Dominik Asbach hat noch kleinere redaktionelle Aufträge und er rechnet damit, dass die große Wirtschaftskrise erst noch kommt. Darüber und über mehr haben die #FacesOfPhotography mit ihm gesprochen:
Wie geht es Dir in dieser sonderbaren Zeit und womit verbringst Du Deine Tage?
Mir und meiner Familie geht es gut, wir sind gesund. Aber die ganze Situation geht uns tierisch auf den Senkel. Wir gehen aktuell in die neunte Woche mit Homeschooling, dass zerrt an den Nerven. Immerhin geht meine kleine Tochter jetzt ein mal pro Woche für 3 Stunden wieder in die Schule. Die große macht gerade Abi, da war auch länger nicht klar, wie das ablaufen soll.
Die journalistischen Aufträge gehen noch reduziert weiter, allerdings nur noch Corona-Themen wie Heinsberg, Homeschooling , Klopapier-Produktion oder Missstände in Altenheimen. Für die Zeit des Shutdowns habe ich einen syrischen Flüchtling portraitiert, zum Übersetzen war dessen Sohn dabei. Also haben wir uns zu dritt in einem Park getroffen und mussten aufpassen, dass uns die Polizei nicht sieht. Ganz komisches Gefühl, dass so ein Termin illegal sein soll.
Aufträge für Unternehmen kommen fast gar keine mehr rein, aus Agenturen habe ich gehört, dass deren Kunden Budgets streichen. Die große Wirtschaftskrise kommt erst noch.
Ich nutze die freie Zeit aber auch, um freie Arbeiten zu planen, ein Portraitprojekt habe ich schon mehrere Jahre im Kopf, jetzt ist Zeit es zu konkretisieren. Außerdem habe ich mein Archiv aufgearbeitet. Was mir am meisten fehlt ist das regelmäßige Eintauchen in fremde Welten.
Wenn alles normal wäre, wie würden Deine Tage aussehen?
Mir wurden einige Aufträge abgesagt, unter anderen hätte ich Fußballfans vor Stadien an Spieltagen fotografieren sollen – geht natürlich nicht. Alle Aufträge, wo mehrere Menschen zusammen gekommen wären finden nicht statt. Und das wird wohl noch lange so bleiben.
Was denkst Du: Was wird sich für die Branche mit der Krise verändern?
Ich habe die große Sorge, dass durch die Krise die Honorare noch weiter gesenkt werden. Bei einigen Verlagen und Agenturen gibt es ja schon Kurzarbeit, da werden die Kaufleute versuchen auch bei den Dienstleistern weiter zu sparen.
Was ist Dein persönlicher fotografischer Wunsch für die neue Normalität?
Ein großer Wunsch ist es, dass die Wertschätzung für Fotografie nicht noch weiter sinkt. Wir waren da schon vor Corona auf keinem guten Weg.
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