Im zwanzigsten Teil der #FacesOfPhotography erzählt Carsten Behler, welche positiven Aspekte er in der Krise für sich sieht und was seine schönsten Erinnerungen an seine Shootings sind:
Was ist Dein fotografischer Schwerpunkt?
Porträts und Reportagen für Magazine, Unternehmenskommunikation und Agenturen. Ich arbeite meistens on location und inszeniere dabei gerade bei Porträts gerne, setze mein Licht. Auf der anderen Seite schätze ich auch eine straightforward (Industrie)-Reportage. Die Fotos entstehen für Geschäftsberichte und Kunden- oder Mitarbeitermagazine oder Magazine wie GEO Wissen, stern, WamS, Financial Times,… In der letzten Zeit arbeite ich viel im Bereich Medical/Health.
Wenn die Krise nicht wäre, woran würdest Du zur Zeit arbeiten?
Ich hatte einige Aufträge anstehen, die alle abgesagt wurden: Ein paar Porträtjobs, eine größere Industrie-Reportage, eine Reportage im Kultursektor. Manches davon kann eventuell auf später verschoben werden, anderes fällt dann einfach weg. Ende März hatte ich vor, mit meiner Mappe loszuziehen, aber dann kam der Shutdown.
Woran arbeitest Du stattdessen?
In den ersten Wochen nahm das Homeschooling der Kinder viel Zeit in Anspruch, da war nicht viel Anderes möglich. Dann habe ich erstmal so unliebsame Themen wie die Steuererklärung abgearbeitet. Jobs mußten fertiggestellt werden. Jetzt arbeite ich noch ein paar Stellen meiner Mappe um. Und dann, da freue ich mich drauf, werde ich mein Büro mal wieder zu einem kleinen Studio umbauen und an Porträts arbeiten (vermutlich werden es Selfies, denn meine Familie ist immer nur schwer zu einer Fotosession zu überreden). Da ich bei Porträt-Aufträgen auch gerne etwas Aufwand mit Licht betreibe, kann ich hiervon vielleicht etwas bei zukünftigen Jobs anwenden. Parallel dazu versuche ich, meine Photoshopkenntnisse zu vertiefen.
Kannst Du der Situation etwas Positives abgewinnen?
Mehr Zeit zu haben, sich über verschiedene Dinge Gedanken zu machen. Mehr Zeit für die Familie. Mal im Garten zu entspannen, statt nur immer pflichtschuldig den Rasen zu mähen. Ich mag die Ruhe, die eingekehrt ist: Die Stadt ist leiser geworden, die Straßen leerer. Wenn ich es schaffe, die dem zugrunde liegende Krise auszublenden, sind einzelne Tage recht idyllisch. Aber letztendlich fühlt sich alles ein wenig an wie in einem dystopischen Film, bei dem erst kleine, unscheinbare Veränderungen auftauchen und man dann plötzlich feststellt, dass man mitten drin ist in der Katastrophe.
Was ist Dein fotografischer Wunsch für die Zeit nach der Krise?
Wieder eine gute Auftragslage zu haben, klar. Gerne größere Projekte, die in Zusammenarbeit mit dem Kunden geplant werden. Schöne Aufträge mit netten Begegnungen – was mir von den Jobs oft als schönste Erinnerung bleibt, sind die kurzen Gespräche mit den Menschen, die ich porträtiert habe.
Website von Carsten Behler
Instagram-Feed von Carsten Behler
LinkedIn-Kanal von Carsten Behler
Behance-Portfolio von Carsten Behler
Blink-Auftritt von Carsten Behler
Natürlich können Sie auch gerne über Fotogloria Kontakt zu Carsten aufnehmen – melden Sie sich jederzeit unter 040 609 42 906 -0 oder info@fotogloria.de