7 Fragen an… Industriefotograf Christian Ahrens

fotogloria: Warum bist Du Industriefotograf geworden?
Christian Ahrens: Die professionelle Fotografie bot mir die Möglichkeit, zu neuen Ufern aufzubrechen und neue Abenteuer zu erleben. Eine Kamera in der Hand und ein Auftrag: das ist die beste Legitimation, die Wunder der Welt zu sehen, zu erkunden und in starke Bilder zu übersetzen. Meine Mission: die Technologie-Abenteuer unserer Zeit zu fotografieren und den Menschen dabei in den Mittelpunkt zu stellen.

Kannst Du Dich an Deinen ersten Job erinnern?
Mein Einstieg in die Berufsfotografie begann mit einer Art Paukenschlag: über die Empfehlung einer befreundeten Videoproduzentin buchte mich eine Eventagentur drei Tage nach Athen. Dort begleitete ich des Europäische Händlertreffen eines Autokonzerns. Höhepunkt war die große Gala im „Peace and Friendship Stadium“ zu Athen. Es war herausfordernd, brachte mich an meine Grenzen, aber es war ein Erfolg. Ich erinnere mich an einen Moment, als ich in der Hallendecke auf einem Techniksteg saß, um Bilder aus der Vogelperspektive zu machen. Da legte ich die Kamera eine Minute beiseite und nahm den Moment mit allen Sinnen auf: die exponierte Situation, die vielen Menschen, die außergewöhnliche und sensationelle Location, die Erkenntnis, dass nur Fotografen (und ein paar Spezialisten) solche Erlebnisse haben. Mir war klar: das ist mein Ding.

Trockenbaumonteur im Einsatz

Was war Dein schönstes / schlimmstes Erlebnis als Fotograf?
Die schönsten Erlebnisse sind bei mir immer gekoppelt an außergewöhnliche Locations und Arbeitssituationen. Sehr spannend waren zum Beispiel Fotoproduktionen, die stattfanden….
… auf einem Hochspannungsmast,
… bei Sprengreinigungen in einem Kraftwerk
… im Industrie-Abbruch mit aufregenden Maschinen und Anlagen
… in unterirdischen Speicheranlagen
… usw. usf.
Mein schlimmstes (aber gleichzeitig auch sehr hilfreiches Erlebnis) war ein Auftrag, bei denen es um fummelige Sachaufnahmen ging. In meiner Anfangszeit hatte ich einen Kunden, für den ich Jahr für Jahr schreckliche Studioaufnahmen von schrecklichen Objekten produzierte. Ich war jung (im Geschäft) und brauchte das Geld…. Von Jahr zu Jahr fiel mir das immer schwerer, und irgendwann war mir klar, wie sehr diese Arbeit gegen mein Selbstverständnis als Fotograf verstieß. Ich habe den Job dann gekündigt und freiwillig auf zwei Monatsumsätze verzichtet – aber ich fühlte mich absolut erleichtert.

Wie arbeitest Du am liebsten?
Klare Antwort: im Team! So abwechslungsreich und aufregend unser Beruf ist, man ist normalerweise auch ein einsamer Wolf. Daher bin glücklich, in Silvia Steinbach eine Partnerin gefunden zu haben, mit der ich nicht nur beruflich, ästhetisch, fotografisch usw. hervorragend harmoniere, sondern mit der es auch unglaublich viel Spaß macht, Produktionen gemeinsam zu entwickeln und zu gestalten und einfach zusammen zu arbeiten. Die Kamera wandert von Hand zu Hand, ein fließender Übergang, wir kennen uns, ahnen meist schon, was der jeweils aktive Fotograf gleich benötigen wird und können so sehr effizient und schnell arbeiten. Wir sind einfach ein kongeniales Team.

Liesegang, Ticona, Abbruch

Was verbindet Dich mit fotogloria?
Wir Zwei fühlen uns bei fotogloria sehr gut aufgehoben: Edda, Jochen und Mike sind sympathische Profis, die schon viel für und mit uns erreicht haben und von denen wir noch ganz viele großartige Projekte und Umsätze erhoffen. Unser gemeinsames Mammutprojekt mit über 100 Fotoproduktionen ging dank der professionellen Organisation von fotogloria praktisch reibungslos über die Bühne, war gut verhandelt und hat zudem wie erhofft einiges an Folgeaufträgen erbracht. Wir freuen uns auf alles, was noch kommt!

Wie hast Du Deinen eigenen fotografischen Schwerpunkt / Standpunkt entwickelt?
Als ich mit der professionellen Fotografie begann, habe ich sehr intensiv genau nach diesem Schwerpunkt gesucht. Am wichtigsten war es mir, meinen Anspruch auch einzulösen: Ich will mit der Kamera in der Hand Abenteuer erleben: sinnliche, haptische, optische, fotografische, ästhetische. Diese Möglichkeit habe ich in der Corporate-, Unternehmens- und Technologiefotografie gefunden.
Bei dieser Suche waren auch zwei Bücher hilfreich und wegweisend: „Corporate & Location Photography“ des amerikanischen Fotografen Gary Gladstone und „Beruf Fotograf“ von fotogloria-Mitglied Gert Wagner. Unter anderem über diese Vorbilder kam ich zu meiner beruflichen Mission.
Aber es geht mir nicht nur darum, »mein Ding« zu machen. Noch wichtiger ist die Mission unserer Kunden: was sie erreichen und kommunizieren wollen, ihre Botschaft und ihre Mission steht im Mittelpunkt jeder unserer Aufträge, und wir geben immer alles, um für diese Botschaften einen starken Ausdruck zu finden.
Und was die Bildsprache angeht: was ich heute wie fotografiere ist das Ergebnis eines langen Entwicklungsweges, der sich aus vielen Quellen speist, aber den Silvia und ich auch über weite Strecken gemeinsam gegangen sind. Über Jahre haben wir unsere Bildsprache gemeinsam verfeinert. Wir produzieren Fotografien, die von einem enthusiastischen Blick auf die Welt geprägt sind und dies möglichst kraftvoll ausdrücken.

Abbruchverband, Bauwerksmechaniker

Für welchen Kunden würdest Du gerne einmal arbeiten?
Oh, da fallen mir eine Menge möglicher Auftraggeber ein: für einen Offshore-Windanlagenbetreiber, für Sonnenkraftwerker in der Wüste, für große Reedereien, für große und kleine Werften oder ganz einfach für gut geführte Technologie-Unternehmen, die herausfordernde Dinge tun, einen Beitrag für die Zukunft unserer Gesellschaft leisten und wirklich verstanden haben, dass ihre Mitarbeiter und das Miteinander in der täglichen Arbeit einen unerhört großen Wert darstellen.

* Christian Ahrens ist eine Hälfte des Kreativ-Verbundes Ahrens+Steinbach. Gemeinsam mit seiner fotografischen Partnerin Silvia Steinbach hat sich das Duo auf die Arbeitswelt spezialisiert. Sie realisieren gemeinsam bildbasierte Projekte für Verbände, Institutionen, öffentliche Auftraggeber oder Unternehmen. Ahrens+Steinbach stellen den Menschen in den Mittelpunkt und fotografieren in den Bereichen Corporate, Industrie und Unternehmensreportage. Ahrens+Steinbach leben in Lindlar und Köln und arbeiten überall.

fotogloria vertritt den Industriefotograf Christian Ahrens zusammen mit seiner Parterin Silvia Steinbach exklusiv und weltweit. Über fotogloria können Sie das Duo Ahrens+Steinbach gerne für Ihre Ideen und Aufträge buchen – melden Sie sich jederzeit unter 040 609 42 906 -0 oder info@fotogloria.de.