#FacesOfPhotography – Teil 21: Anna Mutter aus Hamburg

Im Interview für die #FacesOfPhotography erzählt die Hamburger Fotografin Anna Mutter darüber, was ihr die Fotografie bedeutet und welche Kunden sie sich nach der Krise wünscht:

Was ist Dein fotografischer Schwerpunkt?
Ich fotografiere Reisen, Reportagen und Portraits für Magazine und Unternehmen.

Wenn die Krise nicht wäre, woran würdest Du zur Zeit arbeiten?
Seit einem Jahr arbeite ich an einem Langzeitprojekt über Transgender. Anfang April hätte Vanessa, eine Transfrau aus Frankfurt, ihre lang ersehnte Geschlechtsangleichung in München vornehmen lassen. Dabei hätte ich sie begleitet. Sehr wahrscheinlich hätte in den Monaten April und Mai auch wieder eine Italien-Reise für meinen langjährigen Kunden „Feinkost Di Gennaro“ aus Stuttgart angestanden. Und ich hätte die Frühjahrsblüte für die Hamburger Baumschule Lorenz von Ehren fotografiert. Ein paar kleinere Termine (Interview-Bilder und Portraits), die bereits gebucht waren, wurden abgesagt. Mein nächster Auftrag, der bisher noch steht, ist ein Portrait der Hamburger Schauspielerin Hannelore Hoger. Vorgabe des Auftraggebers ist: ein enges Portrait vor schwarzer Leinwand. Hannelore Hogers Vorgabe: draussen und mit ausreichend Abstand…

Woran arbeitest Du anstattdessen?
Ich sortiere Daten und widme mich dem ein oder anderen liegen gebliebenen Papierkram. Da wir aber zwei Kinder zu Hause haben (5 und 7 Jahre), komme ich zu weniger, als ich gerne möchte. Wenn ich doch zu gerne fotografieren möchte, mache ich endlich mal wieder ein paar Bilder von unseren Mädchen. Das kommt im normalen Alltag meist zu kurz. Und ich konnte mein Fahrrad endlich reparieren. Das brauche ich dringend, wenn ich beginne (geplant ab Mai) den Dumont Bildatlas Hamburg für die Neuauflage im kommenden Jahr zu fotografieren.

Kannst Du der Situation etwas Positives abgewinnen?
Durchaus! Nach anfänglicher Unsicherheit habe ich begonnen die erzwungene Entschleunigung zu genießen, als Zeit zur Besinnung zu begreifen. Die Situation wirft uns gewissermaßen alle zurück auf die Grundlagen unseres eigenen Lebens und unser engeres Umfeld. Es ist schön, bewusst festzustellen, dass es sich dort richtig und gut anfühlt.

Was bedeutet Dir die Fotografie?
Auch wenn gerade jetzt deutlich wird, dass die Fotografie nicht der Inhalt meines Lebens ist, so ist sie mir doch „das Salz in der Suppe“. Sie bedeutet mir Ausgleich, im-Flow-sein, Glücksmomente.

Was ist Dein fotografischer Wunsch für die Zeit nach der Krise?
Ich fürchte, es wird noch längere Zeit dauern, bis wir von „nach der Krise“ sprechen können… Mein Wunsch ist, dass diese Krise die Chance zu einem moderateren System ist. Sehr hoch gegriffen und komplex, ich weiss!
Beruflich gesehen war ich vorher nicht unzufrieden. So möchte ich also mein Fotoprojekt weiterführen und gerne irgendwann schön veröffentlicht sehen. Ich wünsche mir, hin und wieder eine Reisereportage zu fotografieren, aber auch im näheren Umfeld Menschen und Orte zu entdecken, denen ich ohne die Fotografie nicht begegnen würde. Und ich möchte mir beruflich mehr Kontakte zu Unternehmen mit Sinn für Nachhaltigkeit suchen.

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