#FacesOfPhotography – Teil 123: Sascha Kraus aus Essen

Sascha Kraus hat die Zeit genutzt, um zwei sehr persönliche Bücher zu machen. Darüber und über seinen fotografischen Wunsch für die Zukunft hat er mit den #FacesOfPhotography gesprochen:

Sascha, wie geht es Dir?
Es geht mir gut. Ich habe eine tolle Familie und da läuft der Alltag einfach weiter. Homeschooling und Homeoffice sind natürlich eine Herausforderung, aber wir schauen nach vorn. Wir haben im ersten Lockdown angefangen Qualitytime zu verbringen und das Beste aus der Situation zu machen. Das machen wir jetzt auch, gehen raus und versuchen uns Routinen und Rituale zu erarbeiten die gut funktionieren. Es ist aber eine seltsame Zeit und es ist schon ein ungewisses Gefühl. Aber es geht weiter. Blick nach vorn.

Dancer Flies and Tales

Was hast Du jobmäßig in den vergangenen Monaten und vor allem auch letzten Wochen erlebt?
Viele Dinge wurden abgesagt oder auch auf unbestimmte Zeit verschoben. Nach dem der erste Lockdown ziemlich radikal das meiste gestoppt hat, gab es in den Sommermonaten ein paar kleinere Jobs. Im Sommer hätten Fotofestivals Arbeiten von mir zeigen wollen, letztlich gab es Online Präsentation, und das ist wirklich traurig, dass all diese tollen Dinge nicht stattfinden konnten und können. Die letzten Wochen vergingen sehr ruhig, ich denke viele Auftraggeber sind selbst unsicher in ihren Planungen. Ich hoffe sehr, dass es wieder genug Freiraum für Austausch geben wird.

Lake Baikal, 2020

Du arbeitest aktuell an zwei Buchprojekten, was hat es damit auf sich?
Ja, es ist für mich sehr spannend an diesen freien Themen zu arbeiten. Ich habe immer neue Ideen im Kopf und konnte sie in den letzten Wochen und Monaten sehr gut voranbringen.
Es ist für mich sehr reizvoll die freie Zeit für neue Projekte zu nutzen. Entstanden sind zwei Dummies für zwei sehr unterschiedliche Bücher, die aber dennoch irgendwie
zusammengehören. Vielleicht auch weil ich mich fast zeitgleich sehr intensiv mit ihnen beschäftigt habe. Das eine ist NUYU. Darin sind sehr persönliche Begegnungen mit Menschen in Dakar, Senegal entstanden. Das andere ist ZIMA. Darin sind Bilder, die ich Anfang des Jahres in Russland aufgenommen habe. Es ist toll, ich war tatsächlich noch bis Mitte Februar unterwegs. Ich bin dort mit der Transsibirischen Eisenbahn von Moskau bis zum Baikalsee gefahren. Ein tolles Erlebnis.

NUYU is turning the view towards the people I met in Dakar, Senegal. The pictures want to tell a story about personal and unique moments to emphasize common values.

Ein Buch zu machen ist keine Kleinigkeit – warum entscheidest Du Dich in dieser ohnehin schwierigen Zeit dafür?
Das ist Teil meiner Arbeit als Fotograf. Ich finde es wichtig zu machen und deshalb mache ich weiter. Es geht ja auch darum seine Arbeit zu zeigen. Ein Fotobuch ist immer eine persönliche Entscheidung, ich wäge durchaus ab, aber die Leidenschaft für das Medium Buch hat gesiegt.

Zima – Moskau-Lake Baikal, 2020

Was bedeutet Dir die Fotografie?
Also, die Fotografie ist ja erstmal mein Job und meine Arbeit. Aber natürlich auch meine Art, Dinge zu kommunizieren und die Art und Weise wie ich arbeite und auch freie Projekte vorantreibe. Die Fotografie ist so universell, vieles ist allgegenwärtig und kann dadurch sichtbar gemacht werden. Eigentlich ist alles da, wir müssen nur den Blick dafür haben, das ist ja das spannende an der Fotografie oder auch der Kunst.

Dancer Flies and Tales

Was ist Dein fotografischer Wunsch für die Zeit, die da kommen wird?
Die Fotografie ist wichtig in einer Gesellschaft. Es gibt so viele Bereiche und Nuancen in denen die Fotografie beobachtet und dokumentiert. Die Fotografie kann eine Bild der Gesellschaft sein und sie kann für die Gesellschaft eine Sichtweise auf die Welt ausdrücken. Ich glaube ganz romantisch daran, dass jede Krise erstmal auch etwas Positives mit sich bringt. Die Fotografie wird sich bestimmt verändern, wie sie sich ja auch schon die letzten Jahre stark verändert hat.

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