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#FacesOfPhotography – Teil 140: Klaus Einwanger aus Rosenheim

Klaus Einwanger hat den pandemiebedingten Umsatzeinbruch bei seinen Kunden erlebt und auch selber zu spüren bekommen. Gleichzeitig hat er aktiv sein Portfolio erweitert und arbeitet parallel an zwei Buchprojekten. Wie sein Blick auf die Unsicherheit im Markt ist und was er zum Thema »Unterbietungskampf« denkt, darüber hat er mit den #FacesOfPhotography gesprochen:

Klaus, wie geht es Dir?
Ehrlich gesagt sehr, sehr gut. Damit meine ich nicht unbedingt die aktuelle Auftragslage oder den betriebswirtschaftlichen Aspekt, das könnte durchaus besser sein.
Die Pandemie-Zeit war und ist für mich eine Zwangspause, die ich persönlich sehr gut nutze.
Ich verbringe sehr viel Zeit mit meiner Familie, bin selbst viel in den Bergen unterwegs und habe parallel in meinen Geschäftsbereichen viel umgeworfen, neu strukturiert und neu gedacht. Zusätzlich habe ich mir viel Zeit für den BFF (Berufsverband Freie Fotografen und Filmgestalter e.V.) nehmen können, um dort die Gründung der BFF Service UG und den Aufbau der BFF Akademie zu unterstützen. Hier übernehme ich nun für zwei Jahre ehrenamtlich das Amt des Geschäftsführers – auch absolut spannend.

Du bist im Bereich Foodfotografie – was hat sich entsprechend bei Dir in den vergangenen Wochen und Monaten getan?
Viele unserer Kunden haben unter der Pandemie sehr gelitten. Geschäftsbereiche wurden aufgelöst oder zusammengelegt, viele Mitarbeiter entlassen und aufgrund hoher Umsatzeinbrüche wurden auch Werbebudgets dramatisch gekürzt. Zu vielen unserer Kunden haben wir einen sehr persönlichen, wunderbaren Kontakt und ich muss sagen, dass uns das sehr trifft.
Betriebswirtschaftlich bedeutet das für uns, dass viele der ansonsten immer wiederkehrenden Themen nicht mehr beauftragt wurden.

Hat die Pandemie in Deinem Bereich inhaltlich, stilistisch und wirtschaftlich etwas verändert?
Inhaltlich würde ich sagen, dass es für immer mehr Kunden immer wichtiger ist, parallel zu werblichen Fotoproduktionen auch Content für wenig zusätzliches Budget zu bekommen.
Dadurch, dass die schnelle digitale Kommunikation immer bedeutender wird und zusätzliches Filmmaterial immer wesentlicher, begleiten wir heute viele Produktionen auch filmisch.
Stilistisch kann ich von meiner Seite aus sagen, dass wir viel experimentiert haben – vom Markt her erkenne ich aber aktuell keine Veränderungen – nur mehr Unsicherheit.
Wirtschaftlich passiert leider gleichzeitig zu mehr Anforderungen genau das von mir vor Monaten schon Befürchtete und Proklamierte – viele Kollegen haben aus einer aktuellen Not heraus aufgehört betriebswirtschaftlich und nachhaltig zu kalkulieren.
So hat ein Unterbietungskampf begonnen, von dem am Ende keiner profitiert, meiner Meinung nach auf lange Sicht auch nicht der Kunde.



Wie schätzt Du die aktuelle Lage in der Fotografie insgesamt ein?

Fotografie war und ist in einem extremen Wandel. Das ist und bleibt spannend.
Ich denke, dass wir einen immer größeren Drift erleben werden. Eine Aufspaltung in zwei Bereiche. Die Fotografie als Kunstform die stark ist in ihrer Aussage und Wirkung. Und die bilderschaffende Fotografie um »das Tägliche« zu vermitteln.
Für diese Bildschaffenden wird Fotografie eine Teilleistung der Erstellung eines Motives sein, gemischt mit vielen weiteren Techniken, die hier immer noch mehr und verstärkt zum Einsatz kommen werden.

Hattest Du Zeit und Muße für freie Arbeiten?
Ja, tatsächlich habe ich die Zeit auch dafür genutzt. Ich habe zwei Arbeiten, die vor Corona entstanden sind, editiert. Mit Unterstützung von Leica habe ich mein Projekt `written in their faces´ in NewYork, London und Tokio umgesetzt. Ein weiteres ist regional entstanden. Aus beiden Themen sollen Bücher entstehen.
Während der Corona Zeit habe ich auch weiter werbliche Studioarbeiten produziert, um aktiv mein Portfolio zu erweitern.

Was ist Dein persönlicher fotografischer Wunsch für die Zukunft?
Persönlich möchte ich weiterhin wieder mehr international arbeiten, für Werbung und freie Themen. Mich fotografisch weiterentwickeln und ganz viel Spaß dabeihaben.
Weitere außergewöhnliche Menschen treffen. Spannende Projekte anstoßen oder ein Teil von ihnen sein. Für die professionelle Fotografie selbst wünsche ich mir nach Corona ein Wertschätzungsrevival.

Website von Klaus Einwanger
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Ein Jahr #FacesOfPhotography – Stefan Hobmaier aus München

Stefan Hobmaier hat am 24. März 2020 mit seinem Selbstportrait das Projekt #FacesOfPhotography eröffnet – wie es ihm damals, ganz am Anfang der Pandemie ging, können Sie HIER nachlesen.

Zum Jahrestag des Projektes haben wir ihn gebeten, sich noch einmal vor und hinter die Kamera zu begeben – das Foto sehen Sie oben. Und wie es ihm ein Jahr später geht, das hat er uns ebenfalls verraten:

Stefan, wie geht es Dir?
Mir geht es sehr gut. Derzeit baue ich mir in Berlin einen neuen Lebensmittelpunkt auf und
das ist natürlich sehr schön und spannend. Den sicheren Hafen München zu verlassen ist
ein Wagnis und gerade jetzt noch mehr. Aber: Ein neuer Reiz und eine neue
Herausforderung in einer offenen Stadt helfen mir auch dabei wieder kreativer und freier
zu arbeiten. München bleibt natürlich für Jobs erhalten, da ich meine kleine Bürowohnung behalte und per ICE oder Auto nach wie vor schnell im Süden bin.

Ein Jahr Pandemie – was hast Du beruflich erlebt?
2020 hat sich für mich glücklicherweise nach einem kurzen Auftragsloch ab Mitte Mai
wieder sehr gut angefühlt. Es kamen schöne und umfangreiche Aufträge, gerade in der
Werbung. Im Grunde habe ich zwar viel weniger Tage insgesamt gearbeitet, der
Umsatzeinbruch war aber nicht so dramatisch wie befürchtet.
2021 ging bei mir eher schleppend los, das ist aber zumindest im Januar und Februar
nicht ungewöhnlich. Spannend wir dann eher wie sich das Jahr ab Ostern entwickelt.

Wenn Du Dich unter Deinen KollegInnen umhörst – was hörst Du?

Hier ist ein ganz deutlicher Riss zu vernehmen: Der eine Teil hat gut bis sehr gut
gearbeitet und das scheint gerade bei den KollegInnen der Fall gewesen zu sein, die im
People-, Werbe- und Corporatebereich arbeiten oder auch viel Bewegtbild anbieten.
Der andere Teil hat teils dramatisch zu kämpfen. Gerade redaktionell arbeitende
FotografInnen sind sehr betroffen und der Autobereich hatte einige Monate nahezu
Stillstand durch die schwer möglichen Reisen.
Generell hat die Pandemie bezeigt, dass die Schnelllebigkeit in unserem Beruf noch
zunimmt und sich alle darauf einstellen sollten.

Wie ist Deine Prognose für die Branche, für die Fotografie?
Momentan finde ich es schwierig eine kurzfristige Prognose abzugeben. Langfristig würde
ich aber sagen, dass sich schon vor Corona absehbare Entwicklungen noch beschleunigt
haben: Mehr Bewegtbild, Spezialisierung, Digitalisierung, Social Media, digitale Akquise
statt Mappentermine…
Auch thematische Veränderungen sieht man verstärkt, hin zu mehr Nachhaltigkeit,
Gendergerechtigkeit oder sozialen Themen. Corona wird die Gesellschaft noch weiter
verändern und wir als FotografInnen können hier auch dazu beitragen den Wandel positiv
zu gestalten.

Hat die Pandemie Deinen Blick auf die Fotografie verändert?
Ja, auf jeden Fall. Verschiedene freie Projekte und der intensive Austausch mit anderen
Kreativen und KollegInnen haben mir gezeigt worum es mir in meiner Arbeit eigentlich
geht: Geschichten erzählen und Menschen damit bewegen.
Ein gutes Beispiel wäre hier das Projekt »ES IST OKAY« von Designerin Lisa Gumprich,
wofür ich die Motive fotografiert habe. Die freie Kampagne gibt während der Pandemie
Mut und Hoffnung und ist bis Ende März deutschlandweit auf digitalen Außenflächen zu
sehen.

Was ist Dein persönlicher fotografischer Wunsch?
Ich möchte offen, neugierig und kreativ bleiben.

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P.S.: Aus seinen Coronaselfies, die er im ersten Lockdown fotografiert hat ist übrigens der Kalender 16 Punkt entstanden

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#FacesOfPhotography – Teil 112: Enno Kapitza aus München

Mit seiner Serie »Aufhellungen« hat Enno Kapitza während des ersten Lockdowns konsequent jeden Tag eine kleine Geschichte, Anekdote, Begegnung vor allem im Bild, aber auch per Wort erzählt. Nach 50 Folgen beendete er die Serie und ging in einen arbeitsreichen Sommer.
Vor ein paar Tagen nun, hat er die »Aufhellungen« wieder aufgenommen. Warum das für ihn auch eine Überwindung war, woran er außerdem arbeitet und worüber er im Bezug auf die Fotografie nachdenkt, darüber hat er mit den #FacesOfPhotography gesprochen:

Enno, wie geht es Dir?
Heute morgen – es ist Dienstag, der 3. November – wache ich auf mit der Nachricht eines Terroranschlags in Wien, den bevorstehenden US Wahlen mit ungewissem, schicksalhaftem Ausgang, einem kalten, verregnetem Novembertag und der omnipräsenten Corona-Krise.
Und dennoch. Mir geht es gut. Ich bin gesund, nur ein Bänderriss hat mich die letzten Wochen lahmgelegt. Nichts dramatisches.
Ich blicke zuversichtlich in die Zukunft. Komischerweise mehr denn je.

Morgenlicht. Blick auf die Alpen von einem Voralpenberg südlich von Lenggries

Wie ist es Dir in den letzten Monaten beruflich ergangen und was bedeutet in dem Zusammenhang der erneute Lockdown (light)?
Schon kurz vor Ende des ersten Lockdowns zeichnete es sich ab, dass ich einen sehr intensiven Arbeitssommer vor mir hatte. Das gipfelte dann in einen goldenen September. Kurzfristige, aber auch von langer Hand geplante Projekte standen an. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich in so kurzer Zeit so viel und so viel verschiedenes fotografiert habe.
Der Lockdown light ist schwer einschätzbar in seiner Tragweite. Jobabsagen hatte ich deshalb noch keine, aber dafür auch keine neuen Anfragen. Und eines meiner Standbeine, die Reisefotografie und Reportagen im Ausland, ist seit März weggefallen.

Neugeborenes in der Zeit des Lockdowns – Frauenklinik München

Zum ersten Lockdown hast Du die Serie »Aufhellungen« ins Leben gerufen. Nun, nach einer Pause geht es damit weiter – was hat es damit auf sich?
Der erste Lockdown war eine ungekannte, globale Krisensituation. Kontaktsperren, Ausgangsverbote, Shutdown der Wirtschaft, alle Jobs von heute auf morgen storniert.
Seit einigen Jahren war ich immer dankbarer geworden für alles, was ich als freier Fotograf erleben durfte. Die Kamera hatte mir unzählige Türen geöffnet. Zu Menschen, Geschichten, Ländern und Herzen. Schicht um Schicht hat sich das in mir aufgetragen. In einem guten Sinne.
Ich fing an die Fotos zu sammeln, über die ich Geschichten erzählen konnte, die Mut machen, ablenken, verbinden und zeigen, dass man nicht alleine auf der Welt ist.
Ich schreibe schon immer gerne. Die tägliche Morgenroutine ein Foto auszusuchen und einen Text dazu zu verfassen hat mir in der Zeit einen konstruktiven Rahmen gegeben.
Nach fünfzig Beiträgen hatte ich viel gutes Feedback bekommen. Es war ein schönes Gefühl, dass ich mit meiner Arbeit etwas bewegen konnte. Eine Frau hat mir sogar Prints abgekauft, die jetzt bei ihr zu Hause hängen und die ihr täglich Kraft geben, wie sie mir neulich erst wieder schrieb.
Die zweite Serie anzufangen, war eine Überwindung. War es doch das Eingeständnis, dass die Krise wieder da ist, vielleicht sogar noch dramatischer als im Frühjahr. Ich weiß auch nicht, ob ich das wieder so lange durchhalten kann. Noch gibt es mir wieder diesen mantrahaften Rahmen. Dennoch, ich bekomme wieder schöne Rückmeldungen und Dank. Die positive Energie alleine ist es schon wert.

Von einem Waldbrand gezeichneter Berghang nahe München.

Hattest und hast Du Zeit und Gelegenheit darüber hinaus an freien Projekte zu arbeiten?
Im ersten Lockdown habe ich viel fotografiert, erst sehr konzeptlos. Stimmungen, Details, Athmosphäre, Masken am Boden, Absperrbänder.
Bis ich dann in unserem Wald Veränderungen bemerkte und die „Waldheime“ fotografierte. Das ZEIT Magazin hat es veröffentlicht und im Schloss Rochsburg hängt noch bis diese Woche eine große Ausstellung.
Parallel arbeite ich seit letztem Jahr an einem persönlichen Fotoprojekt über meine Eltern.
Dafür war ich mit meinem Vater in Schlesien und meiner Mutter und Tante (die mir ebenfalls sehr nahesteht) in ihrer Heimat Japan.

Lockdown, München.

Was denkst Du, was macht die Krise mit der Fotografie allgemein – wirschaftlich, inhaltlich, stilistisch?
Die Krise hat schon allgemein so vieles verändert, nichts wird mehr so sein, wie es früher war. Was dramatisch klingt, zeigt sich möglicherweise aber nur in kleinen Details, minimalen Verschiebungen, unmerklichen Stimmungslagen.
Was die Fotografie selber angeht wird die Krise auch hier ein Beschleuniger sein. Tendenzen werden sich schneller zu Realitäten wandeln. Honorare werden noch knapper kalkuliert werden, inhaltliche Relevanz wird lange noch an der Krise bemessen werden, was aber auch dazu führen kann, dass mehr Tiefe, Bedeutung und Emotionalität die Oberhand gewinnen könnten.
Stilistisch wird es immer schwieriger sein nicht vom Bildertsunami aus Instagram und der extrem hohen Taktung weggespült zu werden. Daher glaube ich, dass die persönliche Handschrift immer wichtiger sein wird und nicht der Versuch einem Trend zu folgen, der morgen schon wieder von vorgestern gewesen sein wird.

Was ist Dein persönlicher fotografischer Wunsch für die Zeit, die da kommen wird?
Fotografie und deren Rezeption werden immer selbstverständlicher, breiter, beliebiger und die Kommunikation mit ihr scheint schon fast zu einer neuen, globalen Sprache geworden zu sein.
Ich wünsche mir, dass in dieser neuen Umgangssprache, diesem visuellen Esperanto die Poesie und Literatur sich stets weiter entwickelt und Anerkennung behält.

Aus der Serie »Waldheime«.

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*Das Foto von Enno hat Ulrike Frömel gemacht.

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#FacesOfPhotography – Teil 86: Florian Jaenicke aus München

Für Florian Jaenicke ist die Fotografie ein wunderbares Mittel, um sich den großen Fragen des Lebens zu nähern. Darüber und über noch mehr hat er mit den #FacesOfPhotography gesprochen:

Was ist Dein fotografischer Schwerpunkt?
Ich habe mich schon immer für Menschen interessiert und folgerichtig liegt mein fotografischer Schwerpunkt bei der Portraitfotografie. Aber ich mache auch Reisereportagen und Architekturfotografie.

Was hast Du beruflich in den letzten Wochen und Monaten erlebt?

Mir ging es sicher so wie den meisten: alle Reisen wurden gecancelt, Jobs verschoben oder zurückgezogen. Einen Tag vor dem Lockdown erschien mein Buch »Wer bist Du?« im Aufbau Verlag. Der Verlag und ich haben lange überlegt wie wir darauf reagieren sollen: Alle Bemühungen auf den Herbst schieben oder mit der Pressearbeit weitermachen? Wir haben uns für letzteres entschieden, da das Buch inhaltlich gut zur Krise passt – es handelt davon, wie man einen Weg findet mit einer Krisensituation umzugehen. Und weil wir glauben, dass sich im Herbst alles stapeln wird und es auch nicht leichter wird auf das Buch hinzuweisen. Also habe ich viel Pressearbeit gemacht und mich natürlich auch zu Hause um meine Familie gekümmert, denn Schulen und Einrichtungen waren geschloßen. Es war alles sehr anstrengend, aber wenigstens hatte ich deswegen kaum Zeit für Zukunftsängste.

Wird die Krise die Fotografie verändern?
Ich glaube die Krise wird die Fotografie an sich nicht wirklich verändern. Das aber Corona einen Einfluss auf die Wirtschaft hat und damit auf die Bereitschaft, Fotografie angemessen zu honorieren, liegt auf der Hand.
Dabei ist die Bedeutung der Fotografie in letzten Jahren eher gestiegen, da die Darstellung in den sozialen Medien für alle immer wichtiger geworden ist. Ein Trend, der durch die Pandemie nur noch verstärkt wurde.

Was bedeutet Dir persönlich die Fotografie?
Ich bin als Kind zweier Grafiker, die beide leidenschaftlich Buchprojekte – meist über sakrale Architektur – fotografierten, aufgewachsen. Deshalb war Fotografie von Kleinauf immer um mich herum und hat mich entscheidend geprägt. Insofern fasse ich es als ein großes Privileg auf, dass der Beruf mir die Gelegenheit gibt, mich mit der Welt und meinem Leben darin, auseinanderzusetzen. So schreibe ich, ganz nebenbei, meine eigene fotografische Biografie.
Mir war es immer wichtig ein breites Spektrum an fotografischen Themen bearbeiten zu können, denn es ist nach wie vor wunderbar in verschiedene Lebenswelten eintauchen zu dürfen; heute einen Politiker zu fotografieren und kennenzulernen und morgen einen Obdachlosen. Denn von allem und jedem kann ich etwas für mein eigenes Leben lernen. Nicht jeder Job verspricht aufregend zu werden aber es ist wirklich in all den Jahren fast nie vorgekommen, dass ich nicht persönlich einen Gedanken oder eine Idee für mein eigenes Leben aus den Begegnungen mitnehmen konnte.

Was ist Dein persönlicher fotografischer Wunsch für die Zeiten, die da kommen werden?

Ich wünsche mir Kollegialität unter den Fotograf*innen und insgesamt mehr Mut, kontroversere, gesellschaftlich relevante Projekte zu realisieren.
Im Jahr 2008 (dem Jahr der Finanzkrise) saß ich mit zwei Kollegen an einem Tisch und wir besprachen, wie man auf den Druck unserer Kund*innen auf die digitale Fotografie umzustellen, reagieren sollte. Wir kontaktierten alle uns bekannten Kolleg*innen und innerhalb weniger Wochen entstand ein Verteiler von ca. 500 Fotograf*innen. Es war eine sehr anstrengender Prozess, an dessen Ende aber ein gemeinsamer Brief an alle Redaktionen in Deutschland mit der Forderung einer Vergütung für die Bearbeitung und Verwaltung der digitalen Daten stand, die heute selbstverständlich ist. Dieses Beispiel zeigt, dass es möglich ist die Situation der Fotograf*innen zu verbessern, wenn alle an einem Strang ziehen und sich nicht gegenseitig unterbieten.
Wirklich wichtige Themen finden immer Ihren Weg in die Öffentlichkeit und rechnen sich auch für die, die sie veröffentlichen.
Ich glaube, das die großen Fragen des Lebens: Wer bin ich? Wer bist Du? Wie wurde ich zu dem der ich bin? Was macht unser Zusammenleben aus? Was ist Liebe? Wie leben die Anderen und wie funktioniert unsere Welt? nie endgültig beantwortet werden und die Fotografie eine wunderbare Möglichkeit bietet, sich diesen Fragen zu stellen.
Es gibt nie den Moment wo alles erzählt und gesehen wurde, deshalb wird es auch immer Geschichten und Bilder geben.

Ab dem 18. Juli und bis zum 20. September diesen Jahres ist Florians Ausstellung seiner Fotokolumne »Wer bist Du?« in der Lounge des Münchner Stadtmuseum zu sehen.

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Bildarchiv Laif von Florian Jaenicke

*Das Foto von Florian hat Frank Bauer gemacht.

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#FacesOfPhotography – Teil 47: Claus Morgenstern aus Mannheim

Claus Morgenstern gehört zu den wenigen Fotografen, die schon vor zweidrei Wochen einen Job fotografieren durften – worüber er dabei nachgedacht hat und wie er die Entwicklung der Branche sieht, hat er den #FacesOfPhotography verraten:

Wie geht es Dir?
Mir geht es den Umständen entsprechend gut. Ich habe viel Zeit darauf verwendet, einfach mal nichts zu tun. Diese erzwungene Entschleunigung empfinde ich als mittlerweile sehr entspannend. Ich bin ja sonst immer der Hansdampf in allen Gassen.

Du bist einer der wenigen Fotografen, die schon vor zweidrei Wochen einen Job fotografieren konnten – wie hat sich das nach dem Shutdown angefühlt?
Dieses Projekt fotografiere ich seit bereits schon sechs Jahren. Es war bereits ab Tag eins der Pandemie klar kommuniziert, dass wir es – sobald möglich – umsetzen werden. Ich bin sehr glücklich das sich dieser Kunde auch in schlechten Zeiten so klar positioniert und auch gewillt ist, im Zweifelsfall mehr Mittel in die Hand zu nehmen, um eben auch in schweren Planungsphasen Fotoshootings umzusetzen. Das macht mir wieder deutlich, wie wichtig es ist eben nicht nur Dienstleister zu sein, sondern eine Beziehung mit seinem Gegenüber aufzubauen.

Konntest Du bei dem Shooting Veränderungen feststellen?
Der Kontakt mit den Protagonisten war zuerst sehr befremdlich. Kein Händeschütteln, keinerlei Berührung. Man fängt an darüber nachzudenken, ob man nun das Glas Wasser annimmt, stehen lässt oder doch lieber auf die eigene Flasche zurückgreift. Es sind die Zwischentöne die einem immer wieder aus der schnell entstehenden Routine reißen.
Ich hatte für den Job das Glück, durch ganz Deutschland reisen zu dürfen. Was mir aufgefallen ist, war der Zustand, in dem sich unser Land gerade befindet: Leere Straßen, alle Geschäfte geschlossen. Es war befremdlich, diesen Stillstand visuell so geballt mitzubekommen.

Wird sich in der Fotografie künftig generell etwas ändern?
Bewegtbild kommt ja seit Jahren auch immer mehr in den Fokus und es wird immer mehr versucht, an einem Tag möglichst viel Foto und Bewegtbild zu produzieren. Ich würde mir wünschen, dass sich eine richtige Vorstellung von dem entwickelt, was überhaupt alles an einem Arbeitstag (der ja locker zehn Stunden hat) leistbar ist. Kreativ zu arbeiten kostet ja doch mehr Kraft als sich manch einer vorstellen kann. Die – ich nenne es mal überspitzt – Tanz-Affe-Tanz-Mentalität nimmt hoffentlich etwas ab.

Und wird sich in der Branche etwas ändern?
Ich denke, dass der Markt nun gesehen hat, wie wichtig immer neue und frische Bilder sind. Ich denke aber auch, das wir jetzt alle sehr stark auf unser aller Wohl achten müssen. Zum einen spüren natürlich alle den Druck, das Geschäft wieder zum laufen bringen zu müssen. Jeder muss aber dabei selber wissen, in wie weit er unseren sowieso schon sehr Konkurrenz getriebenen Markt aufreissen möchte oder ob doch ein Verständnis für Zusammenhalt entsteht. Verbände und Institutionen wie der BFF, BVDW, BVPA und andere sind hier doch treibende Kräfte.

Was ist Dein persönlicher fotografischer Wunsch für die neue Normalität?
Ich würde mich sehr gerne an dieses Gefühl von Zeit gewöhnen dürfen. Mehr komplett geplante Shootings umsetzen, mit klareren Strukturen und einem Zeitplan, in dem dann doch auch Überraschungen passieren können. Damit man eben dem Kunden auch noch mehr zeigen kann, was alles möglich ist. und eben nicht nur das Briefing abgearbeitet wird. Kurz gesagt: Ich werde auch weiterhin immer die 110 Prozent abliefern!

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#FacesOfPhotography – Teil 43: Julia Hildebrand und Ingolf Hatz aus München

Das unendliche Gedankenkarussell setzte sich auch bei Julia Hildebrand und Ingolf Hatz mit Beginn der Krise in Gang. Mittlerweile aber feilen beide an freien Projekte und arbeiten an zwei Buchprojekten. Den #FacesOfPhotography haben sie von ihrer aktuellen Situation erzählt:

Was ist Euer fotografischer Schwerpunkt und wie arbeitet Ihr am Liebsten?
Wir kommen aus der freien Fotografie, haben uns 2008 zusammengetan um seriell und
künstlerisch fotografisch zu arbeiten. Durch unser Projekt 81,6 kg Food Art, welches sich mit
Lebensmittelverschwendung auseinandersetzt, haben wir den Bereich Food-Fotografie für
uns entdeckt. Seit 2015 ist das unser Schwerpunkt. Darüberhinaus arbeitet Ingolf am liebsten
dokumentarisch als Portrait- und Reportage-Fotograf für Unternehmen und Magazine. Ich bin
geduldige Still-Fotografin und entwickle am liebsten Konzepte mit Tiefgang.



Wie wirken sich die Krisenzeiten auf Eure Auftragslage und auf Eure Fotografie aus?

Einige Aufträge wurden abgesagt, andere kamen nicht zustande oder wurden bis auf
ungewiss verschoben. Wir haben das Glück für ein laufendes Buchprojekt die letzten
Aufnahmen im Studio gemeinsam fertigstellen zu können. Wobei Einkaufen aktuell eine
wirkliche Herausforderung ist. Das Kontaktverbot macht es zusätzlich schwer, inspiriert und
entspannt zu bleiben.

Wagt Ihr Euch an eine Prognose für Euer fotografisches Genre?
Unser Berufsbild verändert sich, nicht erst seit der Krise. Die Probleme werden nur verstärkt
sichtbar. Eine Prognose ist schwierig, es weiß niemand wie sich die Dinge wirklich verändern
und wann es wieder einigermaßen normal wird. Wie wird diese Normalität aussehen? Unser
Vorteil ist unser schönes Studio mit großer Küche und tollem Fundus im Keller. Wir können
auch weiterhin unkompliziert produzieren.

Habt Ihr Luft und Muße, diese sonderbaren Wochen für eigene Themen zu nutzen?
Nach anfänglicher Blockade und gefühlt unendlichem Gedankenkarussell gibt es
verschiedene Konzepte, an denen wir gerade feilen. Eines setzten wir bereits um Color Up
Your Life, etwas gegen zu graue Wolken in Krisenzeiten.
Ingolf ist außerdem am Projekt Aus.Zeit 2020 beteiligt, initiiert wurde es von der Agentur
Brandcom aus Köln und beschäftigt sich mit Menschen, Institutionen und Unternehmen die
von der Krise auf unterschiedliche Weise betroffen sind.

Aus dem Buchprojekt Aus.Zeit 2020 von der Agentur Brandcom: Das ist Daniel Hahn, Veranstalter und Wirt der besonderen Eventlocation „Alte Utting“ (ein Dampfer auf einer Brücke) in München.

Was macht das Nilpferd auf Eurem Bild?
Das ist einer unserer Studiobewohner. Besonders hilfreich beim Feierabendbier.

Was ist Euer fotografischer Wunsch für die Zeit nach der Krise?
Wir wünschen uns, dass Wertschätzung und Solidarität nicht nur geflügelte Worte bleiben,
sondern die Menschen wirklich ihre Herzen öffnen und diese in allen Bereichen unserer
Gesellschaft auch gelebt werden.

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#FacesOfPhotography – Teil 22: Toby Binder aus München

Toby Binder ist Fotojournalist und selbstverständlich in dieser Zeit unterwegs – um die Geschichten zu erzählen, die trotz aller Schwere, trotz ihrer Traurigkeit und trotzdem es einfacher ist wegzuschauen, dennoch tagtäglich passieren. Und auf die er mit seiner Fotografie den Fokus lenken will. Für die #FacesOfPhotography haben wir ihn dazu ein paar Fragen gestellt:

An welchem Thema arbeitest Du derzeit?
Ich dokumentiere den Alltag von Menschen, die mit an Covid-19-Erkrankten in unterschiedlichen Stadien zu tun haben.
Die letzten Wochen war ich mit Bestattern, Pfarrern, Kremationstechnikern und Angehörigen von Verstorbenen unterwegs. Ab nächster Woche werde ich dann hoffentlich Einblicke in die Kliniken, Labore und Testzentren bekommen und somit auch in die Berufe, die das Leben der Patienten noch retten können.

Warum dieses Thema?
Es ist ein Thema, das uns alle betrifft – auf unterschiedlichste Weise.
Aber niemanden, der vorübergehend auf Sozialkontakte verzichten muss, im home office arbeitet oder nicht reisen kann, so grundlegend wie die, die täglich mit den direkten Auswirkungen des Virus zu kämpfen haben.
Auf diese Menschen will ich in Deutschland den Fokus lenken. Denn wenn man Eis essend durch den Park schlendert, könnte man fast vergessen, was sich auch hier hinter den Mauern der Kranken- und Bestattungshäuser abspielt. Nur weil es noch nicht Verhältnisse wie in Italien gibt, sind viele trotzdem bereits jetzt großen emotionalen und körperlichen Belastungen ausgesetzt.

Was hast Du bei dem Termin im Krematorium erlebt?
Als Fotografen bekommen wir ja häufig Einblicke in eine Welt, die uns vorher oft sehr fremd ist und treffen dann auf Menschen, die sich dort sehr professionell bewegen, weil es ihr Alltag ist. Das war auch hier der Fall. Obwohl die Situation für Bestattungshäuser und Krematorien eine neue, komplizierte und belastende ist, wird professionell damit umgegangen – etwa was Hygiene- und Schutzmaßnahmen oder Arbeitsabläufe betrifft. Dennoch wird auch hier mit vielen Einschränkungen und am Limit gearbeitet. Nicht unbedingt nur, weil die zusätzlichen Fälle durch Covid-19 sich schon so stark bemerkbar machen, sondern auch weil einige Angehörige unter den jetzigen Bedingungen eine Feuerbestattung wählen; um dann später eine Beisetzung der Urne mit regulärer Trauerfeier vornehmen zu können.

Und was war bei der Bestattung am eindrücklichsten?
Wenn jemand einen Angehörigen verliert ist das immer ein emotionaler Ausnahmezustand. Wenn dies zusätzlich durch eine bisher kaum bekannte Krankheit und sehr plötzlich passiert und die behördlichen Vorschriften eine Verabscheidung nur in sehr engem Rahmen und ungewohnter Form möglich machen, ist dies für alle Beteiligten eine sehr schwere Situation. Hinter jeder von den Zahlen, die wir alle uns täglich anschauen, stehen persönliche Schicksale. Wenn sich eine Mehrheit von uns darauf verlässt, nicht zur „Risikogruppe“ zu gehören, werden wir all den Verstorbenen, denen die vergeblich um das Leben der Patienten gekämpft haben, den Angehörigen und denen, die sie in der Trauer begleiten, absolut nicht gerecht.

Was sind Deine weiteren Pläne zu dem Thema?
Wie eingangs erwähnt, werde ich die unterschiedlichen Berufsfelder, die mit dem Thema zusammenhängen erweitern. Da ich mir aber auch immer sehr viel Zeit für einzelne Bildstrecken nehme und dadurch recht enge Kontakte entstehen, werde ich sicher parallel auch immer wieder zurückkehren und sehen, wie sich die Situation über Wochen und Monate verändert.

Wie schaffst Du es, angesichts der Schwere, Dich dennoch auf Deine Fotografie zu konzentrieren?
Ich glaube dadurch, dass ich eigentlich immer bei meinen Reportagen Menschen begegne, die trotz scheinbarer Hoffnungs- und Trostlosigkeit unglaublich viel Menschlichkeit und Empathie ausstrahlen.

Was denkst Du ist die Aufgabe der Fotografie in diesen Tagen?
Für mich ist die Aufgabe der Fotografie ja eigentlich immer, zu zeigen, was passiert. Dass sich ein Thema gerade weltweit, auf alle gesellschaftliche Ebenen und so direkt im Alltag auswirkt, ist einmalig. Und es ist interessant zu beobachten, wie unterschiedlich Fotografen mit ein und demselben Themenkomplex umgehen können.

Was ist Dein fotografischer Wunsch für die Zeit nach der Krise?
Nicht wünschen, machen!

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#FacesOfPhotography – Teil 1: Stefan Hobmaier aus München

Im ersten Teil unserer neuen Serie #FacesOfPhotography kommt der Münchner Portrait- und Corporate-Fotograf Stefan Hobmaier zu Wort (und Bild) – Viel Spaß!

»Ich freue mich jetzt auch über Videoanrufe!

Über neue Projekte und Ideen zu sprechen hat mir immer schon Spaß gemacht – ob per Mail oder telefonisch. Jetzt gibt es zusätzlich auch die Möglichkeit mich per Videocall zu Hause zu erreichen und ich wechsle extra jeden Tag die Hintergrundfarbe. Zusätzlich wird in den nächsten 14 Tagen darauf eine freie Selbstportraitserie entstehen, mit einem kleinen Augenzwinkern, versteht sich.

Nachtrag: Hier ist sie – Stefans Serie!

Und wir dürfen auch noch etwas zeigen, nämich die Outtakes, die noch nicht das Licht der Öffentlichkeit erblickt haben:

Grundsätzlich arbeite ich auch außerhalb von Pandemien so, Bilder und Bewegtbilder aus verschiedenen Richtungen denken, genau planen, professionell, kreativ und ehrlich umsetzen und fotografieren.

Seien es freie Projekte wie meine Serie mit jungen Handwerkern „Old crafts in young hands“ oder im Kundenauftrag bei Vorstands-, Mitarbeiter oder Sportlerportraits, Werbe- und Employer Branding Kampagnen oder Industriereportagen und Architekturfotografie.

Ich bin ehrenamtlich als Vorstandsbeirat der Region Bayern im Berufsverband freie Fotografen und Filmschaffende e.V. (BFF) tätig und wir pflegen die Solidarität und das Netzwerk untereinander. Es zeigt sich auch hier, dass die gegenseitige Hilfe ein sehr, sehr wichtiger Faktor in Zeiten wie diesen ist!«

Stefans Lebenslauf (in kurz):
September 1982 in Oberbayern geboren, 2005-2009 Studium in Barcelona, 2004-2011 freier Assistent in München und Barcelona, seit 2011 freier Fotograf mit Büro in München.

Stefans Website
Und hier geht es zu allen Coronaselfies!
Stefans Blog
Stefans Insta
Stefans Profil beim BFF

Natürlich können Sie auch gerne über Fotogloria Kontakt zu Stefan aufnehmen, wir haben schon für viele Kunden spannende Geschichten gemeinsam realisiert – melden Sie sich jederzeit unter 040 609 42 906 -0 oder info@fotogloria.de

fotogloria realisiert weltweit Fotoprojekte für OSRAM

Ein Eishockeystadion in Frankreich, die Straßenbeleuchtung in Norwegen, eine ganze Insel in China oder eine Unterführung in der Schweiz: Das Münchener Unternehmen OSRAM beleuchtet individuell die unterschiedlichsten Lokalitäten. Und das weltweit.

Um ebenjene Projekte richtig in Szene zu setzen, braucht es Fotografen, die sehr genau wissen, wie man Licht inszeniert und die vor allem ihr Handwerk professionell beherrschen.

So kam es  auch, dass OSRAM und fotogloria im Juni 2017 das erste Shooting gemeinsam realisiert haben – daraus entstanden ist mittlerweile eine tolle, regelmäßige und enge Zusammenarbeit!

© Scanderbeg Sauer Photography | fotogloria

Wir haben Gabriele Ruppert, ihres Zeichens Global Media Asset Managerin bei OSRAM gebeten, uns ein bisschen mehr über ihr Unternehmen und über die Zusammenarbeit mit fotogloria zu erzählen:

Bitte stellen Sie sich und Ihr Unternehmen vor.
OSRAM, mit Hauptsitz in München, ist ein weltweit führendes Hightech-Unternehmen mit einer über 110-jährigen Geschichte.
Die überwiegend halbleiterbasierten Produkte ermöglichen verschiedenste Anwendungen von Virtual Reality bis hin zum autonomen Fahren sowie von Smartphones bis zu vernetzten intelligenten Beleuchtungslösungen in Gebäuden und Städten.
OSRAM nutzt die unendlichen Möglichkeiten von Licht, um das Leben von Menschen und Gesellschaften zu verbessern.
Mit Innovationen von Osram werden wir künftig nicht nur besser sehen, sondern auch besser kommunizieren, uns fortbewegen, arbeiten und leben.
OSRAM beschäftigte Ende des Geschäftsjahres 2017 weltweit rund 26.400 Mitarbeiter.

Gemeinsam realisieren wir internationale Fotoshootings – was sind die Motive und die Schwerpunkte?

Die Motive sind realisierte Projekte von OSRAM mit dem Schwerpunkt Architektur.

Mittlerweile haben wir bereits bei sieben Projekten zusammen gearbeitet – haben Sie aus den Produktionen ein Lieblingsbild?
Mein Lieblingsprojekt ist das Omnicos Headquarter in Italien (fotografiert von Filippo Romano), gefolgt von der Bahnunterführung in Winterthur (fotografiert von Scanderbeg Sauer Photography) und der Videowand bei PWC in Frankfurt (fotografiert von Markus Hintzen).

© Filippo Romano | fotogloria

Wie ist die Zusammenarbeit mit fotogloria?
Die Zusammenarbeit mit fotogloria ist super angenehm, wir fühlen uns sehr gut verstanden und aufgehoben.
Die Reaktionszeiten sind kurz und man hat immer das Gefühl, dass mit sehr viel Engagement an die Sache herangegangen wird. Weiter so!

* Für mehr Informationen gelangen Sie HIER zu der Website von OSRAM.

** Die internationalen fotogloria-Fotografen für OSRAM waren in 2017:  Cyrus Cornut in Frankreich, Markus Hintzen in Deutschland (Titelbild), Filippo Romano in Italien, Philippe Roy in China, Ilja Hendel in Norwegen und Scanderbeg Sauer Photography in der Schweiz.

*** Ihr Unternehmen, Ihre Agentur, Ihr Magazin hat internationale Themen und Sie suchen einen Fotografen vor Ort, der die Landessprache spricht, sich mit den kulturellen Gepflogenheiten auskennt und der Ihre Qualitäts-Standards erfüllt? Wir finden für Sie den passenden Fotografen für jeden Bereich der Unternehmenskommunikation und für jede Ihrer Ideen – und das in jedem Land, jeder Region und jeder Stadt. Eben die Corporatefotografie International von fotogloria: international@fotogloria.de oder 040 609 42 906 -0

**** Mehr Infos zu der Internationalen Fotografenvermittlung von fotogloria finden Sie HIER

 

Horizonte-Countdown 2015 | Toby Binder

 »One World« ist auch in diesem Jahr wieder eine brisante Mischung mit begeisternd vielfältigen und inspirierenden Gedankenanstößen.« So fasst Kurator Klaus Tiedge die Gruppenausstellung zusammen, die im Rahmen des achten Umweltfotofestivals »Horizonte Zingst« am 30. Mai eröffnet wird. Und in der Arbeiten von sieben fotogloria-Fotografen gezeigt werden.

Bis zum Festival-Startschuss stellen wir Ihnen jeden Tag einen anderen Fotografen und seine Arbeit vor, heute ist es Toby Binder mit seiner Reportage »Konfliktfreier Zinnabbau im Ostkongo«. Viel Vergnügen!

fotogloria _ Toby Binder _ Erzabbau Kongo _ 1

WAS
»Konfliktfreier Zinnabbau im Ostkongo« – Ohne die Gewinnung von Zinnerz gäbe es keine Smartphones, Digitalkameras oder Laptops. Doch an dem Metall, das in Teilen aus dem Ostkongo stammt klebt Blut. Immer wieder besetzen Rebellengruppen die Erzminen. Mit dem Geld, das sie von Bergleuten und Händlern erpressen, finanzieren sie ihre Waffen. Im kongolesischen Bürgerkrieg und in den fortlaufenden Konflikten im Osten des Landes, sind in den vergangenen 15 Jahren mehrere Hunderttausend Menschen ums Leben gekommen, mehrere Millionen wurden vertrieben, zehntausende Frauen vergewaltigt. Wer sich in Europa ein Handy kauft, muss damit rechnen, diesen Krieg ungewollt mitzufinanzieren.
Seit der Jahrtausendwende forderten NGO-Aktivistinnen und Aktivisten Gerätehersteller auf, ihre Lieferketten offenzulegen. Ein Gesetz gegen »Blutmineralien«, das der US-Kongress 2011 verabschiedete, verlangt von an der US-Börse gelisteten Firmen den Nachweis. dass Rohstoffe wie Zinnerz und Coltan aus dem Kongo und seinen Nachbarstaaten aus Minen stammen, die von keiner bewaffneten Gruppe kontrolliert werden. Daraufhin hat der Interessenverband der Zinnindustrie, das International Tin Research Institute (lTRI) mit Sitz in London, mit Partnern aus der Computer- und Telekommunikationsbranche ein System entwickelt, mit dem die Lieferkette von Zinn bis zum Bergwerksstollen luckenlos zuruckverfolgt werden kann. ln Nyabibwe wird das System in einem Pilotversuch getestet und von dem niederländischen Produzenten »Fairphone ß. V.« als erstem Hersteller genutzt. Toby Binder ist 2013 nach Nyabibwe gereist und hat das Projekt dort fotografisch dokumentiert.

WO
Nyabibwe, Süd-Kivu, Demokratische Republik Kongo

WARUM
ln einer globalisienen Welt ist es zunehmend schwierig nachzuvollziehen, welche Rohstoffe in
unseren Konsumgütern woher stammen – und welche Folgen ihre Förderung für die Menschen vor Ort hat. Das ITRI-Verfahren ist ein postives Beispiel, wie durch eine lückenlose Offenlegung der Lieferkette ausgeschlossen werden kann, dass Rohstoffe zur Finanzierung von Konflikten beitragen. Und das so dem Konsumenten die Möglichkeit, aber auch die Verantwortung übertragen wird, genau hinzuschauen, wo die Teile seines Mobihelefons, Computers oder Tablets herstammen.

fotogloria _ Toby Binder _ Erzabbau Kongo _ 3

WIE
Die Kamera im feuchten Schlamm der Minen bestmöglich wasserdicht verpackt und in den dunklen Stollen und Höhlen der Mine nur im Schein der Stirnlampe – vor allem auf einen schnellen Autofokus verlassend.

WER
Nach seinem Abschluss in Kommunikationsdesign bei Hans-Georg Pospischil und dem Master of Photography 2005 in Stuttgart, spezialisierte sich Toby Binder auf Reportagen vorwiegend aus den Bereichen Umwelt und Gesellschaft. In den letzten Jahren reiste er etwa zu den Ölfeldern in Aserbaidschan, erarbeitete eine Strecke über die Müttersterblichkeit in Sierra Leone oder begleitete illegale Kohlegräber in Polen. Toby Binder lebt in München.

P.S.: Toby Binder hat die Reportage seinerzeit für das Magazin Neon fotografiert und wir haben ihn für den fotogloria-Blog natürlich ausführlich dazu befragt. Das Interview finden Sie HIER.

P.P.S.: fotogloria vertritt Toby Binder exklusiv iund weltweit. Und über fotogloria können Sie ihn gerne für Ihre Ideen und Aufträge buchen. Melden Sie sich jederzeit unter 040 609 42 906 -0 oder info@fotogloria.de.