Nach einer Krebs-Diagnose im ersten Lockdown geht es Julie Nagel jetzt wieder gut und sie freut sich darauf, neue Aufträge und freie Arbeiten zu fotografieren. Über all das und noch einiges mehr haben die #FacesOfPhotography mit ihr gesprochen:
Julie, wie geht es Dir?
Mir geht es jetzt sehr gut. Das letzte Jahr war schwierig, bei mir wurde im ersten Lockdown Brustkrebs diagnostiziert und so hatte ich meine Behandlungen im Coronajahr. Das hat mein Leben stark beeinträchtigt, meine Ärztin hat mir so gut wie jeden Kontakt verboten. Ich war beispielsweise 3 Monate nicht einkaufen (also nicht mal Brot und Tomaten). Jetzt bin ich geheilt und 2 x geimpft. Ich mache mir natürlich etwas Sorgen weil ich dadurch so weg vom Fenster war, aber das ist wiederum wegen Corona wahrscheinlich gar nicht so aufgefallen.
Was war in der Zeit die Fotografie für Dich?
Vor meiner Diagnose war ich eigentlich voll motiviert und bin gleich losgezogen um in meinem Umfeld zu fotografieren. Dann kam natürlich die Pause und später hatte ich auf einmal Zeit meine Strecke aus Chenjiagou, dem Ursprungsort von Taiji, fertig zu bearbeiten. Ich war dort 2019. Und dadurch ist jetzt eine Ausstellung in Kooperation mit dem Konfuzius-Institut Hamburg zustande gekommen und ein Fotobuch. Auf die Idee wäre ich wahrscheinlich unter normalen Umständen gar nicht gekommen.
Was hast Du beruflich dann die vergangenen Wochen erlebt?
Ich habe gerade erst wieder angefangen zu arbeiten, und war überrascht wie entspannt alle waren. Ich glaube wir sind durch die steigenden Impfzahlen auch schnell wieder bei einem normalen Umgang miteinander. Die wenigen Bilder die ich dazwischen gemacht habe, sind ja alle mit Maske entstanden das fand ich sehr merkwürdig, da hat mir einfach ein Teil der Kommunikation gefehlt, ich glaube es ist wichtig das die Menschen mein Gesicht sehen können wenn ich sie fotografiere. Auch die Angst sich zu nahe zu kommen ist bei einem Nahkämpfer wie mir schwierig.
Was kann Fotografie – auch im Hinblick auf die Pandemie?
Fotografie hat ja viele Ausdrucksmöglichkeiten, ein Foto zeigt immer auch etwas von der Persönlichkeit des Fotografen, und da bin ich froh das meine Kollegen offensichtlich nicht ihren Humor verloren haben, das ist auch das, was ich mir gewünscht habe. Auch werden uns in der Zukunft die Bilder an diese Zeit erinnern, für mich persönlich, das wird jetzt komisch klingen, sind auch die sich ähnelnden Bilder aus der ganzen Welt irgendwie verbindend – wir müssen da alle gemeinsam durch, auch wenn die Welt auf einmal wieder viel größer geworden ist.
Was ist Dein persönlicher fotografischer Wunsch für die Zukunft?
Jetzt freue ich mich wirklich wieder darauf zu fotografieren, gerade auch freie Projekte, da hat sich ja was angestaut in mir.
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