Was war dein schönstes / schlimmstes Erlebnis als Fotograf ?
Mein schönstes Erlebnis oder besser Shooting ist fast immer das letzte Shooting. Das empfinde ich wirklich so und bin froh, das ich nicht immer zurückschaue auf das was war oder gar anfange, zu vergleichen.
Was heißt schon schlimm ? Aber – wir hatten endlich den Termin für ein Shooting mit den Geschäftsführern eines Kunden bekommen, nach sehr langer Abstimmung. Am Morgen dieses Tages starb mein Vater und ich bin vom Sterbebett direkt zum Shooting gefahren. Nicht gut.

Wie arbeitest du am Liebsten ?
Mein Lieblingsbriefing lautet: machen Sie mal. Für mich bedeutet das etwa, nach einem Briefing in einem Werk Motive zu suchen und zu erarbeiten. Sich erklären zu lassen, was ist das eigentlich, was ich hier sehe, was macht ihr, worauf kommt es an und diese Informationen dann in Bilder zu bringen. Meist arbeite ich aber mit einem Assi zusammen, dazu natürlich oft Leute vom Kunden oder der Agentur. Manchmal entsteht so ein kleiner Troß von Leuten, die um mich rumstehen. Nicht immer hilfreich für gute Fotos und deshalb, wenn ich es mir aussuchen kann, alleine und mit ein wenig Zeit.

© Wolfram Schroll_fotogloria_3

Was verbindest du mit fotogloria | büro für fotografische zusammenarbeit ?
Drei sehr sympatische Menschen, die engagiert an einem oft eher stiefmütterlich behandeltem Zweig der Fotografie arbeiten.

Wie hast du deinen eigenen Schwerpunkt / Standpunkt entwickelt ?
Vor einigen Jahren hat mich ein Kunde engagiert, all seine Referenzobjekte neu zu fotografieren. Ich war mit Unterbrechungen 10 Wochen unterwegs, und als ich wieder daheim war, hab ich gesagt, ich mach überhaupt nichts anderes mehr. Seitdem liegt mein Schwerpunkt ganz klar auf der Industriefotografie, auch wenn ich für einige wenige Kunden noch Produktfotos im Studio mache. Diese Kunden habe ich schon seit über 20 Jahren, da hört man nicht mehr auf. In diesen o.g. 10 Wochen hat sich eine Art Liebe zur Industrie und Technologie entwickelt. Wenn ich in einen Metallbetrieb komme, hole ich erst mal tief Luft und denke, hmmm, Metall, sehr gut. Das Spektrum meiner Arbeit reicht heute vom mittelständischen Maschinenbauer bis zum Großkonzern für Luft – und Raumfahrt. Ich bin fasziniert von Technik und von den Menschen, die dort arbeiten. Man lernt ständig neue Dinge kennen, trifft interessante Leute und sieht Sachen, die sonst nicht zugänglich sind. Diese Faszination versuche ich natürlich, in meinen Bildern zu transportieren.

© Wolfram Schroll_fotogloria

Für welchen Kunden würdest du gerne einmal arbeiten ?
Seit ich für einen Luft- und Raumfahrtkonzern fotografiere, sind viele Wünsche erfüllt worden. Hier gibt es in reichlicher Anzahl die unterschiedlichsten Motive und Locations. Im Frühjahr 2013 war ich in einer Satelliten-Fabrik oder besser -Manufaktur. Als Kind dachte ich noch, ich würde später mal ins All fliegen, klarer Fall von zuviel Perry Rhodan und Raumschiff Orion. Als ich dann vor meinem ersten Satelliten stand, war ich doch etwas ergriffen. Näher komme ich dem All wohl nicht mehr.
Auf meiner Wunschliste könnten Dinge stehen wie etwa: Staudammbau, Containerschiffe, Rolls Royce, Schiffsdiesel, Intel, Porsche, Lokomotiven, Kraftwerke, Bergbau. Meine spannensten Motive habe ich aber dort gefunden, wo ich es nicht vermutet habe und von denen ich auch vorher nichts wußte.

* Schmieröl statt Haarspray, Blauleinen statt Haute Couture, lieber der Geruch von Stahl als der von Parfums. Industriefotograf Wolfram Schroll liebt seine Arbeit – die Industriefotografie. Nach einer klassischen Fotografenausbildung und der Eröffnung seines eigenen Studios 1983 mag er besonders und immer wieder die Herausforderung, aus dunklen Hallen oder komplexen  Anlagen Fotos mitzubringen, die das Wort Bild verdienen. Wolfram Schroll lebt mit seiner Frau in Krummewiese, einem Bauernhof bei Hagen.

fotogloria vertritt Wolfram Schroll – Industriefotograf – exklusiv und weltweit. Über fotogloria können Sie ihn gerne für Ihre Ideen und Aufträge buchen – melden Sie sich jederzeit unter 040 609 42 906 -0 oder info@fotogloria.de.

Olympus Medical Systems Division – Jan Michael Hosan realisiert Produkt- und People-Shootings

Ein neuer Bildstil für die Olympus Medical Systems Division – diese Aufgabe galt es von der Hamburger Agentur Interbrand zu lösen. Mit Unterstützung von fotogloria | büro für fotografische zusammenarbeit.

»Healthcare that serves humanity« – anhand dieser Kernaussage der Olympus Medical Systems Division entwickelte Interbrand unter der Leitung von Design Director Kilian Palis das vielschichtige Bildkonzept »Active Light«. Immer basierend auf den Markenwerten, immer mit Blick auf die imagebasierte Kommunikation und mit den Schwerpunkten Produktfotografie und Peoplefotografie. Die Aufgabe von fotogloria: Im ersten Schritt, die Konzepte von Interbrand mit den richtigen Bildideen zu illustrieren. Und im zweiten Schritt, passende Fotografen für die – nicht ganz leichte – Aufgabe zu präsentieren.

Ein dritter, vierter und fünfter Schritt folgten bald, denn die Fotografen-Briefings wurden geschrieben und die Inhalte der ersten Shootings festgelegt. Studio, Styling und Models wurden gebucht, eine Menge organisiert und realisiert mit dem einen Ziel: Dass der Fotograf in Ruhe arbeiten und prototypische Beispiele für das Manual entwickeln kann. Ausgewählt von allen Seiten für diese Aufgabe: fotogloria-Fotograf Jan Michael Hosan.

Doch bevor der Fotograf von seinen Erfahrungen mit und während der Shootings berichtet, schildert Kilian Palis, Design Direktor, Interbrand seine Eindrücke über fotogloria:

»Die Zusammenarbeit mit fotogloria bei Olympus Medical Systems und Microscopy hat mir viel Spaß gemacht. Dabei haben mich zwei Dinge besonders beeindruckt:
1. Das große Portfolio an hochprofessionellen Fotografen: Bei der Vorbereitung war das besonders wichtig, weil wir dem Kunden verschiedene Konzepte aus einer Hand präsentieren konnten. Vorab-Auswahl von fotogloria inkl. hochauflösender Layout-Bilder war selbstverständlich, ohne vorab vereinbart. Formal verschiedenste Möglichkeiten der Realisierung unserer Konzepte mussten wir nicht anscribbeln, sondern konnten mit realen Bildern aufbereitet werden. Der Kunde musste nicht mehr viel abstrahieren, was wirklich hilfreich war.
2. Die Fähigkeit, flexibel und schnell auf jegliche Wünsche zu reagieren, ist schon beeindruckend. Innerhalb des Projekts musste alles sehr schnell gehen, der Kunde hat sich da sehr auf uns verlassen. Gott sei Dank haben uns die vielen Kontakte zu Stylisten, Locations und Studios geholfen. Fußballplatz mit Flutlicht? Kein Problem, innerhalb von zwei Tagen organisiert, inklusive Laienmodels. Ich freue mich auf das nächste gemeinsame Projekt.«

In diesem Tenor und genau so zufrieden zeigt sich Georgia Macrae-Otten, Brand Manager, Olympus Medical Systems and Micro Imaging Solutions Group: »Die Zusammenarbeit mit fotogloria hat von Anfang an super geklappt.«

Aber nun zurück zu fotogloria-Fotograf Jan Michael Hosan, der nicht nur an der Entwicklung des neuen Bildstils beteiligt war, sondern bis heute auch zahlreiche weitere Produkt- und People-Shootings für Olympus Medical Systems Division realisiert hat.  fotogloria hat mit ihm über seinen Werdegang und seine Erfahrungen gesprochen

fotogloria: Noch in der Auswahl-Phase hast Du einen Satz gesagt, der bei allen Beteiligten für bleibenden Eindruck gesorgt hat und immer wieder zitiert wurde: »Gebt mir einen einfachen schwarzen Gummischlauch und ich mache ein tolles Bild daraus.« Woher kommt Deine Begeisterung für dieses vermeintlich nicht so spannende und doch so anspruchsvolle Sujet?
Jan Michael Hosan: Das hat zwei Gründe. Erstens: In meinem ersten Beruf als Metallbauer habe ich mich mit den Eigenschaften von verschiedenen Materialien unter allen Bedingungen auseinander gesetzt. Schon damals war ich fasziniert von den unterschiedlichen Oberflächen. Zweitens: Ich mag es einfach sehr, etwas so lange auszuprobieren, bis es funktioniert oder gut aussieht – da bin ich Perfektionist und habe eine nahezu unendliche Geduld. Das trainiere ich mit jedem Shooting, aber auch mit meiner Schrauberei: Ich baue jedes Jahr in meiner Garage ein Motorrad Schraube für Schraube auf, in diesem Jahr ist es eine Triumph.
Insofern: Ein schwarzer Gummischlauch ist nicht einfach ein langweiliger schwarzer Gummischlauch. Ich möchte mit jedem Bild erreichen, dass der Kunde einfach noch stolzer auf seine Produkte ist.

© Jan Michael Hosan_OLY_fotogloria_2

Im Vorfeld konnte fotogloria einige sehr gute Beispiel-Bilder von Dir präsentieren, die Deine Arbeitsweise, Deine Präzision, Deine Liebe zum Detail und zum Licht sehr gut illustrieren. Wo hast Du die dafür nötige Erfahrung gesammelt?
Ich habe – wie wahrscheinlich jeder Fotograf – damit angefangen, erstmal jeden Auftrag anzunehmen. So habe ich auch viele Katalogshootings gemacht, Massenproduktion eben. Doch dabei habe ich gemerkt, dass ich ein viel größeres Interesse daran habe, mich mit dem jeweiligen Produkt auseinanderzusetzen. Wie funktioniert es, welches Detail hat welche Aufgabe, warum ist hier Metall und dort Kunststoff verarbeitet etcetera. Nach und nach habe ich aufwändigere Aufnahmen gemacht und meinen Kunden präsentiert. Das kam gut an. Und so werde ich mittlerweile ausschließlich für Qualität gebucht und nicht mehr für Quantität.

In der Entwicklungsphase für den finalen Bildstil für Olympus gab es ein großes Shooting mit Agentur, Kunden und fotogloria-Mitarbeitern, die Dir alle über die Schulter geschaut und mit Dir über die Möglichkeiten diskutiert haben – was war das für ein Tag?
Ich muss gestehen: Ich war ein wenig nervös. Ich wusste, dass ich im Studio einen sehr großen Aufbau haben werde, in dem mich viele Menschen erwarten und jeden meiner Schritte beobachten… So kam es dann auch, aber die Stimmung war dabei sehr gut, konzentriert und vor allem äußerst produktiv. Für mich war es toll zu beobachten, wie sich aus den vielen Meinungen am Ende ein klarer Bildstil heraus kristallisierte. Und das entlang meiner Fotografie, ein gutes Gefühl.
Außerdem war es sonnig und fotogloria hatte eigens einen Koch engagiert, der uns gut versorgt hat – was will man als Fotograf mehr?

OLY_WS_3

Vor allem die Produktaufnahmen der Olympus-Mikroskope sind aufwändig fotografiert und im Resultat sehr präzise und brillant – wie kommt es zu diesen einzigartigen Ergebnissen?
Berufsgeheimnis…  Na gut: Ich arbeite mit viel Licht. Sehr viel Licht. Lichtformern, Lightbrushes, Lichschlangen undsoweiter. Teile meines Licht-Equipments habe ich sogar selber gebaut, da ich für meine Zwecke am Markt nichts gefunden habe und zum Beispiel gerne sehr gezielte Lichtpunkte setze. Darüber hinaus arbeite ich mit den hochwertigsten Kameras, entweder mit der Leica S oder mit der Alpa mit Mittelformatrückteil – eine Kamera, die es nur in limitierter Stückzahl gibt und die per Handarbeit gebaut wird. Etwas besseres gibt es für Technik-Aufnahmen nicht.
Der Rest bleibt allerdings tatsächlich mein Berufsgeheimnis…

OLY_WS_1

Ebenso wie die Produkte bestechen die People-Aufnahmen. Was war und ist in diesem Bereich besonders herausfordernd für Dich?
People-Shootings leben durch das Team, das dahinter steht: Wie ist die Planung, wie ist die Stimmung. Für die Olympus-Shootings kann ich nur höchstes Lob aussprechen, die haben reibungslos geklappt. Alle Beteiligten – Olympus, Interbrand und fotogloria – haben ihren Job perfekt erledigt und ich hatte beste Arbeitsbedingungen. Das ist insofern wichtig, als das nur dann eine gelöste Stimmung für die richtigen Momente sorgen kann. Denn: Am Liebsten fotografiere ich dabei – im totalen Gegensatz zu den Produktshootings – ganz spontan und reagiere auf Situationen und Emotionen.

OLY_WS_4

Was hat Dir im Laufe der Zeit und bis heute am meisten Spaß in der Zusammenarbeit mit Olympus gemacht?
Ganz klar: Olympus setzt auf Qualität und hat mir als Fotograf genug Zeit für meine Fotografie eingeräumt. Unschätzbar. Aber das sieht man dann eben auch auf den Bildern.

 

* Nach einer klassischen Ausbildung zum Werbefotografen arbeitete Jan Hosan in Studios in Österreich und der Schweiz. Sein Handwerk schließlich mehr als beherrschend, eröffnete er 2006 sein eigenes Studio. Seitdem setzt er die Ideen seiner internationalen Kunden um – mit einem hochprofessionellen und den speziellen Anforderungen angepassten Equipment und immer mit seinem eigenen Blick. Jan Hosan ist auf Industrie-, Technologie- und Wissenschafts-Fotografie spezialisiert und lebt in Neuwied.

fotogloria vertritt Jan Michael Hosan exklusiv und weltweit: HIER sind seine Arbeiten zu sehen. Und über fotogloria können Sie ihn gerne für Ihre Ideen und Aufträge buchen – melden Sie sich jederzeit unter 040 609 42 906 oder info@fotogloria.de.