#FacesOfPhotography – Teil 76: WillingHoltz aus Hamburg

WillingHoltz, das sind Paula Holtz und Yannik Willing. Mitte Mai ist ihr zweites Kind zur Welt gekommen, in der Zeit der Zwangspause hatten und haben die beiden also alle Hände voll zu tun. Beruflich ist in der gleichen Zeit ihre Auftragslage um 80 Prozent eingebrochen, langsam geht es ein wenig bergauf, aber ein mulmiges Gefühl für die kommenden Monate bleibt. Darüber und mehr haben die beiden mit den #FacesOfPhotography gesprochen:

Was ist Euer fotografischer Schwerpunkt?
Wir fotografieren hauptsächlich Menschen für Unternehmen und Magazine. Dabei liegt der fotografische Schwerpunkt immer mehr bei Portrait- und Situationsaufnahmen am Arbeitsplatz. Eine authentische Bildsprache ist uns dabei sehr wichtig.

Wie geht es Euch – vor allem auch als frisch gebackene Eltern – in dieser Zeit?
Wir freuen uns sehr, dass unser zweites Kind Mitte Mai gesund zur Welt gekommen ist. Das ist für uns erst einmal das Wichtigste. In der Zeit des Lockdowns hätten wir unser Geschäft also sowieso etwas reduziert. Der Zeitpunkt hätte demnach, so blöd das klingt, auch noch schlechter für uns sein können. Wir konnten uns voll auf die Familie konzentrieren. Es bleibt aber natürlich ein mulmiges Gefühl, wie sich die Auftragslage in den nächsten Monaten entwickeln wird.

Wie ist es Euch beruflich seit Beginn der Krise ergangen?
Wir haben seit Beginn der Krise einen Auftragsrückgang von 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Immerhin gab es ein paar Portraitaufträge für Unternehmen, einen Magazinjob und Lizenzverkäufe. Einige der abgesagten Aufträge wurden erst einmal nur verschoben. Ob und wann diese wirklich stattfinden ist vorerst nicht klar. Jetzt im Juni kommen wieder mehr Anfragen, aber es gibt natürlich noch längst keine Normalisierung.

Was hofft Ihr, wie es beruflich für Euch weitergeht?
Es macht uns immer wieder großen Spaß, unsere Bildsprache zu verfeinern und uns ständig zu verbessern. Darauf werden wir uns weiterhin fokussieren. Außerdem probieren wir gerne Neues aus. Die Verbindung von Fotos und Videosequenzen in einer einheitlichen Bildsprache ist etwas, was wir momentan sehr spannend finden. Da gibt es allerdings einige technische und auch praktische Hürden, an denen gearbeitet werden muss.

An welchem Thema würdet Ihr Euch gerne mal versuchen?
Die Arbeiten der amerikanischen Fotografen Alec Soth und Joel Sternfeld haben uns immer sehr fasziniert. Beide sind unter anderem bekannt für Portraits von Fremden, die auf Road-Trips durch Amerika entstanden sind. Es muss ja nicht immer die große Reise sein, aber das Konzept vom Unterwegs-Sein und fremde Menschen zu portraitieren schwirrt schon länger bei uns im Hinterkopf herum. Durch unsere familiäre Situation wären vor allem „Mikro-Trips“ in der näheren Umgebung interessant. Der Film „The Straight Story“ von David Lynch wäre dafür eine Inspiration und die Arbeit „Horizonville“ von Yann Gross.

Website von WillingHoltz
Instagram-Feed von WillingHoltz

Natürlich können Sie auch gerne über Fotogloria Kontakt zu Paula und Yannik aufnehmen – melden Sie sich jederzeit unter 040 609 42 906 -0 oder info@fotogloria.de