#FacesOfPhotography – Teil 153: Frank Peterschröder aus Dortmund

Bei Frank Peterschröder sorgte die Pandemie anfangs für einen sofortigen Auftragsstopp, Foto- und Filmproduktionen wurden erst einmal abgesagt. Aber im Laufe der Monate hat er erlebt, dass ihm seine Kunden nicht nur treu geblieben sind, sondern auch mit guten Aufträgen versorgt haben. Darüber hinaus hat er seine eigene Kreativität wieder entdeckt und setzt seither deutlich mehr freie Arbeiten um. Mehr dazu hat der den #FacesOfPhotography erzählt:

Frank, wie geht es Dir?
Gut.

Was hast Du in den vergangenen Wochen und Monaten beruflich erlebt?
Es war schon ein seltsames Gefühl, wie sich am Anfang der Pandemie mein gefüllter Terminkalender innerhalb von drei Tagen mehr oder weniger auflöste. Von Vollgas auf fast Null war im ersten Lockdown wirklich eine Herausforderung.
In dieser Krise war mir irgendwann aber auch klar, dass ich für den Moment zwar Aufträge verliere, aber nicht wirklich Kunden. Wir saßen fast alle im gleichen Boot. Alle wollten irgendwie, aber am Anfang wusste keiner wie. Mit treuen Kunden habe ich gemeinsam versucht Produktionen mit einem Hygienekonzept weiter zu führen. Ein paar Produktionen ließen sich so realisieren. Mein langjähriger Kunde Westnetz, gab mir in der schwierigsten Phase sogar eine Auftragsreihe, die eigentlich nicht geplant war, sich aber durch die Pandemie mehr oder weniger aufdrängte. Ich habe technische Anlagen und Landschaften unter anderem für den Webauftritt fotografiert. Es war ein gutes Gefühl zu erleben, das Kunden auch an mich und meine Familie gedacht haben.
Ich hatte auch das Glück, das ich gerade in dieser Zeit eine Foto- und Filmdokumentation über den Umbau und Kulturwandel eines Kunden realisieren sollte. Da ließ sich nichts verschieben, es wurde weiter gebaut, und so konnte ich da unter strengen Auflagen immer wieder fotografieren und filmen.

Hat sich der Blick auf Deine Fotografie im Zuge der Pandemie geändert?
In dieser Pandemie hatte ich viel mehr freie Zeiten, als ich es eigentlich gewohnt war. Dieses erzwungene Innehalten – so schwer mir das am Anfang fiel – empfinde ich aus heutiger Sicht als Chance. Ich hatte endlich die Gelegenheit, Altes aufzuarbeiten. Ich digitalisierte mein analoges Archiv. Ich setze mich noch einmal mit meiner eigenen Entwicklung auseinander. Ich nutzte die Gelegenheit auch noch einmal über meinen eigenen Tellerrand hinaus zu schauen. Was ist so passiert in der Fotoszene in Deutschland, welche Stile, welche Sichtweisen haben sich entwickelt. Ich stellt mir auch die Frage, wie kann ich mich jetzt weiter entwickeln? Irgendwann widmete ich mich dann meinen freien Arbeiten.

Hattest Du Zeit und Muße für freie Arbeiten?
Ganz ehrlich, und das ist wohl die wichtigste Erkenntnis, die ich aus dieser Pandemiezeit gewonnen habe: Mehr freie Arbeiten fotografieren. Anfangs war ich blockiert, ich war inzwischen zu sehr Auftragsfotograf. Freie Arbeiten hatte ich lange nicht mehr fotografiert. Ich musste mich erst einmal sortieren. Kleinere Initiativen vom BFF nutze ich dann, um abseits von meinem bisherigen Stil einfach mal neue Sachen auszuprobieren, experimenteller und künstlerischer zu fotografieren. Hauptsache anders machen als bisher, dachte ich mir, raus aus der Komfortzone.
Bedanken möchte ich mit hier auch noch einmal beim Land NRW, das in dieser Zeit zwei umfangreiche Stipendienprogramme unkompliziert an Kreative und Künstler ausgegeben haben. Das war eine sehr sinnvolle Unterstützung. Für dieses Stipendium portraitiere ich gerade Künstler, eine sehr spannende Serie, mit total spannenden Begegnungen, die mir unglaublich viel Spaß macht.

Was ist Dein persönlicher fotografischer Wunsch für die Zukuft?
Dranbleiben, ich glaube, das ich durch diese Krise neue kreative Akzente setzen konnte, da will ich weitermachen, und natürlich meine freien Projekte fortführen.

Website von Frank Peterschröder
Instagram-Feed von Frank Peterschröder
Facebook-Profil von Frank Peterschröder

Natürlich können Sie auch gerne über Fotogloria Kontakt zu Frank aufnehmen – melden Sie sich jederzeit unter 040 609 42 906 -0 oder info@fotogloria.de