»Kreative Unterstützung für die Szene« – so heißt die Überschrift in der Juli/August-Ausgabe der Photonews.
Weiter heißt es: »Seit Ende März bietet der Blog von Fotogloria in kurzen InterviewsEinblicke in die aktuelle Situation von Fotografinnen und Fotografen. Eine lohnende Lektüre! Aber wie geht es Fotogloria selbst? Fragen an Edda Fahrenhorst, die das Büro seit zehn Jahren mit Mike Gamio führt.«
Und so hat Edda auf die Fragen von Chefredakteurin Anna Gripp geantwortet, hier ein Auszug:
Mit den „Faces of Photography“ widmet sich Fotogloria seit Ende März der Situation von einzelnen Fotografinnen und Fotografen in Zeiten der Corona-Krise. Aber wie sieht es bei Euch aus? Was für Folgen hat der Shutdown für Fotogloria?
„Einschneidende. Dank eines guten 2019, eines hervorragendes Jahresanfangs und sofortiger radikaler Kostenbremse sind wir finanziell noch für einen Moment auf der sicheren Seite. Seit Beginn des Shutdowns Mitte März allerdings sind wir bei den Fotoaufträgen etwa von sehr gut gefüllten Auftragsbüchern auf nahezu null gefallen und eine wirkliche Erholung ist noch nicht in Sicht. Alle anderen Bereiche sind auch deutlich spürbar eingebrochen, aber dankenswerterweise nicht komplett – so arbeiten wir etwa mit dem Foto-Team in Zingst jetzt ganz aktuell wieder an neuen Ausstellungen für den Herbst. Nichtsdestotrotz wird es auch bei uns darum gehen, wann sich das Gesamtgefüge wieder halbwegs normalisiert.“
Als eine positive Folge der Krise gelingt es etlichen Fotografen, sich nun auf freie, eigene Projekte zu konzentrieren. Das füllt nicht das Portemonnaie, aber könnte damit eine neue Ernsthaftigkeit professioneller Fotografie einhergehen?
Generell ist die Bedeutung von freien Arbeiten für den fotografischen Kulturbetrieb nicht hoch genug einzuschätzen. Das ist schon immer – auch unabhängig von Krisenzeiten – der Weg der Wahl gewesen, um mit eigenen bildnerischen Mitteln Fragestellungen verschiedenster Natur zu bearbeiten. Und das in ausnahmslos jedem Genre.
(…)
Entsprechend ist derzeit ein Vibrieren in der Szene – genreübergreifend – wahrzunehmen, überall werden Inhalte diskutiert, Qualitäten überprüft, neue Techniken und Fertigkeiten getestet, Schulterschlüsse entstehen, Wissen wird ausgetauscht, Profile werden geschärft, Kundendatenbanken auf Stand gebracht… Die professionelle Fotografie bringt sich – so der Eindruck trotz aller negativer Auswirkungen der Krise – in Position, um gestärkt anzutreten.
(…)
Fotogloria hat ein breites Netzwerk an Fotografen. Gibt es da noch Interesse für weitere Positionen? Wie können/sollten Fotografinnen und Fotografen an Euch herantreten?
Tatsächlich freuen wir uns ganz konkret über neue Kontakte zu Fotograf*innen mit den Schwerpunkten Industrie, Technik, Wissenschaft und Medizin.
Darüber hinaus ist das Spannende an der Fotografie, dass es genauso viele Positionen wie Fotograf*innen gibt – entsprechend warten überall interessante Begegnungen und Arbeiten, für die wir immer offen sind.
Herantreten kann man an uns per email oder über die diversen sozialen Kanäle. Eine Antwort gibt es auf all den Wegen jedenfalls immer, eine fotografische Zusammenarbeit vielleicht.
Wen das ganze Interview interessiert,kann die Photonews 7-8/20 auf der Website des Magazins nachbestellen.
So oder so sei jeder und jedem geneigten Fotointeressierten hiermit die Lektüre der Photonews von Anna Gripp und Denis Brudna nahegelegt.