Schlagwort-Archive: Reportage

7 Fragen an… Portraitfotografin Anna Mutter

Warum bist Du Fotografin geworden?
Ich war schon immer interessiert an anderen Menschen, deren Lebensweg und
– umfeld. Die Kamera wurde für mich zu einer Art »Kontaktmittel«. Mit den Bildern konnte ich von diesen Begegnungen erzählen, sie festhalten und sammeln. Für meine Bewerbung an der Fachhochschule Hannover, berühmt für ihren Studiengang Fotografie mit Schwerpunkt Fotojournalismus, habe ich zum Beispiel damals eine Reportage über einen alten Herren-Friseur am Hamburger Hafen fotografiert. Er war Elvis-Fan, legte zum Haare schneiden Platten auf, frisierte noch echte 50ger-Jahre-Tollen und fuhr in seiner Freizeit ein Mofa der Marke Quickly, Baujahr 1960. Sein Friseursalon sah aus, als sei die Zeit stehen geblieben und er war eine echte Instanz im Viertel. Wem die Zeit zum nächsten Haarschnitt zu lange war, kam zwischendurch einfach vorbei um Neuigkeiten auszutauschen oder Alltagsprobleme zu besprechen. Durch die Kamera erhielt ich Zutritt zu diesem Mikrokosmos, in dem ich sonst ein absoluter Fremdkörper gewesen wäre. Den Friseursalon gibt es heute nicht mehr und wenn ich zurück denke, freue ich mich, dass ich das von Nahem erleben durfte.

© Anna Mutter _ fotogloria _ 3

Kannst Du Dich an Deinen ersten Auftrag erinnern?
Ja… ich hatte gerade mein Praktikum als Redaktionsfotografin bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung begonnen und sollte eine Kindergärtnerin portraitieren. Klingt unspektakulär, war aber aufregend genug. Schließlich war es das erste Mal für mich, dass ich in einem genau vorgegebenen Rahmen fotografieren musste. Ohne die Möglichkeit zur Nachbesserung oder Wiederholung. Und das Ergebnis musste gut genug sein, um in einer der größten deutschen Tageszeitungen gedruckt werden zu können. Ich war wahnsinnig aufgeregt.

Was war Dein schönstes Erlebnis als Fotografin?
Es gab schon viele schöne Erlebnisse in meinem bisherigen Fotografinnen-Leben. Eines der schönsten, an das ich bei dieser Frage als erstes denke, war die Erfahrung mit einer afrikanischen Familie in deren Lehmhütte mitten in der Natur zu übernachten. Ich habe in Zusammenarbeit mit GEOlino ein Unicef-Projekt in Kenya fotografiert, bei dem es um Hygiene im Alltag zur Vermeidung von Krankheiten ging. Was die Kinder in der Schule zu diesem Thema gelernt hatten, sollten sie zu Hause umsetzen und in ihre Familien weitertragen. Um das fotografisch zu dokumentieren, durfte ich 3 Tage bei einer Familie in einem einfachen Lehmhütten-Dorf ohne Elektrizität und sonstige Vorzüge der westlichen Zivilisation verbringen. Abends saß ich mit der ganzen Familie an der Feuerstelle, in der Ferne hörte ich Trommeln, der Himmel war voller Sterne, in den Bäumen raschelte es, weil sich Tiere darin bewegten. Wir konnten uns nicht mit Sprache verständigen und trotzdem fühlte ich mich beschützt, geborgen und aufgenommen in dieser anderen Welt. Der Geruch eines Lagerfeuers erinnert mich auch heute noch an dieses einzigartige Erlebnis.

Wie arbeitest Du am Liebsten?
Am liebsten beobachte ich und tauche dabei mit etwas Zeit in die Situation ein. So entstehen für mich die stimmungsvollsten Bilder. Das ist bei einer Reisereportage so, wenn ich mich treiben lassen und das Licht beobachten kann oder  bei einem Portrait, wenn es mir gelingt, einen gewissen Draht zu derjenigen Person herzustellen.

Susianna "Susi" Kentikian - die deutsche Boxerin mit armenischer Abstammung ist dreifache Weltmeisterin im Fliegengewicht und bereitet sich in Hamburg auf ihren nŠchsten WM-Kampf am 24.April vor

Was verbindest Du mit fotogloria?
Aufbruch und Mut. Ich war gerade mit meinem Studium fertig und wuchs langsam in die berufliche Selbständigkeit hinein. In einer Zeit, in der große Bildagenturen zu straucheln begannen, weil die Bildpreise in den Keller sanken und das Wort »Zeitungssterben« entstand. Durch meinen Existenzgründer-Coach bekam ich Kontakt zu fotogloria. Ein Trio, das den Mut besaß, in diesen Zeiten eine neue Fotografen-Agentur zu gründen und mir seine Partnerschaft anbot.

Wie hast Du Deinen eigenen fotografischen Schwerpunkt entwickelt?
Mein fotografischer Schwerpunkt hat sich gewissermaßen selbst entwickelt. Als ich mich fürs Studium bewarb, wusste ich nur, dass ich in den Bereich der erzählerischen Fotografie möchte. Künstlerische Fotografie oder Werbefotografie sprach mich deutlich weniger an als die journalistische Fotografie. Als ich mich mit meiner ersten Mappe nach dem Studium auf Bewerbungstour durch die Redaktionen begab, erhielt ich Aufträge für Reisereportagen und Portraits. Das hat sich dann verfestigt und war auch gut auf Unternehmen übertragbar. Einer meiner Unternehmenskunden zum Beispiel ist ein italienischer Feinkosthändler. Für seinen Warenkatalog fotografiere ich regelmäßig kleine Reportagen über seine zuliefernden Betriebe in Italien.

© Anna Mutter _ fotogloria _ 5

Für welchen Kunden würdest Du gerne einmal arbeiten?
Über diese Frage musste ich tatsächlich am längsten nachdenken. Vielleicht für einen Reiseveranstalter, der mich zusammen mit meiner kleinen Familie und meiner Kamera um die Welt schickt. Oder für eine exklusive Hotelkette. Während unserer Elternzeit sind wir für 3 Monate durch Südostasien gereist. Aus den Bildern ist eine große Reisereportage entstanden, die in Brigitte MOM gezeigt wurde. Es ist traumhaft, wenn Beruf und Familie so vereinbar sind.
Und wenn es mal was völlig anderes sein soll… Ich habe einen Faible für Brillen. Obwohl ich selbst noch gar keine trage. Für einen Brillenhersteller oder Augenoptiker Portraits von Brillenträgern und eine Reportage über die Produktion zu fotografieren, würde mir Spaß machen.
* Anna Mutter liebt es, Menschen zu treffen, mit ihnen zu reden, sie kennen zu lernen. Und dabei schafft sie es immer – selbst wenn die Begegnung nur flüchtig ist – genau das Vertrauen aufzubauen, das es für ein gutes Portrait braucht. Zu ihrer Herangehensweise sagt sie: »Meine Kamera ist für mich eine Brücke. Ob im Bereich Corporate, Portrait, Wirtschaft oder Reise – fotografierend kann ich mich den Menschen und ihren Tätigkeiten nähern, sie verstehen und darüber eine Geschichte erzählen.« Anna Mutter lebt in Hamburg und arbeitet international.

fotogloria vertritt die Portraitfotografin Anna Mutter exklusiv und weltweit. Über fotogloria können Sie sie gerne für Ihre Ideen und Aufträge buchen – melden Sie sich jederzeit unter 040 609 42 906 -0 oder info@fotogloria.de.

Horizonte-Countdown 2014 | Alessandro Sala

»Die Kritik hat »One World« als sehr spezielles kleines »fotografisches Welttheater« bezeichnet.« So sagt es der Pressetext zu der Ausstellung, an der 12 fotogloria-Fotografen während des siebten Umweltfotofestivals »Horizonte Zingst« ihre Arbeiten zeigen. Mit dazu gehört Alessandro Sala und seine Strecke  »Fuck for Forest« (in Zusammenarbeit mit unserem italienischen Partner LUZphotos).

fotogloria_Sala_FFF

WHAT
»Fuck for Forest« is an erotic, no profit ecological organization, based in Berlin. It is the world’s first eco-porn organization and may be the only porn website specifically created to raise money for a cause, over 80 percent of the money goes to charities that work to preserve the world’s rain forests.
The organisation’s unorthodox methods have made it difficult to distribute the money it makes, as a result, »Fuck for Forest« is working on a project to work directly with indigenous communities in Costa Rica, Perù and the Brazilian Amazon rainforest.

WHERE
I shoot these images inside the »Fuck for Forest« headquarters in Berlin, where some members live.

WHY
I would like to show this interesting world that I first met when I was shooting a reportage about rainbow family gathering in Portugal.

HOW
Nothing special about the technique, the really difficult thing was organize the shooting date.

fotogloria_Sala_FFF (3)

WHO
I started to work as a photographer in a commercial studio in Milan, Controluce, where I improved my technical skill about light and studio equipment. In the same time I attended a photojournalism course at John Kaverdash Accademy in Milan. Right after this period, in 2005 I met my master Alex Majoli and start to work with him for 7 years in countless number of different projects. In this period we put the basis to the creation of a studio where young photographers works together and promote their independent projects. In May 2008 Cesura opened. Now after 6 years Cesura is a strong group of photographers, that works with editorial market, museum and personal project, we also create our own printing house, Cesura Publish, and printing lab, Cesura Lab.

P.S.:
Die ganze Geschichte »Fuck for Forest« von Alessandro Sala finden Sie im fotogloria-Archiv. Bei allen Fragen zur Lizensierung oder zu anderen Themen melden Sie sich gerne und jederzeit. Natürlich können Sie Alessandro Sala auch für Ihre Ideen und Aufträge über fotogloria buchen: info@fotogloria.de oder 040 609 42 906 -0.

Horizonte-Countdown 2014 | Nicoló Minerbi

»Das ganze Kaleidoskop zeitgemäßer Thematik im Zusammenhang mit Natur und Umwelt zu bearbeiten und wirkungsvolle Aussagen damit zu gestalten«, ist für Kurator Klaus Tiedge Herausforderung und Vergnügen zugleich – bei der jährlich wiederkehrenden Bilderschau des Umweltfotofestivals »Horizonte Zingst«, das am 24. Mai 2014  zum siebten Mal eröffnet wird.

In diesem Jahr sind 13 fotogloria-Fotografen und ihre Arbeiten in den Ausstellungen mit dabei. Wir stellen im »Horizonte-Countdown« jeden Tag einen von Ihnen vor. Heute ist es Nicolò Minerbi und seine Arbeit »Wag Hotel«, in Zingst zu sehen in der Gruppenausstellung »One World«. Viel Spaß!

Wag Hotels, suites for cats and dogs å© Nicolo' Minerbi

WHAT
Imagine a pet world. Where rooms, spas and gyms are populated by dogs and cats. Where everything is meant to be seen from a lower perspective… where four legs rule. Then, this is it. A kindergarden created to host cats and dogs, while their „parents“ are at work, somewhere in the Silicon Valley.

WHERE
This is the San Francisco Wag Hotel, right off the 101, the Tech freeway that links the nerds of the City to the geeks of Silicon Valley

WHY
Not just because it’s weird. To be honest this is the less interesting part of the story. As a matter of fact, topics are not the pets here. But the people. The ones that work here, dealing with furry customers as it were a common thing to do, the ones that drop their „babies“ in the morning like they weren’t empty nesters anymore, the ones that could see themselves as parents again.

HOW
Shot with a Leica rangefinder digital camera, just because that’s the way I like it.

Wag Hotels, l'albergo per cani e gatti

WHO
I have a problem. Kind of a desease. I see pictures around me. That happens me all the time.
Although sometime I decide to turn them into photos, sometime I just let them go away. No memories for nobody. Strong light in the background I just found out it’s more exciting than sex with strangers. I used to live somewhere, but you’ll find me somewhere else.

 

P.S.: Die ganze Geschichte »Wag Hotel« von Nicoló Minerbi finden Sie im fotogloria-Archiv, bitte HIER entlang. Bei allen Fragen zur Lizensierung oder zu anderen Themen melden Sie sich gerne und jederzeit.

P.P.S.: Nicolo Minerbi ist ein fotografisches Ausnahmetalent: Keine Szene, kein Thema, keine Situation, keine Idee, aus der er nicht – fast im vorbeigehen – ein Bild komponiert. Für seine Fotografie mixt er intelligente Gedanken, visuelle Visionen, spitzfindigen Humor, stilistischen Überschwang und schlicht Spaß zu ganz eigenen Bildwelten – und das alles entlang der perfekt beherrschten Klaviatur fotografischer Ausdrucksformen. Nicolò Minerbi lebt derzeit in Modica/ Sizilien und arbeitet weltweit.

P.P.P.S.: fotogloria vertritt Nicoló Minerbi weltweit. Über fotogloria können Sie ihn natürlich gerne für Ihre Ideen und Aufträge buchen – melden Sie sich jederzeit unter 040 609 42 906 -0 oder info@fotogloria.de.

 

Horizonte-Countdown 2014 | Marco Gualazzini

»Wir versuchen, dem Publikum ein sehenswertes und inspirierendes Angebot voller Denkanstöße zu machen. Und das zusätzlich mit vielen Emotionen aufzuladen.« erklärt Kurator Klaus Tiedge sein Ansinnen für die Fotoschauen während des siebten Umweltfotofestivals »Horizonte Zingst«, das in 8 Tagen – am 24. Mai 2014 – beginnt.

Und so wundert es nicht, dass  Marco Gualazzini und seine Arbeit »South Sudan« (in Zusammenarbeit mit unserem italienischen Partner LUZphotos),  für die  Gruppenausstellung »One World« ausgewählt wurde. Viel Spaß!

Sudan Borders War © Marco Gualazzini

WHAT
For over two years Sudan’s government has waged a bombing campaign against civilian it accuses of supporting Nuban rebels. Cheap shrapnel bombs are dropped out of Antontov cargo plans nearly every day. The campaign has terrorized the people of the Nuba mountains, forcing many to flee, and making it difficult for others to plant and tend their farms.
This war is nothing more than the backwash of the war thar involved the country from 1983 to 2005, which caused almost two million victims, with government troops on one side, and on the other, the Sudan People’s Liberation Army. A clash which was intensified after the coup of Omar al-Bashir in ’89, and ended with a peace agreement that led to the referendum on 9 July 2011, the day of the Independence of South Sudan.

WHERE
On the borders between South Sudan and Sudan.

WHY

I’ve been covering Africa for last two years. The newest nation in the world, South Sudan, has always attracted my attention.

HOW
I was lucky, I met people, like the bishop Macram, who helped me a lot because they hoped that through our reports their situation would come to the attention of international public opinion.

Sudan Borders War

WHO
As a photographer, I’m trying to do my best to be a bridge between you and them. In this equation I’m just a messenger. What matters is the testimony, the story, the message

P.S.:
Die ganze Geschichte »South Sudan« von Marco Gualazzini finden Sie im fotogloria-Archiv, bitte HIER entlang. Bei allen Fragen zur Lizensierung oder zu anderen Themen melden Sie sich gerne und jederzeit. Natürlich können Sie Marco Gualazzini auch für Ihre Ideen und Aufträge über fotogloria buchen: info@fotogloria.de oder 040 609 42 906 -0.

Das Herz der Wirtschaft schlägt mit fotogloria

Die deutsche Wirtschaft ist in ihrer Innovation, Perfektion und Zuverlässigkeit einzigartig. Und in ihrer Vielfalt legendär. So viel ist bekannt.
Wie viele Millionen Menschen aber alleine in den Unternehmen der deutschen Metall- und Elektro-Industrie beschäftigt sind, welche Unternehmen auf ihrem Gebiet Weltmarktführer sind und wie viele Produkte »Made in Germany« ihren Weg ins Ausland antreten, davon erzählt die Website » Herz der Wirtschaft «. Und die Fotos dazu liefern die fotogloria Fotografinnen und Fotografen.
Im Interview erzählen Klaus Chevalier und Nicolas Schöneich von der betreuenden Agentur IW Medien Köln mehr zu dem Projekt.

fotogloria: Das » Herz der Wirtschaft « – welche Idee steckt dahinter?
Klaus Chevalier und Nicolas Schöneich: Das » Herz der Wirtschaft « sind die Unternehmen der deutschen Metall- und Elektro-Industrie. Das sind Firmen, die zum Beispiel Autos oder Schiffe bauen, die Elektrotechnik oder Maschinen produzieren – und auf ihrem Gebiet häufig Weltmarktführer sind. Sie beschäftigen mehr als 3,7 Millionen Menschen hierzulande und sorgen für mehr als 60 Prozent aller Exporte. Zugleich kennt man aber viele von ihnen gar nicht. Diese Unternehmen stellen wir – die Mitarbeiter der Kölner Agentur IW Medien – auf der Webseite www.herz-der-wirtschaft.de vor. Damit die Menschen erfahren, wo Deutschlands Wirtschaft Spitze ist und wer sie dazu macht: alle Beschäftigten vom Azubi bis zum Chef.

An wen wendet sich das Projekt?
Wir sprechen einerseits die Menschen an, die in einem M+E-Unternehmen arbeiten: Sie sollen sich dort wiederfinden, sie sollen lesen, warum ihre Kollegen stolz auf ihre Branche und deren Leistungen sind. Andererseits aber ist natürlich auch die breite Öffentlichkeit unsere Zielgruppe: Seien es Jugendliche, die nach einem Ausbildungsplatz in einer innovativen Branche suchen, oder einfach Technikbegeisterte, die wir mit Blicken hinter die sonst verschlossenen Werkstore faszinieren wollen.

© Tobias Gerber_fotogloria_IWK

Vorgestellt werden Unternehmen in Bild und Text. Und die Bilder liefern Ihnen unter anderen fotogloria-Fotografen wie Jan Michael Hosan, Anna Schroll oder Tobias Gerber – was schätzen Sie an der Zusammenarbeit?
Bilder machen unsere Unternehmensreportagen erst sehenswert. Und die fotogloria-Fotografen bringen genau den Blick mit, den wir uns wünschen. Sie haben das Auge für die besten Motive, sind kreativ und technisch immer auf dem neusten Stand. Egal, in welcher Region Deutschlands wir auch kurzfristig einen Fotografen brauchen – fotogloria hat einen, der unsere Ansprüche versteht: Wenn man junge Spezialisten für Industriefotografie wie Jan Michael Hosan oder Anna Schroll bucht, weiß man, dass die Aufnahmen perfekt werden und dabei authentisch bleiben. Da gibt es keine Routinen, nur große Aufgeschlossenheit und die Lust am besten Bild, ob von der tonnenschweren Maschine oder vom winzigen Bauteil. Bei Jan kommt noch eine Besonderheit hinzu: Er ist gelernter Metallbauer, zu ihm fassen die Menschen in dieser Branche sehr schnell Vertrauen, weil er weiß, wie sie ticken. Das macht den Umgang mit den Beschäftigten umso leichter.

Wonach suchen Sie die gezeigten Unternehmen aus? Vielmehr: Können sich interessierte Unternehmen auch bei Ihnen melden?
Wir suchen eigentlich »nur« nach interessanten Geschichten, ob über ein Unternehmen, eine Technologie oder einen einzelnen Mitarbeiter. Ob über die Nummer Eins in einem Nischenmarkt, das Auto von morgen oder eine sozial engagierte Ingenieurin. Zu allen drei Aspekten gibt es sicher noch eine Unmenge zu erzählen. Auftraggeber von »Herz der Wirtschaft« sind die Arbeitgeberverbände der deutschen Metall- und Elektroindustrie. Deshalb ist die einzige Voraussetzung, um von uns vorgestellt zu werden, dass ein Unternehmen Mitglied in einem Verband wie Nordmetall oder Südwestmetall ist.

© Jan Michael Hosan_fotogloria_IWK

Das » Herz der Wirtschaft « schlägt noch nicht lange, stellt aber schon jetzt Unternehmen aus vielen Regionen Deutschlands vor – was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Es gibt sicherlich mehrere Tausend Firmen, die wir potenziell porträtieren könnten, mit Abertausenden Themen. Insofern werden wir weiter deutschlandweit nach spannenden Unternehmen suchen, sie besuchen und vorstellen. Parallel wollen wir die Bekanntheit der Seite ausbauen, sodass noch mehr Menschen das »Herz der Wirtschaft« entdecken.

Die Bilder von oben nach unten wurden fotografiert von Anna Schroll, Tobias Gerber und Jan Michael Hosan.

* Anna Schroll liebt es, Menschen bei der Arbeit zu portraitieren – deren Tätigkeit, das individuelle Arbeitsumfeld, die Leidenschaft für das, was sie tun. Sie ist dabei die stille Beobachterin hinter der Kamera, die ihren Protagonisten viel Raum und gerne Zeit lässt. Damit schafft sie es, in ihren Motiven dezent und dennoch wirkungsvoll auf den Punkt zu kommen. Anna Schroll lebt in Jena.

* Nach einer klassischen Ausbildung zum Werbefotografen arbeitete Jan Michael Hosan in Studios in Österreich und der Schweiz. Sein Handwerk schließlich mehr als beherrschend, eröffnete er 2006 sein eigenes Studio. Seitdem setzt er die Ideen seiner internationalen Kunden um – mit einem hochprofessionellen und den speziellen Anforderungen angepassten Equipment und immer mit seinem eigenen Blick. Jan Hosan ist auf Industrie-, Technologie- und Wissenschafts-Fotografie spezialisiert und lebt in Neuwied.

* Bereits am Anfang seiner fotografischen Karriere entwickelte Tobias Gerber seine Liebe zum Detail in einem kleinen Werbestudio für Produkt- und Architektur-Aufnahmen – es folgte eine klassische Ausbildung zum Fotografen in einem Stuttgarter Studio mit dem Schwerpunkt Industrie. Seit dem Jahr 2000 arbeitet er freiberuflich in den Schwerpunkten Portrait, Corporate, Reise und Landschaft. Tobias Gerber lebt bei Stuttgart.
fotogloria vertritt Anna Schroll, Jan Michael Hosan und Tobias Gerber exklusiv und weltweit. Über fotogloria können Sie sie natürlich auch gerne für Ihre Ideen und Aufträge buchen – melden Sie sich jederzeit unter 040 609 42 906 -0 oder info@fotogloria.de.

Horizonte-Countdown 2014 | Federico Ciamei

»Das ganze Kaleidoskop zeitgemäßer Thematik im Zusammenhang mit Natur und Umwelt zu bearbeiten und wirkungsvolle Aussagen damit zu gestalten«, ist für Kurator Klaus Tiedge Herausforderung und Vergnügen zugleich – bei der jährlich wiederkehrenden Bilderschau des Umweltfotofestivals »Horizonte Zingst«, das am 24. Mai 2014  zum siebten Mal eröffnet wird.

In diesem Jahr sind 13 fotogloria-Fotografen und ihre Arbeiten in den Ausstellungen mit dabei. Wir stellen im »Horizonte-Countdown« jeden Tag einen von Ihnen vor. Heute ist es Federico Ciamei (in Zusammenarbeit mit unserem italienischen Partner LUZphotos) und seine Arbeit »Diorama«, in Zingst zu sehen in der Gruppenausstellung »One World«. Viel Spaß!

Diorama at the Museum of Natural History, Milan

WHAT
An inventory of animals reminding, in their enbalmed stillness, of an ancient time inhabited by fantastic creatures.
– Extraordinary tasks performed by elephants
– Terrestrial animals of India, the beast the kills with a gaze
– The mares fertilized by the wind
– Do fishes breathe? do they sleep?
– Beings that have a third intermediate nature between animal and vegetable
(excerpt from the index of Natural History by Plinio)

WHERE
Milan, Museum of Natural History

WHY
I like when its not clear if something is for real or not, when a photo is more about what is hidden than what is showing

HOW
Handheld digital camera with a fixed 50mm lens

Diorama at the Museum of Natural History, Milan

WHO
– I like to work on stories about people with unlikely or impossible dreams.
– I’m attracted by images that are not complete or perfect, I want something missing so that the viewer can jump in and ideally add something.
– I really enjoy working with film instead of digital, so I use it whenever I can.
– I grow up in the center of Rome. About twenty years ago it was still possible to sneak inside the Colosseo at night where I played a roman version of hide and seek with my friends, we named the game Bastardi Gladiatori.
– I like playing soccer, but I’m not really good at it.

P.S.:
Die ganze Geschichte »Diorama« von Federico Ciamei finden Sie im fotogloria-Archiv, bitte HIER entlang. Bei allen Fragen zur Lizensierung oder zu anderen Themen melden Sie sich gerne und jederzeit. Natürlich können Sie Federico Ciamei auch für Ihre Ideen und Aufträge über fotogloria buchen: info@fotogloria.de oder 040 609 42 906 -0.

7 Fragen an… Industriefotografin Silvia Kröger-Steinbach

fotogloria: Warum bist du Industriefotografin geworden?
Silvia Kröger-Steinbach: Weil mich meine Kamera an Orte bringt, an denen ich sonst nicht sein könnte. Fotografien haben eine unglaubliche Wirkung. Schnell, intensiv, eindringlich. Es ist ein großartiges Medium, um starke und emotionale Aussagen zu treffen. Das ist genau mein Ding. Und nicht zuletzt ist es einfach einer der schönsten Berufe der Welt.

Kannst du dich an deinen ersten Job erinnern?
Ja klar. Eine Reportage für Brigitte WOMAN. Eine Geschichte über die blinde Sabiye Tenberken. Sie hat eine Blindenschule in Tibet gegründet und leitet diese gemeinsam mit ihrem Mann. Ich war wahnsinnig aufgeregt und sehr nervös. Aber die Stimmung war sehr gut und in wenigen Augenblicken entstand eine sehr offene und vertraute Atmosphäre, in der es sich gut arbeiten ließ. Ich war sehr beeindruckt von dieser jungen und starken Frau und habe das Interview mit meiner Kamera begleitet und im Anschluss einige Portraits von ihr und ihrem Mann gemacht. Damals (2006) wollte der Verlag die Bilder auf Mittelformat und auf Film fotografiert haben. Ich fotografierte mit meiner Mamiya RZ67. Obwohl schon alle Welt digital unterwegs war, hatte ich nichts dagegen, auf Film zu fotografieren. Ich hab sie geliebt, diese Kamera. Und ich muss zugeben, dass ich zu den Spätzündern gehörte, was das Umsatteln auf die digitale Fotografie anging.

Edelsteinfasser (Patrick Schneider Fasseratelier)

Was war dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Fotograf?
Außer einigen technischen Schäden, welche ja für das Fotografenherz sehr schlimm sein können, ist mir in meiner beruflichen Laufbahn bisher noch nichts wirklich schlimmes passiert.
Natürlich sind die schönsten Erlebnisse in einem Fotografenleben, wenn man einen tollen und aufregenden Auftrag hat, sich an großartigen Location aufhalten darf und die Bedingungen perfekt sind. Das ist einfach und macht großen Spaß. Weniger einfach sind die Momente in denen nicht alles perfekt ist. Die Lokation ist so lala und die Bedingungen (Zeitmangel, Enge, schlechtes Licht…) nicht zufrieden stellend. Dennoch ist immer ein gutes Bild möglich. Davon bin ich überzeugt. Die schönsten Erlebnisse sind für mich die, in denen unter solchen Voraussetzungen ein gutes Bild gelingt.

Wie arbeitest du am Liebsten?
Ich arbeite am liebsten im Team mit meinem Kollegen Christian Ahrens. Zusammen sind wir einfach unschlagbar! Eingespielt wie wir sind, können wir auch schwierige Gegebenheiten und Locations entspannt und ruhig händeln. Wir sind wirklich ein starkes Team!
Ich höre außerdem gerne den Satz: »Sie machen das schon«. Ich mag es, wenn die Bilder noch offen sind und ich als Fotografin auf die Bildkonzepte Einfluss habe.
Und ich arbeite gerne an außergewöhnlichen Locations. Dann verspüre ich immer ein besonderes Glücksgefühl darüber, welchen Weg mir meine Kamera bahnt.
Darüber hinaus mag ich es, wenn ich herausgefordert werde. Deshalb müssen die Bedingungen nicht immer perfekt sein.
Und ich liebe es, dass Fotografierverbotsschild ignorieren zu dürfen.

© Silvia Steinbach_fotogloria

Wie hast Du Deinen eigenen fotografischen Schwerpunkt / Standpunkt entwickelt?
Ich würde sagen, mein fotografischer Schwerpunkt hat mich gefunden. Ursprünglich wollte ich mich fotografisch im Sport austoben. Allerdings hat mir hier die Vermarktung der Bilder nicht gefallen. Zu schnell, zu kurzlebig, zu hektisch, zu unästhetisch…
Aufträge aus den Bereichen Industrie und Corporate kamen einfach auf mich zu und wurden  immer zahlreicher. Erst im Laufe der Zeit habe ich meine Liebe zu dieser Fotografie entdeckt. Und jetzt möchte ich so schnell nichts anderes mehr tun – es ist spannend, aufregend, immer anders, und das Wichtigste: es ist eine absolut sinnvolle Fotografie.
In meinem Fotodesign-Studium hat mich dieser Bereich noch eher weniger interessiert. Es brauchte etwas Erfahrung, Menschen bei der Arbeit, Technologien und Arbeitsprozesse so zu visualisieren, dass es spannend, emotional und für die Zielgruppe ansprechend wurde. Dabei bin ich nicht der stille Begleiter, sondern kreiere bewusst und aktiv Bilder für die Unternehmenskommunikation. Neue und innovative Techniken und Entwicklungen, sowie die Menschen dahinter zu zeigen und im Bild verständlich zu machen, ist eine große Aufgabe. Ganz nach meinem Slogan: Der Mensch im Mittelpunkt, die Technik im Vordergrund und neue und innovative Entwicklungen in der Industrie im Fokus.

Was verbindest Du mit fotogloria | büro für fotografische zusammenarbeit?
Ein starkes Team, mit drei Charakterköpfen, die den Markt beobachten, neugierig und ehrgeizig sind.
Ich gebe gerne Verantwortung an fotogloria ab, denn ich weiß, hier bin ich gut aufgehoben. Besonders für große Projekte, wie im vergangenen Jahr für den DIHK (Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.) in Berlin, schätze ich es, fotogloria an meiner Seite zu haben!
Ich glaube, in diesem Dreierteam steckt viel Potenzial und ich bin gespannt und voller Erwartung auf die noch anstehenden Projekte und Aufgaben. Wir sind gemeinsam schon einen ganz schönen Weg gegangen und viele weitere werden hoffentlich noch folgen. Toll, dass wir uns über den Weg gelaufen sind!

© Silvia Steinbach_fotogloria_3

Für welchen Kunden würdest Du gerne einmal arbeiten?
Die großen Namen der Industrie machen sich natürlich gut in der Referenzliste und haben meistens spannende und aufregende Locations. Daher sind sie natürlich immer gern gesehene Kunden und Auftraggeber.
Aber grundsätzlich arbeite ich gerne für Kunden, die die Themen unserer Zeit, wie Fachkräftemangel und die Azubi-Rekrutierung im Blick haben und aktiv und kreativ angehen.
Ich möchte weiterhin vor allem für Kunden arbeiten, die mit einer emotionalen und spannenden Bildsprache ihre Zielgruppe erreichen wollen und erkannt haben, dass das Medium Fotografie hierfür eine starke Waffe ist.

 

* Silvia Kröger-Steinbach ist eine Hälfte des Kreativ-Verbundes Ahrens+Steinbach. Gemeinsam mit ihrem fotografischen Partner Christian Ahrens hat sich das Duo auf die Arbeitswelt spezialisiert. Sie realisieren gemeinsam bildbasierte Projekte für Verbände, Institutionen, öffentliche Auftraggeber oder Unternehmen. Ahrens+Steinbach stellen den Menschen in den Mittelpunkt und fotografieren in den Bereichen Corporate, Industrie und Unternehmensreportage. Ahrens+Steinbach leben in Lindlar und Köln und arbeiten überall.

fotogloria vertritt die Industriefotografin Silvia Kröger-Steinbach zusammen mit ihrem Parter Christian Ahrens exklusiv und weltweit. Über fotogloria können Sie das Duo Ahrens+Steinbach gerne für Ihre Ideen und Aufträge buchen – melden Sie sich jederzeit unter 040 609 42 906 -0 oder info@fotogloria.de.

Leica Galerie – Didier Ruef zeigt seine »Animals‘ World«

Jeder Fotograf hat sein thematisches Steckenpferd, an dem er oft entlang seiner ganzen Laufbahn arbeitet. So entstehen teils kuriose, teils persönliche, vielleicht banale und nicht selten in die Hunderte gehende Bildersammlungen, die sich Ihren Weg in die Öffentlichkeit – je nach Ausprägung – erst bahnen müssen. Nicht so Didier Ruefs fotografischer »roter Faden«: Seit Anbeginn seiner Karriere fotografiert der fotogloria-Fotograf Tiere. Besser gesagt: Menschen und ihre Beziehungen zu Tieren. Immer als »Beiwerk« zu seinen Aufträgen, die ihn rund um den Globus reisen lassen. Und das immer so gut, so stetig humorvoll und in einer solchen Vielfalt, dass seine Arbeit »Animals‘ World« nun mit einer großen Schau in der Leica Galerie in Zingst gewürdigt wird – die Eröffnung ist am 4. Oktober 2013 ab 17.30 Uhr im Rahmen des »Fotoherbstes Zingst«.

Klaus Tiedge, der Kurator der Ausstellung sagt zu Didiers Arbeiten: »Es sind klassische bildjournalistische Tugenden, die Didier Ruef auszeichnen. Den erzählenden Höhepunkt einer Situation versteht er in wirkungsvoll gestalteten, sehenswerten Fotografien zu erfassen. Idealerweise ist die Leica seine Kamera für diese Arbeitsweise. Er steht damit in der Tradition beispielsweise eines Cartier Bresson. Die Agentur fotogloria hat sich bei der Suche nach außergewöhnlicher zeitgenössischer Fotografie als extrem leistungsstark bewährt. Sie erfüllt damit eine wichtige Funktion in der Fotoszene.«

USA, spanish Harlem å© Didier Ruef

fotogloria: Wann hast Du die ersten Bilder zu Deinem Langzeitprojekt »Animals‘ World« fotografiert?
Didier Ruef: Ich habe die ersten Bilder gemacht, als ich als professioneller Fotograf angefangen habe – das war 1985.

Warum Tiere?
Ich bin mit Hunden und Katzen aufgewachsen und sie immer geliebt… Im Ernst: Mein großes fotografisches Thema war und ist der Mensch – wo und wie leben die Menschen, was treibt sie an, was treibt sie um. Und Tiere sind – egal wo Du hinkommst – immer mit dabei. So habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, die vielfältigen Beziehungen zwischen Mensch und Tier rund um die Welt aufzuspüren und zu fotografieren – im Optimalfall mit einer gehörigen Prise Humor.

Evening suit and bow tie. Swans.

Deine Bilder sind tatsächlich sehr komisch – was denkst Du über den Humor in der Fotografie?
Die Welt in der wir leben, kann Humor gebrauchen. Oder auch Ironie. Die Situationen auf meinen Bildern sind immer real, nie gestellt, es sind Alltagsszenen und damit – auch in ihrer Komik – stellvertretend für unsere Zeit.

Arbeitest Du immer noch an der Serie?
Ja, das mache ich. Mein Ziel sind weitere 20 starke Bilder und dann veröffentliche ich ein weiteres Buch.*

Russia. Birds. Communist statue. Star

Deine »Animals‘ World« wird in einer großen Ausstellung in der Leica Galerie ausgestellt – wie denkst Du darüber?
Eine Show in der Leica Galerie in Zingst zu haben ist großartig. Die freundschaftliche und herzliche Atmosphäre ist toll, um dem Publikum meine Bilder und meine Sicht auf die Dinge näher zu bringen – ich hoffe, die Zuschauer haben Spaß und nehmen vielleicht auch den ein oder anderen kritischen Gedanken mit.

HIER sehen Sie eine Auswahl aus Didier Ruefs Projekt »Animals‘ World«. Bei allen Lizensierungswünschen oder sonstigen Fragen melden Sie sich gerne und jederzeit bei fotogloria unter +49 (0)40 609 42 906 -0 oder auch unter info@fotogloria.de.

*Der schweizer Verlag QTI hat einen kleinen, aber feinen Bildband von Didier Ruefs »Bestiarium« herausgebracht. ISBN:  978-88-85922-14-3