Per Fahrrad und mit dem iPhone fotorafierend durch Miami – so arbeitet Marc Schmidt. Den #FacesOfPhotography erzählt er vom derzeitigen Fotografen-Alltag in den USA:
Wie geht es Dir dieser Tage?
Wie wir wohl alle, befinde auch ich mich natürlich in einem leichten Zustand der Angespanntheit, seit die Erdrotation unterbrochen wurde. Nun lässt es sich hier in Miami gleichwohl auch im Ausnahmezustand einigermaßen aushalten. Die Sonne scheint weiterhin, der Verkehr ist für ausgedehnte Radfahrten angenehmer als sonst. Ich koche noch mehr als eh schon.
Und auf dem Foto sehen wir…
…mich beim Einkauf der Kochzutaten mit ordnungsgemäßer Gesichtsverdeckung. Ganz lustig. Bitte legen sie eine Maske an, bevor Sie die Bank betreten…
Wie ist die fotografische Stimmung in den USA und in Florida?
Große Zeiten für Freunde des Stillebens. Alle anderen befinden sich der Schwebe zwischen galoppierender Niedergeschlagenheit und verhaltener Hoffnung auf baldige Besserung. Die Industrie steht still, Galerien haben geschlossen und kämpfen ums Überleben. In einem Land ohne nennenswertes soziales Netz, in dem 60 Prozent der Bevölkerung von Paycheck zu Paycheck leben, ist die Anspannung in der Branche merklich hoch.
Und wie ist Deine fotografische Stimmung?
Geplante Ausstellungen und Filmprojekte wie die Dreharbeiten zum neuen Sean Baker Film sind natürlich erstmal auf Eis gelegt. Ich würde gerne in die Epizentren der Enthirnung reisen, um Geschichte fotografisch festzuhalten. Etwa nach Kentucky, wo begeisterte MAGAisten schwer bewaffnet dem Ruf ihres von feinsinnigen zivilisatorischen Errungenschaften wie Anstand, Moral, Bildung und intellektueller Weitsicht ungebremsten Kult-Führers folgen und vor dem Capitol das Recht auf frühzeitiges Ableben einfordern. Die haben sogar einen Hashtag: #reopenamerica. Mir ists aus gesundheitlichen Gründen allerdings zu riskant. Daher besinne ich mich derweil lieber auf Arbeit daheim am Computer.
Woran arbeitest Du aktuell?
Momentan arbeite ich an einer neuen Serie mit dem Arbeitstitel “Deconstructed Moments”. Mehr dazu ist dann hoffentlich demnächst in einer Ausstellung zu sehen. Zeit zur Vorbereitung habe ich ja im Moment genug.
Und last but not least: Was sind Deine fotografischen Hoffnungen für die Zeit nach der Krise?
Dass es weitergeht.
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